Soziale Unruhen
Die Bankenkrise mit riesigen Milliardenhilfen und weiteren Rettungsschirmen bei Konzernen, Sonderprämien für Automobilhersteller, aber ohne Folgen für die am Existenzminnimum lebenden sozial Schwachen, werfen weitere Szenarien auf. Bei weiter schrumpfender Wirtschaft wird mit neuen Millionen an Arbeitslosen ab Sommer dieses Jahres gerechnet. Deshalb warnen der DGB und die SPD Kandidatin Gesine Schwan für das Bundespräsidentenamt vor sozialen Unruhen, damit die Politik auch an die Schwachen der Gesellschaft denkt.
Diese Warnungen sind gar nicht gut angekommen und lösen eine heftige Diskussion aus. Sofort brechen Proteste dagegen aus, die Warnungen für verantwortungslos halten, FAZ vom 25.4.09. Das heißt nicht, dass es den Schwachen gut geht, es heißt eher, dass im Gegensatz zu Aktionen in Frankreich mit Geiselnahme von Managern (auch Bossnapping ), offener Rebellion in Italien oder Betriebsbesetzung in Deutschland solche Auswüchse (noch) nicht erwartet werden. Die in Deutschland Lebenden, insbesondere abhängig Beschäftigte sollen im Gegensatz zu ihren Nachbarn noch leidensfähig sein, meinen konservative Presseorgane
Die Wirklichkeit werden wir in wenigen Monaten wissen.
Und es wird noch schlimmer, wenn nicht bald etwas geschieht. Das muss man auch mal offen ausprechen dürfen, ohne gleich zum Buhmann (bzw. Buhfrau) der Nation zu werden.