Der Amtsschimmel der privaten Krankenversicherungen (PKV)
Die Trickkiste der privaten Krankenversicherungen (PKV) scheint sehr groß zu sein. Manche Nichtversicherte, die wieder einen Standardtarif anstreben, den die Gesundheitsreform vorschreibt, müssen viel Geduld aufbringen.
Wenn der Eintritt neuer Mitglieder meist schnell und unbürokratisch in wenigen Tagen möglich ist, dauert die Aufnahme der Nichtversicherten manchmal viele Monate, wenn sie überhaupt zum Ziel kommen. Wie Netzwerk IT aus einigen Beispielen bekannt ist, setzen die privaten Krankenversicherer offenbar alles daran, die Gesundheitsreform zu unterlaufen, zu boykottieren .
Der Wettbewerb , den gesetzlichen Kassen Versicherte abzujagen, wird schließlich immer wieder betontnd funktioniert wenigstens teilweise.
Wie beim besten Amtsschimmel geht nichts ohne Antrag. Meist wird dieser Antrag von einer PKV mehrfach erfragt. Eine ganze Erwerbsbiographie sollen manche Nichtversicherte liefern, als sollen sie sich bewerben. Was die privaten Krankenversicherungen mit einer Erwerbsbiographie von Versicherten über 20 Jahre machen, wird wohl noch Datenschützer beschäftigen.
Wenn dann Nichtversicherte eine allgemeine Erklärung bekommen, ist noch lange nichts erreicht. Erst mal sollen Versicherte weitere Daten liefern und noch einmal einen Antrag stellen. Wer annimmt, die PKV beantwortet dies endlich mit einer Police, hat sich sehr getäuscht; denn dann legt die PKV ein Gegen-Angebot vor, in dem weitere Bedingungen gestellt werden. Meist ist dabei eine monatelange Karrenzzeit für Vorerkrankungen enthalten, die das Gesetz bisher nicht hergibt. Deshalb bahnt sich bereits ein Streit zwischen den PKV und dem Gesundheitsministerium an, Maklerinformation vom 10.9.07.
Nimmt der Nichtversicherte das Gegen-Angebot nicht an, bleibt er nichtversichert. So einfach unterlaufen die PKV die gesetzlichen Anforderungen, alle zu versichern.
Wer aber ein Gegen-Angebot angenommen hat, ist noch immer nicht versichert. Die Trickkiste der PKV ist schließlich noch lange nicht erschöpft und wird offenbar so lange probiert, bis die nächste Gesundheitsreform kommt.
Eine Beseitigung dieser Mißstände könnte ein vielversprechendes Betätigungsfeld eines PKV Ombudsmannes sein, wenn dieser wirklich neutral handeln kann. Doch dieser hat sich dazu bisher nicht geäußert, als handele er allein im PKV Interesse.
Von dieser Art Verweigerung können noch viele lernen, die zwar keine Rechte haben, aber dennoch etwas bewirken wollen, beispielsweise Minderheiten wie die Opposition oder in Unternehmen die Personal- oder Betriebsräte.
Daß derzeit Nichtversicherte auch Kunden sind, haben die PKV mit ihrer Verweigerungshaltung vergessen, bis es andere Wettbebewerber gibt, die sich besser kümmern können. Es wird also Zeit, daß der Wettbewerb der PKV untereinander nicht länger belastet wird und auch Kartellämter eingreifen. Nur wenn Kunden wirklich vergleichen und auswählen können, werden Versicherer ihre Monopolstellung aufgeben.
Am Ende ist Valter selbst Betrüger, der aus seiner PKV geflogen ist, nachdem er im Antrag gelogen hatte.
Die Hürden zur Aufnahme in den Standardtarif können nicht hoch genug gelegt werden. Jeder der nicht aufgenommen wird bedeutet
weniger Schaden.
Ich kann dieses ewige rumgeheule der Nichtversicherten nicht mehr hören. Schliesslich sind sie selber Schuld, dass sie ohne Schutz dastehen.
Ich hoffe jedenfalls noch immer auf eine gerichtliche klärung, die den rechtswidrigen Basis bzw. Standardtarif unterbindet.