Mindestlohn ist in Europa normal
Die Unterschriftensammlung in Hessen's Wahlkampf machte nur deutlich, wie weit die Parteien bei diesem Thema auseinanderliegen. Das Wahlergebnis ergibt danach eine gespaltene Meinung zum Lohn über der Armutsgrenze. Wenn man die Rentner als Wähler abzieht, die das Lohnthema nicht tangiert, bleibt eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten als Wähler, die auch darüber nachdenken, dass für sie selbst oder ihre Umgebung diese Armuts-Grenze wichtig ist.
Dabei ist Mindestlohn in anderen europäischen Länders etwas völlig normales, wie man an der routinemäßigen Erhöhung in 12 Ländern sieht, spiegel vom 24.1.08 und LexisNexis vom 28.1.08.
Die Unions-Argumente gegen den Mindestlohn sind schon erstaunlich, wenn sie sich ausgerechnet hier auf die Tarifautonomie berufen, die offenbar nur eine Tarifpartei, die Arbeitgeber, vom Mindestlohn betroffen sehen. Das Interessante daran ist doch, dass man den Gewerkschaften nicht mehr zutraut, mehr als den Mindestlohn zu erreichen.
Das ist doch wohl das Armutszeugnis über den Lohn im Kapitalismus und das, was die Gewerkschaften und seine anderen Betreuer zu Wege bringen!!!
Statt den Kapitalismus in den Boden zu kritisieren und den Lohn als Mittel des Kapitals zu begreifen, das sich lohnen muß und er deswegen n i e m a l s Mittel der Arbeitenden sein kann, kommen seine Befürworter und Verteidiger daher und sind sich nicht zu fein, angesichts der aufgehäuften Reichtümer in den europäischen Metropolen des Kapitals nichts zu fordern, als das man gerade (über)leben kann.
Gehts noch erbärmlicher?