Sinkender Nettolohn in Wachstumszeiten
An den Arbeitnehmern ist das Wirtschaftswachstum nach der Krise vorbeigegangen; denn Arbeitnehmer verdienen netto weniger als 2000. Der Lohnverlust ist besonders groß bei Geringverdienern , weil unter den neu Eingestellten 57% Leiharbeiter sind. Hinzu kommen befristete Arbeitsverträge und unter dem Strich bleiben nur wenige normale Dauerarbeitsverträge. Die Statistik der Bundesanstalt gaukelt nur eine Abnahme der Arbeitslosigkeit vor, weil fast nur prekäre Arbeitsverhältnisse entstanden, von denen man nicht leben kann.
Wenn die Wirtschaft jammert, dass sie angeblich keine Fachkräfte findet, so liegt das daran, dass sie - unterstützt von der schwarz-gelben Koalition - die Qualifikation selbst heruntergestuft hat. In Wahrheit meint sie nur nicht genug billige Arbeitskräfte zu finden. Wer wäre unter diesen Bedingungen überhaupt bereit zu kommen, wenn die Arbeit so mies eingestuft wird? Der Fachkräftemangel, der wegen zu geringer Ausbildung in der Krise selbst verursacht wurde, wird zu einem Phantom, solange vorhandene, vor allem ältere Arbeitnehmer mit viel Erfahrung gar nicht genommen werden. Das liegt wohl auch daran, dass sich Ältere nicht auf prekäre Arbeit einlassen.
Solange die Wirtschaft der Arbeit gegenüber solche Geringschätzung an den Tag legt, wird es beim Arbeitskräftemangel bleiben und die Altersarmut aus den vielen prekären Arbeitsverhältnissen wird weiter zunehmen. Aber das scheint so von der jetzigen Regierung gewollt zu sein.