Chronik

Aktuelles und Chronik.

Alcatel Lucent - Spekulationen um die deutschen Standorte gehen weiter. — by Alcatel-Lucent — posted on 06.09.2006 13:00 — 0 comment(s) —

• Bericht

Einen Tag vor dem Aktionärsversammlung, bei der die Anteilseigner über den Zusammenschluss beider Unternehmen abstimmen, werden die Folgen für die Mitarbeiter immer deutlicher.

Der Transfer u.a. der Bahnsteuerungssparte an Thales ist für die Alcatel SEL zuallererst Substanzverlust. Von der Auslagerung sind 1400 Mitarbeiter betroffen. Mit Bahnsignaltechnik haben die Stuttgarter 70% ihres Gewinns erwirtschaftet, deshalb ist der Zusammenschluss mit Lucent für die verbleibenden 4200 Mitarbeiter ein wahrlich waghalsiges Unterfangen. Damit hätten beide Unternehmen in Deutschland praktisch nur Überschneidungen, und der massive Stellenabbau ist unvermeidbar.

Alcatel kauft UMTS Sparte von Nortel — by Alcatel-Lucent — posted on 01.09.2006 15:33 — 0 comment(s) —

• Bericht

Die Topmeldung des Tages ist keine wirkliche Überraschung. Anzeichen für die Übernahme des UMTS-Geschäftes von Nortel durch Alcatel hat es schon seit einiger Zeit gegeben.

Interessanter als der Inhalt der heute groß verkündeten Unterzeichnung eines nicht-bindenden memorandum of understanding ist ihr Zeitpunkt. Sechs Tage vor den entscheidenden Aktionärsversammlungen über die Alcatel-Lucent Fusion landet Alcatel damit einen Propagandacoup im Kampf um die Stimmen der Investoren, so jedenfalls die Einschätzung im Morning Star.

Die mitgeteilten Fakten bleiben relativ allgemein. Der Kaufpreis wurde auf 320 Millionen $ festgesetzt. Der Deal soll im 4. Quartal abgeschlossen werden. Damit würde er wirksam, bevor die Fusion von Alcatel mit Lucent in die Umsetzungsphase geht, falls die Aktionäre am 7. September zustimmen. Alcatel würde mit der Übernahme des Nortel-Geschäftes zum drittgrößten UMTS Anbieter mit ca. 12-16% Marktanteil. Was strategisch für den Konzern Sinn macht, muss nicht unbedingt Gutes für die Beschäftigten heißen. Alcatel hat angekündigt, *"eine signifikante Mehrheit der Beschäftigten der UMTS-Sparte von Nortel zu übernehmen"*. Was nichts anders bedeutet, als das ein nicht näher bestimmter Anteil entlassen wird.

Was kann Alcatel Lucent gegen aufstrebende Huawei ausrichteten — by Alcatel-Lucent — posted on 27.08.2006 21:37 — 0 comment(s) —

• Bericht

Die Erfolge der Chinesen in letzter Zeit haben die großen Netzausrüster aufhorchen lassen. Auch deshalb suchen sie die Kooperation mit bisherigen Konkurrenten. Die Experten sehen die Telekom-Anlagen-Herstellung in der gleichen Situation wie TV-Sets in den 80'gern. Zum Schluss war kaum einer der Namhaften Firmen in der Lage, Fernseher profitable zu produzieren. Man denke an das Leider des nicht ganz jungen Grundigs.

Es ist kein Geheimnis mehr; es sind nicht die Netzbetreiber sondern die Dienstbetreiber wie Google und Konsorten, die richtig Kasse mit der Telekommunikation machen. Die Netzbetreiber sind gezwungen mehr den je auf Kosten-Schraube zu drehen. Das spüren nicht zuletzt die Netzausrüster. Alcatel und Siemens und andere können die Preisvorstellung der Netzbetreiber nicht entsprechen, außer die aufstrebende Huawei. Sie schnappt immer öfter den Etablierten die Projekte weg. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass der renommierte DFN-Verein (Deutsche Forschungsnetz Verein) die Chinesen als Netzausrüster auswählt. Auch andere haben es nach gemacht, wie z.B. die ehrwürdige Britisch Telecom. Telekom-Netze Aufbauen scheint kein lohnendes Geschäft mehr zu sein. Nicht ohne Grund hat Klaus Kleifeld (Siemens Oberhäuptling) die Mobiltelefon- und Netz-Sparte kurzerhand verscherbelt.

