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Das Freiwilligenprogramm vor dem Alcatel-Lucent Sozialplan

by Alcatel-Lucent posted on 26.09.2007 15:24 last modified 26.09.2007 15:24 —

Die wichtigste Frage nach dem Freiwilligenprogramm ist für diejenigen, die keine Alternative sehen und bleiben die Frage nach der Lebensfähigkeit des verbliebenen Restes, der nicht aus Chef's allein bestehen kann. Neben der Funktionsfähigkeit muß sicher sein, womit der Rest beschäftigt werden soll. Wenn nur abgebaut wird und keine neuen Aufgaben und Projekte mehr kommen, wie lange wird dann eine Nebenstelle noch bestehen können?

Die Sozialpläne für die Synergieeffekte der transatlantischen Fusion von Alcatel-Lucent sind bereits in einigen Ländern fertig, so in Frankreich , Italien , Belgien und in den Niederlanden . In Deutschland gibt es noch keinen Sozialplan, aber ein Freiwilligenprogramm , um vorab soviel wie möglich Entlassungen vorwegnehmen zu können.

In diesem Freiwilligenprogramm macht die Geschäftsleitung zusammen mit der Personalabteilung vielen Mitarbeitern Angebote, mit einer Abfindung auszusteigen. Das Angebot galt zunächst nur, wenn die Mitarbeiter nicht dringend gebraucht wurden.

Da das Freiwilligenprogramm weniger attraktiv als die früheren war, wurde es auch kaum angenommen. Das hat die Geschäftsführung auf den Plan gerufen, die ein Entlassungssoll erfüllen soll. Erst mal hat sie die Bedingungen der beidseitigen Freiwilligkeit aufgehoben. Von einem Geschäftsführer wissen wir, dass er sich dafür einsetzt, Projekte zu vernachlässigen und sich vorrangig um das Freiwilligenprogramm zu kümmern.

Das Freiwilligenprogramm ist kein freiwilliges soziales Jahr, wie der Name vielleicht vorspiegelt. Das Alcatel-Lucent Freiwilligenprogramm beschreibt, wie man die Firma mit etwas Geld verlassen soll. Als Beigabe zu einer Entlassung auf Gegenseitigkeit dient eine Abfindungsregelung.

Gewiß wird nach dem Freiwilligenprogramm auch in Deutschland ein Sozialplan kommen müssen, dessen Qualität von den Verhandlungskünsten der Betriebsräte und dem Druck aus der Belegschaft abhängt. Sozialpläne können sich auch nach den Standorten unterscheiden.

Die wichtigste Frage nach dem Freiwilligenprogramm ist für diejenigen, die keine Alternative sehen, die Frage nach der Lebensfähigkeit des verbliebenen Restes, der nicht aus Chef's allein bestehen kann. Neben der Funktionsfähigkeit muß sicher sein, womit der Rest beschäftigt werden soll. Wenn nur abgebaut wird und keine neuen Aufgaben und Projekte mehr kommen, wie lange wird dann eine Nebenstelle noch bestehen können?

