Eindrücke von der Demo in Paris
Der Platz vor der Pariser Börse war zu klein für die vielen Demonstranten aus einigen Ländern und französischen Regionen. Ungestört verlief der Zug bis fast zum Alcatel-Lucent Hauptquartier
Eine bunte, dem Ernst der 12 500 Entlassungen angemessene Demo entlang der Pariser Einkaufstraße verlief ohne Störungen. Sprache war kein Problem unter dem Demonstranten und mit vielen Passanten, die interessiert zusahen oder auch mitgingen. Vieles konnte man mit Gesten ohne Worte miteinander austauschen und so voneinander lernen, wie man sich bisher vereinzelt gegen die Entlassungen gewehrt hat.
An dieser Großdemo machten die einzelnen Teilnehmergruppen deutlich, wo das Problem ist, beim Management und nicht in einem anderen Werk.
Die Demonstranten wollen nicht länger als einzelne Gruppen gegeneinander ausgespielt werden, wie es derzeit ein anderen Management bei EADS ebenso versucht.
Noch sind Einzelaktionen wichtig, Angekommen kurz vor dem Hauptgebäude stellen sich aber noch viele andere Fragen, wie es nun weitergeht.
Vom Alcatel-Lucent Management, das sich mit Polizeisperren schützen lassen mußte, war natürlich niemand zu sehen oder bereit zu erklären, wie die mehrfach von Rednern wiederholten Fehler zustande kamen oder wie sie bereinigt werden können.
Das ist der Demonstration auch gelungen zu zeigen, daß Manager mit der eigenen Belegschaft nicht mehr reden, nachdem unseelige Entlassungsbeschlüsse verkündet wurden. Es wäre ja nicht nur besser, sie wären nie gefallen, erst recht nicht die Versuche, die Entlassungszahlen nach einem Quartalsbericht auch noch fast zu verdoppeln.
Was macht man nun mit einem unfähigen Management? Darüber müssen die Demonstranten mit ihren Gewerkschaften und Interessenvertretern nun beraten. Regierungen werden abgewählt. Doch bei Managern steht das Geld hinter ihnen. Wenn sie aber weiter den Unsinn von Wachstum mit Entlassungen vertreten wollen, sind intelligente neue Wege zu suchen, um sich von den Stümpern im Management zu befreien.