Wissen viele Unternehmer, dass sie sich selbst austrixen, wenn sie der Umwelt schaden?
Es gibt viele gute Aktionen für schonenderen Umgang mit der Umwelt. Doch leider werden viele gute Ansätze nicht nur von den so genannten schwarzen Schafen und rücksichtslosen Geschäftemachern unterlaufen, denen es nur um schnelles Geld auf Kosten der anderen geht. Unterlaufen des Umweltschutzes ist bereits Prinzip vieler Unternehmen, die den Wert nicht erkennen wollen.
Das letzte Beispiel ist die Chemikalienrichtlinie REACH , die von der Industrie im politischen Ringen fast bis zur Wirkungslosigkeit reduziert wurde und an der die Recyclingindustrie immer noch rummäkelt. Durchgesetzt hat sich die chemische und Pharmaindustrie, die nicht bereit ist, volle Verantwortung für all die Stoffe zu tragen, die sie selbst nutzen und verbreiten will. Die Praxis wird hierbei noch zeigen, dass sie sich selbst keinen guten Dienst dabei getan hat.
Das Verbot besonders giftiger Stoffe, RoHS, wodurch Asbest, einige besonders giftige und Erbgut schädigende Chemikalien wie FCKW und Blei verbannen sollte, zeigt, wie es in der Praxis ausgehöhlt wird. Das seit Juli 2006 verbotene Blei kann inzwischen mit so vielen Ausnahmen doch weiter verwendet werden. Es existiert also weiter in vielen elektronischen Geräten, zunächst bis 2010. Die Industrie behauptet, die Lötverfahren mit bleifreiem Lot nicht in den Griff zu bekommen.
Tatsächlich existieren Arbeitsgruppen, die Versuche mit bleifreiem Lot machen sollen. Das geschieht aber so schleppend und mit so wenig Interesse, dass Ergebnisse kaum vor dem Ende der Ausnahmefrist zu erwarten sind. Dabei verkennen solche Unternehmen, dass nur wer hier schnell umweltschonendere Lötverfahren selbst entwickelt, langfristig überleben wird.
Erst bei der Umstellung vom verbotenen Chrom 5 auf Chrom 3 zeigte sich, dass die Betriebe Probleme haben, die zu lange auf die Umstellung warteten. So wird es mit den bleifreien Lötverfahren auch geschehen, dass der das Nachsehen hat und Aufträge verlieren wird, der nach dem Stichtag immer noch nicht gelernt hat, sich von dem giftigen Blei zu trennen.
Der Verlust von Aufträgen wird zeigen, wie wenig Sinn es machte, Umweltregeln zu unterlaufen oder zu blockieren. Viele in der Industrie immer noch sitzende Verweigerer tun sich, ihren Kindern und den Unternehmen keinen Gefallen, wenn sie raffgierig nur die Probleme bei der Umstellung auf umweltschonende Verfahren sehen, statt deren Vorteile anzupreisen und zu nutzen.
Auf diese Weise werden die Bremser bei der Chemikalienrichtlinie sich selbst bestrafen, wenn sie zu wenig Informationen über die verwendete Chemie besitzen. In den USA, einem Land mit bekannter weise vielen Umweltsünden, kämpfen viele Betriebe international gegen verloren gegangenes Image, weil die Kunden sich lieber Betriebe mit besserem Umweltverständnis suchen, die Umweltprobleme rechtzeitig erkannt und abgestellt haben.