Glasnost für den Gesamtbetriebsrat
Milde ausgedrückt, erfährt man auf der Seite des Gesamtbetriebrats über dessen Arbeit und andere Betriebsräte in Deutschland wenig.
Wie heißt es so schön: „Wer suchet, der findet“, es sei denn, wir suchen auf den Seiten der Arbeitnehmervertretung der Alcatel-Lucent Deutschland AG, also des Gesamtbetriebsrates (GBR). Dort finden wir wenig Informationen. Wir stellen uns daher die Frage, ob es sich bereits überall herumgesprochen hat, dass wir in einer Kommunikationsfirma arbeiten, in der Inhalte auch über Websites verbreitet werden können.
Auf der oben erwähnten Site findet man außer ein paar Mailadressen und Listen weiter nichts. Sucht man z.B. Regelungen über die Arbeitszeit, Leistungsbeurteilungen, Boni, etc – auch standortspezifisch – wird man enttäuscht werden. Stattdessen findet man eine Excel-Datei mit ca. 420 Schriftstücken, die teilweise noch aus dem Jahr 1970 stammen. Dort entdeckt man – wenn man geschickt filtert - die Verweise auf 16 Betriebsvereinbarungen, die im Zeitraum von 1992 bis 2002 abgeschlossen wurden. Wenn man dieser Datei glauben schenken darf, hat der GBR danach nur im Verborgenen gewirkt.
Man sucht vergeblich nach Links zu den örtlichen Betriebsratssites. Eine erfreuliche Ausnahme gibt es – den Link zu den Thales Websites, die in der Tat gehaltvoller und gut aufgebaut sind. Etwas umständlicher kommt man auch auf die Website des europäischen Betriebsrats, ECID. Hier wird man durch die Informationsflut fast erschlagen.
Was der GBR an Information nicht anbietet, kann allerdings über die offizielle Intranetseite der Firma z.B. unter dem Unterpunkt Standort Nürnberg und über die ECID-Website gefunden werden.
Man fragt sich, welche Informationspolitik der GBR betreibt? Steht der Buchstabe G
im GBR für Geheim?
Glasnost würde auch einem GBR gut zu Gesichte stehen. Wer möchte, kann mal direkt selber dort nachfragen und seine Wünsche zu mehr Offenheit und Transparenz kund tun. Und zu Weihnachten dürfen wir uns doch etwas wünschen.