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Betrieblicher Datenschutz hilft Arbeitnehmern nicht

erstellt von valter zuletzt verändert: 29.04.2009 16:48
Ein Datenschutzbeauftragter soll eigentlich neutral sein, in der Praxis schützt er den Betrieb und nicht die Arbeitnehmer, vor allem wenn er jederzeit ersetzt werden kann.

Die Datenschutzpannen in großen und kleinen Betrieb wie Telekom , Bahn , Lidl und Siemens hätten vielleicht bei einem funktionierenden Datenschutzbeauftragten vermieden oder wenigstens eher entdeckt werden können. Doch kann der betriebliche Datenschutz funktionieren, wenn er jederzeit vom Arbeitgeber ersetzbar ist? Bei externen Datenschutzbeauftragten ist schon klar, wem er dient, weil er sonst sofort ausgewechselt wird.

Die Stellung der betrieblichen Datenschutzbeauftragten ist so schwach wie das Datenschutzgesetz, das Arbeitnehmern nur wenige Mittel wie eine Auskunft in die Hand nimmt. Da kann man bestenfalls ärgern und Arbeit machen, verhindern kann man Datenmißbrauch nicht.

Datenschutz ist viel zu sehr schon überzogener Sicherheit geopfert worden. Jeder Vorwand genügte, um weitere Daten abzufischen, wie beispielsweise der inzwischen mit Alcatel fusionierte US Telekommunikationsbetrieb Lucent versuchte, Daten aus dem Privatbereich mit Hinweis auf eine Pandemie abzufragen.

Es wird leider viel zu wenig versucht, das sich Sicherheit und Datenschutz gegenseitig ergänzen statt gegeneinander ausgespielt zu werden.

Bis jetzt ist es Illusion oder falsch verstanden, daß ein betrieblicher Datenschutzbeauftragter etwas für Arbeitnehmer unternimmt, dann müßte es ein Arbeitnehmer-Datenschutzbeauftragter sein, den es aber nicht gibt. Im Telekom Datenschutz-Bericht beispielsweise geht es nur um Kunden, nicht um Arbeitnehmer Datenschutz.

In der gegenwärtigen Konstellation mit schwachem Datenschutz werden sich leider Datenskandale wiederholen.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 29.04.2009 18:31
Hat irgend jemand als BahnnutzerIn oder als MitabeiterIn seit Ende Januar bei der Bahn um Datenauskunft gebeten (nach §34 BDSG) und auch eine Antwort erhalten - nicht bloß ein Standardschreiben?