Prozess gegen den neonazistischen U-Bahn-Schläger vom 28.4.10
Wann |
17.02.2011 von 08:00 bis 10:00 |
---|---|
Wo | Nürnberg, Fürther Str. 110, Saal 600 |
Name | Soli-Komitee gegen Rechts |
Termin übernehmen |
![]() ![]() |
Im "Saal 600" wurde ab Herbst 1945 vor dem Internationalen Militärgerichtshof gegen deutsche Kriegsverbrecher verhandelt.
Bisher bekannte weitere Prozesstermine: 22.2.11 (Di), 24.2.11 (Do), 1.3.11 (Di), 3.3.11 (Do). Beginn jeweils 9 Uhr.
Zahlreiche Anwesenheit bei den Prozessterminen zum Schutz von Tatopfer und ZeugInnen ist erwünscht!* Es steht zu erwarten, dass Neonazis versuchen werden, eine Drohkulisse im Gerichtssaal aufzubauen bzw. den Prozess für ihre menschenverachtende Propaganda zu missbrauchen.
- der Prozess findet im weltbekannten Saal 600 statt. Schon aus historischen Gründen wäre ein Mißbrauch durch Nazies ein Tabubruch und zudem verheerend für das überregionale Image Nürnbergs!
Das Soli-Komitee gegen Rechts Nürnberg, gegründet nach der Neonazi-Gewalttat vom 28.4.10, initiierte deshalb einen Appell an alle Nazi-GegnerInnen, möglichst zahlreich zu den Gerichtsterminen zu erscheinen: Zum Aufruf .
Der bekannte Liedermacher Konstantin Wecker hat den Aufruf bereits unterzeichnet. Weitere UnterzeichnerInnen u.a.: Joseph Jakubowicz (Nürnberg, KZ-Überlebender), Hannes Wader (Liedermacher), Lizzy Aumeier (Kabarett u.a.), Peter Harasim (Konzertveranstalter), Harald Weinberg (MdB Die Linke), Marion Padua und Eylem Gün (Stadträtinnen Linke Liste Nbg.), Georg Neubauer (VVN-BdA Nürnberg), Reinhard Frankl (Mitglied Landesvorstand GEW Bayern), Habib Bektas, (Schriftsteller), Geraldino (Musiker).
Zur Homepage des Soli-Komitees
Vorgeschichte
Am 28.4.2010 wurde ein damals 17-Jähriger antifaschistisch engagierter Jugendlicher mit Migrationshintergrund im U-Bahn-Bereich des Nürnberger Plärrer fast totgeschlagen. Der Täter, ein stadtbekannter Fürther Neonazi mit einschlägigen Vorstrafen, stellte sich kurze Zeit nach der Tat bei der Polizei. Empörung rief in der Folge u.a. hervor, dass die Polizei erst einige Tage später, am 1.5.10, bekanntgab, dass es sich beim mutmaßlichen Täter um einen Neonazi handele. Der Migrationshintergrund des Opfers wurde zunächst ebenfalls verschwiegen.
Presselinks und Demoberichte vom Mai 2010 in unserem Archiv .
In der Folgezeit erhob die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Anklage gegen den mutmaßlichen Täter, u.a. wegen versuchten Totschlags. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Pressemitteilung vom 16.8.10 davon aus, dass Neonazi R. aus Hass auf die linke Szene und aus Verärgerung über die Kritik an der Kleidung seiner Freundin die Schlägerei mit dem 17-Jährigen begonnen habe und dabei einen möglichen Tod des 17-Jährigen in Kauf nahm.