Freitagtreffen 13.08.2004
Am letzten Freitag waren 50 - 60 Leuten im Sportheim. Davon ein Frauenanteil von ca. 25%. Der zuständige IGM-Betriebsbetreuter, der Welger-BR-Vorsitzende Thomas S. und noch ein BR von Welger stellten sich den betroffenen Welger-KollegInnen. Abgerundet und moderiert wurde das Treffen durch aktive MANler, den beiden aktiven kollegenorientierten BR und den ortansässigen Rechtsbeistand für Arbeitsrecht.
Manfred .F. eröffnete und der Koch beleuchtete kurz den arbeitsrechtlichen Hintergrund, um sofort auf die brennendesten Fragen der Welger-Leute zu kommen:
Stellenabbau warum?
Warum eine Namensliste vom BR?
Wie kam diese „sozialgerechte“ Liste zustande?
Der BR-Vorsitzende und sein BR-Kollege stellten sich den Fragen und müssten sich auch kritischen Bemerkungen von den eigenen KollegInnen gefallen lassen. Dies ist situationsbedingt Verständlich und nachvollziehbar. Der IGM-Betreuer hatte einen etwas einfacheren Stand. Ab und zu bemerkte man doch, dass diese situationsgeladene Veranstaltung zu kippen drohte und hier waren die Moderatoren gefordert. Ich danke für den Mut und das Einhalten der Diskussionsregeln der Gesprächspartner zum offenen Dialog.
Zum Sachverhalt:
Die Welger GmbH soll zur Nord/LB gehören und seit 15 Jahren nur rote Zahlen schreiben? Ist bei einer GmbH nur schwer extern überprüfbar, da keine öffentliche Berichtspflicht wie bei einer Aktiengesellschaft besteht. Welger schlittert sozusagen von Jahr zu Jahr an der Insolvenz vorbei. Die Nord/LB, will schwarze Zahlen sehen und besteht angeblich auf einem radikalen Sanierungskonzept. Dies kann auch reiner Eigennutz sein, da es auch im Bankensektor mit den Gewinnen nicht mehr so einfach ist.
Das Sanierungskonzept soll darauf basieren, dass 140 Leute in die Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft gehen. Dafür noch offenes / ausstehendes Geld von den letzten Jahren als Abfindung erhalten. Die Produktpalette wird gestrafft. Es sollen nur noch wenige Artikel produziert werden und nur noch in Länder verkauft werden, wo hohe Gewinnmargen entstehen. Eine, an nicht näher bekannte Bedingungen geknüpfte, Finanzspritze von der Nord/LB soll dies ermöglichen.
Die beschlossenen Maßnahmen für die 140 Leute sollen bis zu 16 Millionen Euro kosten. Um diesen Wert nicht zu überschreiten, müssen alle in die Beschäftigungsgesellschaft (u.a. wegen Transferkurzarbeitergeld durch die Bundesagentur für Arbeit) gehen. Deswegen hat der BR die Namensliste gemacht, auch wenn die Gewerkschaften gegen diese Kündigungsschutzgesetzänderung sind. Die Betriebsparteien wollten damit sicher gehen, dass die Leute zu 100 % rein gehen, damit evtl. das vereinbarte Konzept nicht gekippt werden kann.
Das Konzept droht zu kippen, weil z.B. Gerichtsklagen teuer kommen können, vor allem wenn Kündigungen per Urteil für ungültig erklärt werden. Die Geschäftsführung soll in diesem Fall schon eine Firmenschließung angedeutet haben oder bereits bei den BR-Verhandlungen?. Das mit dem auf die Strasse setzen ohne Geld, war ein Hauptgrund, warum die Gewerkschaften gegen Namenlisten waren. Es wurde z.B. eine Erpressbarkeit des örtlichen Betriebsrates in diesem Zusammenhang heftig diskutiert. Dies ganze ist kein Jahr her. Haben wir hier die Anwendung?
Gerüchte nach sollen, die Geschäftstätigkeit und die Bücher von Welger unter Beobachtung stehen. Es sollen zwei Firmen damit beauftragt sein.
Irgendwie konnte zwischen den gesammelten Ausführungen vermutet werden, dass die Betriebsvereinbarung ohne enge Zusammenarbeit mit der IGM oder externen Spezialisten/Beratern durch den BR eigenständig durchgeführt wurde. Fremde Hilfe und Rat sollte man in solch einer Situation rege in Anspruch nehmen.
Ziemlich verworrene Situation
Bin aber trotzdem der Meinung, dass da was drin ist für die KollegInnen, wenn sie sich wehren und nicht in das von Fremden vorgezeichneten Schicksal ergeben. Irgendwie wollen sich da einige einen zusätzlichen Gewinn sichern. Hier ist Solidarität der KollegInnen gefragt. Ich beführte aber, dass die Betroffenen sofort ausgegrenzt werden. Weil die anderen froh sind, dass es sie nicht getroffen hat. Zum kurzfristigen Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes sind Opfer notwendig.
Diese Veranstaltung hat in ungezwungener Atmosphäre etwas Licht in die Sachlage gebracht und bis spät in die Nacht gedauert. Das MAN unterstützt die KollegInnen von Welger. Es sind auch viele ehemalige Kollegen vom MAN-Busbau betroffen, die bereits ihre Erfahrungen mit einer beE vor über zwei Jahren gemacht haben.
das treffen verlief über weite strecken sehr unsachlich und es wurde nicht über mögliche alternativen gesprochen!
von einer moderationrolle der beiden anwesenden betriebsräte von neoman man kann überhaupt keine rede sein!! der versammlungsleiter m.f. war größtensteils weit überfordert und wurde der aufgabe eines unabhängigen moderatores überhaupt nicht gerecht.
er und der rechtsanwalt hätten der gruppe einen großen dienst getan ,wenn sie sich im vorfelde besser informiert hätten und vorallen dingen mit dem welger- betriebräten vorher ausgiebig sich unterhalten hätten.
die ausgangslage und situation bei welger ist in keinster weise vergleichbar und ob die wege ,die bei neoman in kampf geholfen hatten, auch hier wieder helfen darf stark angezweifelt werden . hier muß jeder "einzelfall " noch stärker geprüft werden bevor vorschnell der gang zum rechtsanwalt bzw gericht gegangen wird.
ich bin aber der meinung das die gewerkschaftmitglieder sollten sich rechtsschutz dort holen ,denn dafür hatten sie jahrelang bezahlt!
das ganze konzept darf bei allen diesen erwägungen nicht ausser acht gelassen werden ,sonst besteht die nicht geringe gefahr einer schließung des gesamten werkes ,so meine meinung!
nochnals abschließend: die lage bei welger ist total anders als bei neoman und kann nicht den nahezu gleichen mitteln angegangen werden !
wenn dieses geschen sollte besteht gefahr für alles!