Keine Obergrenze für Managergehälter
Schärfere Regeln bei der Gehaltsfindung von Managern in den Vorständen der Unternehmen sollen nach Einigung im Ausschuss der großen Koalition darin bestehen, dass der gesamte Aufsichtsrat darüber bestimmen soll, nicht mehr nur ein Personalausschuss, reuters . Jetzt müssen also nicht nur der Personalausschuss sondern noch mehr Personen gefügig gemacht werden, um ausufernden Gehältern zuzustimmen.
Eine wirkliche Grenze ist die Ausweitung entscheidender Personen wohl nicht, weil in den Aufsichtsräten nur sehr wenig demokratisch Gewählte sitzen, mehrheitlich nur die vom Eigentümer benannten, oft ehemalige Vorstände. Die Beteiligung bei Aufsichtsratswahlen zeigt eher, dass es dabei nicht viel zu wählen gibt. Eine wirklich funktionierende Aufsicht muß doch ganz anders aussehen, vor allem muß sie absolut neutral und unabhängig sein, sonst wird aus Kontrolle eine Sekte der Seilschaften. Es ist also wieder verpaßt worden, aus Tantiemenrittern einen als Kontrollorgan funktionierende Aufsichtsrat zu schaffen, schade.
So jedenfalls werden Managergehälter nicht auf normale Dimensionen zurückgeführt, ohne mit Kassierinnen Einkommen verglichen zu werden. Ist es ein Wunder, wenn bei derartigen Klassenunterschieden sich auch eine entsprechende Klassenjustiz entwickelt hat, die nur wegen einer mutigen Kassiererin Emmely ins Gerede gekommen ist?