RECHT AUF STADT. DIE PARADE
Wann |
18.12.2009 von 16:30 bis 18:00 |
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Wo | Moorweide gegenüber Dammtorbahnhof, Hamburg |
Termin übernehmen |
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Die Unterzeichner gegen ein Unternehmen Hamburg! Für eine grundsätzlich andere – soziale und gerechte – Stadt
sind wütend - und das aus den unterschiedlichsten Grün- den. Wir beobachten, wie Gebäude leer stehen, während Parks und Grünflächen für neue Bürokomplexe zubetoniert werden. Wir kennen die Tücken des Wohnungsmarktes und erfahren, dass es immer weniger Sozialwohnungen in Hamburg gibt. Wir sehen, dass teure Prestigeobjekte am Hafenrand wachsen und luxuriöse Eigentumswohnungen in den als besonders attraktiv geltenden Vierteln gebaut werden. Wir sind Zeugen steigender Mieten und verfolgen, wie lang ansässige Familien und Gewerbe verdrängt, Kettengastronomien aufgezogen, Miet- in Eigentums- wohnungen umgewandelt und öffentliche und kulturelle Räume beschnitten werden. Schon jetzt müssen viele Menschen ihren Stadtteil verlassen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können.
- AKU
- Arbeitskreis Umstrukturierung Wilhelmsburg
- Altes Zollhäuschen hinterm Elbtunnel
- Apfelbaum braucht Wurzelraum
- CentroSociale
- Einwohnerverein St. Georg
- Elbtreppenhäuser
- Es regnet Kaviar
- Frappant e.V.
- Gartenkunstnetz e.V.
- Grünzug Altona
- Hände weg vom Isebek
- Kein IKEA in Altona Bürgerinitiative
- Komm in die Gänge!
- LOMU
- Mieter helfen Mietern Hamburger Mieterverein e.V.
- Moorburgtrasse stoppen
- No BNQ!
- Pferdemarkt bleibt! Initiative
- Rote Flora
- Villenbrechen
- Vorwerkstift
- Wasserturm-Ini
- We make the City
Deshalb gehen wir auf die Barrikaden gegen die Privatisierung von Stadt und gegen eine Politik, die allein auf die Rendite schielt und unbeirrt weitere prestigeträchtige Großprojekte an Land ziehen will. Wir wollen keine Stadt, die als Unternehmen profitabel am Markt positioniert wird.
Zahlen und Fakten
1,3 Millarden Euro an öffentlichen Investitionen flossen in die Hafencity (allein die U-Bahn soll 323 Mio. Euro kosten). [Quelle: HafenCity Hamburg GmbH & Hamburger Hochbahn]
Senat investiert 323,3 Mio. EUR für den Bau der Elbphilharmonie (statt des Festpreises von 114,3 Mio. EUR, dem die Bürgerschaft im März 2007 zugestimmt hatte). [Quelle: Hamburger Senat]
Die Stadt spendierte 30 Millionen Euro für den Umbau des Kaispeicher B zum Tamm Museum, in dem seit 2008 Peter Tamm seine höchst umstrittene Militärsammlung ausstellen darf.
Hamburg und Schleswig Holstein haben zur Rettung der HSH Nordbank AG einen Risikoschirm von zehn Milliarden Euro und eine Kapitalzufuhr in Höhe von drei Milliarden Euro bereit gestellt.
2,9 Milliarden Euro investiert der Senat bis 2015 in den Hafen. [Quelle: Wirtschaftsbehörde Hamburg]
Verdrängung von Hartz-IV-EmpfängerInnen:
Seit der Einführung der Hartz-IV-Gesetze wurden bislang in Hamburg ca. 10.000 Haushalte zum Umzug (Kostensenkung bei den Unterkunftskosten) durch die Sozialbehörde aufgefordert. [Quelle: Hochrechnung von Marc Meyer (Mieter helfen Mietern) aus
Entwicklung von Sozialwohnungen:
Von in Hamburg ehemals 400.000 Wohnungen im Jahre 1975, gab es 1993 noch 211.000, aktuell existierten noch knapp 112.000, 2016 werden es nach ExpertInnenangaben nur noch 82.000 sein. Jährlich fallen durchschnittlich 5.000 Wohnungen aus der Sozialbindung, gleichzeitig ist fast die Hälfte aller Hamburger Haushalte sozialwohnungsberechtigt. [Quelle: Jahresbericht WK]
Hamburgs Leitbilder der unternehmerischen und wachsenden Stadt - egal ob mit oder ohne Weitsicht - sind nicht die unsrigen. Wir nehmen nicht länger hin, dass der Senat unsere Bedürfnisse und Lebensqualität dem Standortmarketing und dem Wirtschaftswachstum kategorisch unterordnet. Die Unsummen, die die Stadt derzeit z.B. in die HSH-Nordbank, die Elbphilharmonie und die U4 pumpt, holt sie sich über Kürzungen im sozialen und kulturellen Bereich wieder. Auf der Strecke bleiben alle, die nicht ins Bild eines prestigepolierten Hamburgs passen. Wir stellen die soziale Frage und sagen: Die Stadt gehört allen, und die Stadt muss für alle bezahlbar sein!
Wir wollen über Wünsche reden: In was für einer Stadt möchten wir eigentlich leben? Wer entscheidet, was gebaut wird, wie wir uns fortbewegen und wer sich wo aufhalten darf? Wie hoch dürfen die Mieten sein? Wie umweltfreundlich ist diese Stadt? Und wie kinderfreundlich? Wie wird die Energie gewonnen, die in der Stadt verbraucht wird? Diese und viele andere Fragen müssen wir stellen. Was uns eint, ist die Forderung nach einem Recht auf Stadt für alle!