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Es weihnachtet sehr...

by Alcatel-Lucent posted on 13.12.2007 17:30 last modified 17.12.2007 13:57 —

...dies entspricht nicht nur der Tatsache, diesen Eindruck hatte man auch bei der 4. Betriebsversammlung am 12.12.2007. Es herrschte eitel Freude, Sonnenschein - Weihnachtsstimmung eben.

Weihnachten

Wir erfuhren vom Betriebsrat, dass die Restrukturierung günstiger als geplant verläuft. Durchaus erfreulich - für die Geschäftsleitung. Leider wurde das Thema Restrukturierung sanft unter den Tisch gekehrt. So nebenbei wurde uns noch vermittelt, dass der Personalabbau wie geplant durchgeführt wird. Wie die zusätzlichen 4000 Stellen abgebaut werden, entscheidet sich erst Ende Januar 2008. Schwer nachzuvollziehen: Erst werden Abbauzahlen bekannt gegeben, um dannach festzustellen, wo abgebaut werden soll. Aber so denkt (?) unser Management eben.

Das Fazit von Patrick Liot im ECID vom 5.12.07 ließ uns dann aufhorchen: 2008 sei das Jahr der Transformation und Vereinfachung und, man höre und staune, 2009 das Wachstumsjahr: 10% Umsatzplus sind angestrebt.

Caroline Guillaumin war im ECID-Gremium sehr erbost, weil die (bösen) französichen Mitarbeiter mit der Presse kommunizieren und Frau Guillaumin die schlechte Stimmung bei den Mitarbeitern darauf zurückführt - eine durchaus interessante These. Der BR-Vorsitzende endete mit einem Fazit aus deutscher, Nürnberger Sicht: - wir sind überall dabei, - es herrschen aber Mißmut und Kritik am Ablauf, - es sind Blockaden nach der Fusionierung mit Alcatel vorhanden, - wir müssen uns da hineinarbeiten, - wir haben die Aufgabe, uns einzubringen und WIR WERDEN ES SCHAFFEN! Stellt sich nur die Frage wer ist "WIR"? Wer bleibt übrig?

Nach diesem Fazit betrat der Geschäftsführer Fechner das Podium mit sichtlich entspanntem und fast fröhlichem Gesicht. Mit einer nichtssagenen Folie "Merger Update" begann er seinen Beitrag a la Pat Russo, die ja in ähnlicher Art als Entertainerin auftritt. Obwohl Fechner diesen Stil zu kopieren versuchte, gelang es ihm in seiner steifen Art und Weise nicht ihr nachzueifern. Es fiel ihm aber nicht schwer, an das Gesagte vom BR-Vorsitzenden anzuknüpfen. "Wir müssen uns einbringen." waren seine Worte. Ob er hiermit auch das Management gemeint hat?

Interessant war sein "Was wär wenn?"-Szenario und "Wo wären wir ohne Fusionierung"? Ja, wo wären wir denn ohne Managementfehler? Er beklagte sich über falschen Darstellungen in der Presse. Gejammer auf hohem Niveau.

Eines seiner beliebtesten Sätze war "Denken Sie einmal darüber nach". Indirekt meinte er wohl damit, dass die Personalabbaumaßnahmen unumgänglich und zu akzeptieren sind.

Zum Abschluß gab es noch eine "heftige" Diskussion - ganze 2 Redebeiträge von Kollegen. Der erste Beitrag trug zur weihnachtlichen Friedensatmosphäre bei. Der Kollege empfand die Stimmung in der Betriebsversammlung als gut, ganz im Gegensatz zu den "Flurgesprächen", die in seinen Augen eher negativ geprägt seien. Einen anderen Kollegen hielt es nach dem Beitrag nicht auf seinem Stuhl und konterte: Die Situation sei durchaus sehr angespannt und der Personalabbau noch immer konkret. Er erhielt viel Beifall.

Über die Restrukturierungsmaßnahmen wurde so gut wie nichts berichtet - von keiner Seite. Wir erlebten ein weihnachtliches Schauspiel mit Trauercharakter.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 14.12.2007 14:56
Die vorherrschende "Friede, Freude, Eierkuchen"-Weihnachtsstimmung wurde etwas getrübt, nämlich durch die Bekanntgabe, dass das Gebäudes 1 in Zukunft aufgegeben bzw. geräumt werden soll.

Seit der Einweihung des Glaspalastes sind noch nicht so viele Jahre vergangen. Nürnberg sollte das Aushängerschild in Deutschland werden. Und jetzt? Das VIP-Center wurde nach Stuttgart verlegt und nachdem über 100 Kollegen (freiwillig!) gegangen sind, soll die Hälfte eines noch relativ neuen Gebäudes aufgegeben werden.

Aber auch hierzu hat der Betriebsrat geschwiegen. Was seit Wochen als Gerücht die Runde macht, scheint jetzt trauige Wirklichkeit zu werden, auch wenn Fechner die Räumung als "Konzept" verkauft hat.

Ich frage mich, was noch alles passieren muß, damit der BR endlich aufwacht.