(7) Kommentare

Anonymer Benutzer 26.09.2007 21:58
Die Belegschaft ist überaltert, veränderungsunwillig, satt und besitzstandswahrerisch. Das kommt aus der Historie. "Industrie-Beamten". Die aktuelle Lage ist vielleicht nur zum Teil darauf zurückzuführen, aber sicher ist das ein wichtiger Grund für den Mißerfolg. Schade dass junge, motivierte und qualifizierte Leute im internen Filz keine Chance kriegen.
Anonymer Benutzer 27.09.2007 15:27
Das MANAGEMENT ist überaltert, veränderungsunwillig, satt und besitzstandswahrerisch. Das kommt aus der Historie. "Industrie-Beamten". Die aktuelle Lage ist darauf zurückzuführen, und sicher ist das ein wichtiger Grund für den Mißerfolg. Schade dass junge, motivierte und qualifizierte Leute im internen Filz keine Chance kriegen.
Anonymer Benutzer 30.09.2007 12:53
Vollkommen richtig ! Es gibt ja fast nur noch Häuptlinge. Diese glauben immernoch man könne im Zeitalter des Wissens und der Kommunikationstechnik regieren wie Monarchen. Was amn heute braucht sind lernfähige und veränderungsbereite Mitarbeiter. Das wird von oben nicht vorgelebt. Der Beitriebsrat mach das aber auch nicht leichter weil dieser kategorisch erstaml immer gegen alles neue ist und kaum noch in die Realität eines weltweit operierenden Unternehmens passt.
Anonymer Benutzer 01.10.2007 18:55
Lernfähige und veränderungsbereite MAs/Kollegen haben wir doch hier - mal kommen sie aus Brasilien, mal aus China und dann wieder aus Indien. Würde die Geschäfts-"Leitung" den MAs/Kollegen hier in Nürnberg Perspektiven aufzeigen und neue Projekte anbieten, wäre die Freude darüber gigantisch und für die Motivation bräuchte man auch nicht zu sorgen. Aber die Erlauchten sparen (womöglich in die eigene Tasche) auf Teufel komm' raus.
Zum Betriebsrat (bin keiner): Sei froh, dass Du hier einen hast und wenn du ihn bisher noch nicht gebraucht hast, hoffe ich für Dich, dass Du ihn auch in Zukunft nicht aufsuchen musst.
Anonymer Benutzer 27.09.2007 17:59
Brief der Geschäftsführung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die letzten Tage und Wochen haben deutlich gemacht: Nach einem guten Start gestaltet sich das weitere Zusammenwachsen unseres Unternehmens als kein einfaches Unterfangen. So musste Alcatel-Lucent seine Umsatzprognose für 2007 zurücknehmen und wir haben uns weltweit einen strikten Sparkurs auferlegt. Schon zu Beginn der Fusion war klar, dass die erwarteten Synergien aus der Fusion zu einem umfangreichen Personalabbau führen werden. Weltweit geht es um 12.500 Arbeitsplätze, die innerhalb von drei Jahren entfallen sollen.

Aufgrund der aktuellen Marktlage, die geprägt ist von einem nach wie vor starken Preisverfall, müssen wir unsere Kostenbasis weiter anpassen.

Pat Russo hat in ihrem Mitarbeiterbrief vom 13. September 2007 angekündigt, dass es unumgänglich sei, die bestehenden Umstrukturierungspläne schneller umzusetzen und weitere Maßnahmen zu ergreifen. Ob und in welchem Maße wir in Deutschland von einer Verschärfung der Restrukturierungspläne betroffen sind, können wir heute noch nicht absehen. Leider können wir für das Jahr 2008 betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen. In jedem Fall werden wir Arbeitsplätze in dem Maße abbauen müssen, wie es unsere Planungen im Februar vorsahen, als wir Sie in Mitarbeiterversammlungen entsprechend informiert haben. Davon sind in der Alcatel-Lucent Deutschland AG insbesondere folgende Bereiche betroffen:

Wireline
Wireless
Convergence
Services
Corporate Functions (Finance etc.)

Deshalb hatten wir als Vorstand ein befristetes Personalprogramm beschlossen. Für den Fall, dass Sie dieses Programm für sich in Erwägung ziehen, erinnern wir daran, dass die Laufzeit dieses Personalprogramms am 30. September 2007 endet.

Stuttgart, den 24. September 2007


Anonymer Benutzer 01.10.2007 06:26
Kein schönes Bild, welches sich da momentan für den Standort Nürnberg abzeichnet. Klar gab es schon früher die eine oder andere Krise zu bewältigen; das gehört in dieser schnellebbigen Branche einfach dazu. Und man hatte es hier meist glimpflich überstanden, verglichen mit z.B. Personalabbaumaßnahmen in den USA.
Was bleibt aber über, nach der Welle, die jetzt anrollt? Die Alterststruktur ist heute schon alles andere als "gesund", die Manager, bzw. die die sich als solche bezeichnen, sind bzw. werden die gleichen sein wie vorher und in vielen Bereichen wird man irgendwann die kritische Masse unterschritten haben, so dass größeren Projekte evtl. in Nürnberg nicht mehr durchführbar sein werden.
Sollen wir im Ernst glauben, dass Paris unter den momentanen Randbedingungen aus Solidaridät Nürnberg künstich am Leben hält?
Wird sich der Kinkurrenzkampf und der Preisdruck in Zukunft etwa abschwächen?
Es schaut doch vielmehr nach einer stetigen Abwärtsspirale aus, nach einem Sterben auf Raten.
Oder ist die Erde doch eine Scheibe?
Anonymer Benutzer 01.10.2007 18:29
In GoogleEarth scheint die Erde eine Scheibe zu sein,...ich würde unterschreiben (oder lieber doch nicht?)