Schizophrenie der Impressionen
Wir veröffentlichen eine ganz persönliche Sichtweise des "townmeeting" bei ALCATEL-LUCENT in Nürnberg vom 26.02.07 als Kommentar.
Nun ist es raus: ALCATEL-LUCENT NBG baut ab: genau 303 Mitarbeiter dürfen gehen (das sind ungefähr 35% der Entlassungen in Germany). Die Geschäftsleitung weiss es ganz genau und nennt Zahlen je Bereich für Gesamt-Deutschland, nur eben die nicht, die auf den Nürnberger Standort heruntergebrochen wurden.
Das Management spricht von wegfallenden Funktionen und meint wieder einmal den Rasenmäher der "Head count" Reduzierung, denn es trifft nahezu alle. Diese Art der "Synergie-Effekte" soll sich auf 2 Jahre erstrecken und meint defacto eine Personalreduzierung der kreativen Bereiche (Entwicklung etc.) um ein Drittel.
Das Management setzt Kern-Kompetenz auf die Strasse und verspricht damit den Hinterbliebenen mögliche neue Projekte: Diese Mitarbeiter dürfen dann bestehende Vorhaben ausphasen und eventuell Neues angehen um den Standort zu sichern. Mit wie Wenigen soll das funktionieren mit welcher Motivation zu welcher Qualität? ("Burn out").
Das Management spricht von sich als Weltmarktführer der Telekommunikation und besetzt dabei eine herausragende Stellung im Bereich von Personal-Restrukturierungsmaßnahmen.
Die Geschäftsführung beruhigt die Kollegen mit den Worten "es wären arithmetische Operationen". Ist das die Ethik, die wir meinen sollen?
All dies sind bedrückende Eindrücke, die auch Manager beeindrucken sollten.
Passend zum Thema weisen wir noch auf die Presseberichte Nehmt die Zahlen nicht so ernst sowie den Tip eines Club-Fans hin: "Wenn eine Mannschaft einige Spiele verliert, wird der Trainer ausgewechselt und nicht versucht, mit acht Mann gegen elf das nächste Spiel zu gewinnen":http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=613381&kat;=6&man;=4