Berliner Anwälte im Kreuzfeuer wegen Emmely
Die Kritik des Berliner Anwaltsvereins verbunden mit einer Aufforderung an den Bundestagsfizepräsidenten Thierse, sein Mandat zurückzugeben ist in das Kreuzfeuer öffentlicher Kritik am Pfandbon Urteil Emmely geraten.
Die Diskussion um das Pfandbon Urteil des Berliner Landesarbeitsgerichtes hat Nachrichten gefüllt. Den Kündigungsschutz der Kassiererin Emmely zu versagen, weil der Verdacht besteht, sie habe in dem Hohenschönhäuser Supermarkt von Kaiser's Pfandbons von 1,31 Euro unterschlagen, erregt die Gemüter. Zweifel sind angebracht, ob das Urteil im Namen des Volker gesprochen wurde.
Auch der Bundestagsvize Thierse hat sich in die Diskussion eingeschaltet und seine Meinung zu diesem Urteil abgegeben. Er hält es für asozial . Diese Meinung gefällt dem Berliner Anwaltsverein gar nicht und hat ihn veranlaßt, kollektiv dagegen zu protestieren und dabei so weit zu gehen, den Bundestagsvizepräsidenten aufzufordern, sein Mandat zurückzugeben, ddp vom 26.2.09.
Thierses Kritik hat den Berliner Anwaltsverein offenbar getroffen, weil der Anwaltsverein nur die Arbeitgebermeinung vertritt, die in dem Urteil zu erkennen ist. Nun muß sich der Anwaltverein selbst der Kritik stellen, die uns u.a. in einem email zugesandt wurde. Die Anwälte sind nun aufgefordert festzustellen, ob die Organisation der Berliner Anwälte mit ihrer völlig überzogenen Aufforderung sich selbst als neutrale Vertreter disqualifiziert haben.
Eine bei der Bundesanwaltskammer angeforderte Stellungnahme ist bisher nicht angekommen. Macht das sogar die beredten Anwälte sprachlos, wie ihre Berliner Kollegen eine einseitige Position beziehen?