Alcatel hat den Zusammenschluss mit Lucent sicherlich deshalb angestrebt, um die eigene Defizite im US-Markt - insbesondere Mobilfunkbereich - zu überwinden. Die neuerliche Schwäche Lucent's in Mobility und Huawei's Erfolge in US-Mobilfunkbereich lasst einen fragen, hat Alcatel Lucent wirklich eine Chance?

Wie hässlich darf die Braut noch werden? — by Alcatel-Lucent — posted on 26.08.2006 22:05 — 0 comment(s) —

• Bericht

Lucent hat seit der Merger-Ankündigung 21% an Marktwert eingebüßt. Noch Böser hat es den rettenden Strohhalm Alcatel erwischt; ein Verlust von 27%.

Als der Zusammenschluss-Ankündigung am 3. April durch die Presse ging war die Euphorie riesengroß. Die NewCo sollte Nummer 1 oder 2 in meisten Segmenten der Telekommunikation-Branche werden. Auf einmal sind allen die Leichen im Lucent-Keller richtig bewusst geworden.

Über 100K Beschäftigte seit 2000 abgebaut, kontinuierlich an Kompetenz eingebüßt, die horrenden Pensionsverpflichtungen und und und. Den Alcatel-Eigentümern scheint es langsam im wahrsten Sinne des Wortes das Lachen vergangen sein. Es gleicht einer Zumutung am 7. September das Jawort zu geben, geschweige denn die Braut zu küssen.

For a Few Dollars More — by Alcatel-Lucent — posted on 24.08.2006 10:15 — 0 comment(s) —

• Kommentar

Möchtest Du innerhalb 4 Wochen $800 Millionen Dollar verdienen? Das geht einfach. Du müßtest nur €4 Milliarden Euro aufbringen und Dir müssen die Existenzen von tausenden Beschäftigten bei Alcatel und Lucent egal sein.

So geht es: Du stellst fest, daß der Merger zwischen Alcatel und Lucent nicht gut für Alcatel sei. Da diese Feststellung allein nichts nutzt, müßtest Du das öffentlich sagen ,und zwar in den Finanzmärkten. Dabei hilft es, wenn Du ein Analyst bist und einen gewissen Ruf besitzst. In unserem Fall heißt der Analyst Per Lindberg und er arbeitet bei Dresdner Kleinwort .

Dresner Kleinwort ist die Investmentbank der Dresdner Bank. Sie haben Geld. Viel Geld.

Um Interesse der Investoren zu wecken, müßtest Du detalliert sagen, wie man das macht. Das Vorgehen ist für mormale Menschen etwas verwirrend aber es geht so:

• Zuerst brauchst Du genügend Alcatel-Aktien, um den Deal zwischen Alcatel und Lucent platzen zu lassen. Dafür brauchst Du etwas über ein Drittel davon, um eine Sperrminorität zu erreichen.
• Du gehst jetzt zu Deinem Aktionhändler und leihst Dir viele Lucent-Aktien. Dies geht für eine gewisse Zeit. Nach dieser Zeit müßtest Du die Aktien zurückgeben. Obwohl Du diese Aktien nicht besitzst, kannst Du sie verkaufen. Das Geld landet bei Dir auf dem Konto. Jetzt spekulierst Du darauf, daß der Aktienpreis sinkt. Falls er es tut, kaufst Du nach dem Platzen des Mergers die gleiche Anzahl von (verbilligten) Lucent-Aktien zurück, und Du kannst die Differnz behalten. Das ganze Vorgehen heißt Short-Selling.

Damit das Ganze aufgeht, müßtest Du viel Geld haben. Dafür kommen in der Regel die berühmt-berüchtigen Hedge Fonds ins Spiel. Sie haben das nötige Kleingeld und einige ihre Manager sind bereits "Milliardäre":http://de.wikipedia.org/wiki/Hedge-Fonds#Bekannte_Hedge-Fonds_Manager geworden. Und noch eine kleine Anmerkung am Rande. Solche Gedge Fonds sind nicht nur amerikanische Phänomene. Es gibt mittlerweile auch deutsche Hedge Fonds.

Zur Zeit sehen wir eine Kampagne, die darauf hinaus ist, den Merger zwischen Alcatel und Lucent zu torpedieren. Dabei geht es nicht um das Wohlergehen der beiden Firmen, sondern lediglich um einen großen Reibach zu machen. Dass diese Fusion wirtschaftlich sinnvoll ist, spielt für diese Herren keine Rolle. Es ist ihnen egal, dass ihr schnelles Geld lediglich auf Kosten von tausenden Existenzen - sowohl bel Lucent als auch bei Alcatel "erwirtschaftet" wird.

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