Gegenseitige Netzblockaden
Erst kappte Pay Pal und dann weitere Banken die Verbindung zu Wikileaks wegen der Veröffentlichung von Dossiers aus dem US Aussenministerium. Dann wurde der Zugang zu Wikileaks systematisch unterbrochen. Eine komplette Abschaltung wie die Zensur in China ist nicht gelungen , auch nachdem der Internethändler Amazon die Wikileaks Server abschaltete. Inzwischen stand Amazon selbst unter Beschuß von Hacker Angriffen. Zeitweise war die Plattform nicht erreichbar. Und was ist die Folge: Wikileaks ist bekannter als vorher und findet weltweit in der Netzwelt Unterstützer.
Es stellt sich auch heraus, daß nach der Inhaftierung des Wikileaks Sprechers Assange die Wikileaks Veröffentlichungen immer noch ihre Bedeutung haben und von weit mehr unerkannt Arbeitenden getragen werden, die viel zu schnell als Terroristen abgestempelt werden. Wie bei der Hydra schießen weitere Plattformen wie Openleaks ins Licht der Netzöffentlichkeit.
Die gegenseitigen Blockaden erscheinen wie der Versuch eines Rückfalls ins Mittelalter, in dem Informationen und Geldtransfer nur per Boten möglich war. Da Ersatzplattformen bereit stehen und der Internethandel darunter massiv leidet, ist es wohl eher anzunehmen, daß die gegenseitigen Netz-Blockaden bald wieder aufgehoben werden. Denn Kommerz kennt keine Moral und lebt lieber mit Öffentlichkeit, die beim Handel unerläßlich ist.
Eine Folge neben den vielen diskutierten Kommentaren sollte eine, nicht nur von den USA und China unabhängige internationale Regie des Internet und seiner wichtigsten Server sein.