Erst Entlassungen und dann Mehrarbeit
Es ist schon seltsam, erst sind zuviel Leute da und Entlassungen werden mit zu wenigen Aufträge begründet. Doch kaum sind die Leute in die Beschäftigungsgesellschaft abgeschoben, sollen die Verbliebenen mehr arbeiten, weil sonst die Aufträge nicht erledigt werden können. Die vorhandene Arbeit macht es sogar erforderlich, daß viel mehr Stunden gearbeitet werden muß.
Es ist bereits in der Betriebsvereinbarung eine Stundenerhöhung ohne Lohnausgleich vereinbart.
Doch diese Stunden reichen Welger nicht aus. Die Leute sollen noch mehr zusätzliche „freiwillige“ Mehrarbeit ohne Bezahlung leisten. Dazu wurde ihnen ein Papier unter die Nase gehalten und aufgefordert zu unterschreiben. Das Papier dürfte nicht einmal richtig überdacht oder zur Überprüfung mitgenommen werden. So was stinkt zum Himmel, wo ist euer Selbsterhaltungstrieb? Die Überrumpelungstaktik hat gewirkt, viele haben eingeschüchtert unterschrieben. Selbst solche Kollegen, bei denen in der Familie Leute entlassen wurden. Wie tief sitzt die Angst? Wird diese hier zur Profitsteigerung missbraucht?
Mit solch „freiwilligen“ Aktionen werden Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge unterlaufen. Hoffentlich werden die gesetzlichen Auflagen eingehalten. Wo ist der Betriebsrat und die Gewerkschaft? Solch ein Handeln kann ihnen doch nicht verborgen bleiben. Ein Fall von „Betriebsblindheit“? Wir fallen wieder Zurück an den Beginn der Industrialisierung. Soll wieder für Naturallohn gearbeitet werden - eine Presse als Jahreslohn.
Laßt euch nicht weiter unter Druck setzten: Denkt an Abhängigkeiten – mehr „freiwillige“ Arbeit bedeutet nicht mehr Produktion und weniger Geld bedeutet nicht mehr Leistungsbereitschaft. Euer Handeln bestimmt auf die Zukunft – seit Vorsichtig was ihr unterschreibt. Solidarität und mutiges Handeln ist angesagt.