ALU: Wir denken zu Hause nach
Gestern, Montag, den 25. Februar, sind die Kollegen aus dem Bereich Mobility geschlossen um 12 Uhr nach Hause gegangen, um über die fehlenden Perspektiven bei Alcatel-Lucent (ALU) nachzudenken. Die Aktion sollte dem Vorstand zeigen, daß er etwas tun muß, um die Motivation der KollegInnen zurückzugewinnen.
Seit Wochen ist die Stimmung im Mobility-Bereich miserable. Seitdem es klar geäußert wurde, daß ein Teilbereich nach ALU Frankreich ausgelagert wird und eine Zukunftsperspektive für alle anderen nur bis 2010 vorhanden ist, wird kaum noch richtig gearbeitet. 101 KollegInnen sollen gehen. Das ist ein Drittel der Beschäftigten in Mobility. Es wird viel diskutiert, heimlich extern beworben und einige möchten das „Package“ nehmen und gehen.
Es geht nicht nur Mobility so. In allen anderen Bereichen ist die Stimmung nicht gerade berauschend. Viele haben das Gefühl, daß es nur noch ein paar Jahre dauern wird, bis ALU Nürnberg dicht gemacht wird.
Um gemeinsam mit den KollegInnen zu überlegen, wie es weitergeht, hat der Betriebsrat vor einer Woche zu einem Informationsgespräch in der Kantine eingeladen. Daraus entstanden ist ein „Sprecherkreis“ im Mobilitybereich. Von den KollegInnen wurden pro Abteilungsbereich eines Technical Managers Sprecher für den Kreis benannt.
Am Donnerstag, 21. Februar, traf sich dieses Team das erste Mal. Sie sollten über eine Aktion am kommenden Montag entscheiden, darüber diskutieren und überlegen welche Fragen sie dem Wirtschaftsausschuss stellen.
Es wurde in der Sitzung beschlossen:
Eine Aktion solle am kommenden Montag um 12:00 durchgeführt werden.
Eine Mail wird an alle im Bereich verschickt werden, die jede/r mit "reply to all" beantworten soll. Im CC steht bereits das Vorstandsmitglied Fechner.
Die Mail soll ihm die Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit der KollegInnen für künftige Aktionen zeigen.
Fragen an den Wirtschaftsausschuss sollen formuliert und an unseren Vertreter möglichst bald verschickt werden, da die Sitzung bereits am Montag im Stuttgart ist.
Der Rest ist bereits Geschichte. Zum Erstaunen von KollegInnen aus anderen Bereichen, die die Aktion nicht mitbekommen hatten, versammelten sich die KollegInnen am hinteren Eingang des Gebäude 1 und kurz nach 12 Uhr gingen alle nach Hause.
Die Aktion war sehr erfolgreich und wir möchten ein dickes Lob an die Organisatoren aussprechen.
Und wie geht es nach der Aktion weiter?
Es darf nicht sein, daß jede/r für sich allein bei ALU „stirbt“. Wir brauchen eine Strategie, die alle einschließt und nicht welche ausschließt. Jede/r, der gehen will, soll das Package bekommen. Jede/r, der bleiben will, braucht einen sicheren Arbeitsplatz. Und wenn Teile der Firma an Dritten verkauft werden sollen, wie es gerade im Bereich Access geplant ist, müssen wir gemeinsam überlegen, ob es sich lohnt und, falls es tatsächlich eine Zukunftsperspektive für solche Ausgliederungen gibt und wie wir sie gestalten wollen.