Neonazi prügelte sein migrantisches Opfer fast tot
Nürnberg den 28.4.10: Das Nürnberger Bündnis Nazistopp berichtet über ein Gewaltverbrechen am Nürnberger U-Bahnhof Plärrer. Ein 17-Jähriger wurde am helllichten Tag brutal zusammengeschlagen. Der 17-Jährige musste vor Ort zweimal von Passanten wiederbelebt werden, bevor er in eine Klinik eingeliefert wurde. Dort wurde er aus medizinischen Gründen ins künstliche Koma versetzt. Sein derzeitiger medizinischer Status ist unklar.
Einige Tage später, am 1.5.10, ließ das Polizeipräsidium Mittelfranken ein brisantes Detail verlauten: Der 24-Jährige Täter, der zunächst geflüchtet war und sich mittlerweile gestellt hat, könne der rechtsextremistischen Szene zugeordnet werden.
Bisher noch nicht veröffentlicht wurde die Tatsache, dass das Opfer einen Migrationshintergrund hat. Eine rassistische Motivation für die unvorstellbare Gewalttat ist also nicht nur nicht auszuschließen, sondern sogar wahrscheinlich.
Wenn sich in nächster Zeit auch noch die Hinweise bestätigen sollten, dass der Täter der zur Zeit äußerst aktiven und gewalttätigen Fürther Neonaziszene angehört, dann ist ein deutliches Umdenken angesagt: Eine Verharmlosung der sehr gefährlichen regionalen Neonaziszene verbietet sich spätestens dann endgültig.
Weitere Aufklärung des Vorfalls, vor allem aber die Veröffentlichung des Täternamens ist notwendig, der zur Verantwortung gezogen werden muß.
Dem Opfer gilt unser Mitgefühl, auch in der Hoffnung, es mögen keine gesundheitlichen Schäden zurückbleiben.
Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle:
Das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus ruft für den Samstag, den 8. Mai, den Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, zu einer Kundgebung am Obstmarkt auf. Thema werden die sich in den letzten Monaten häufenden gewalttätigen Übergriffe durch Neonazis in Fürth sein, aber auch die aktuelle Gewalttat am Nürnberger Plärrer. Die Kundgebung findet ab 11.00 Uhr in der Nähe des Treffpunkt statt, einer Kneipe, in der sich Fürther Neonazis regelmäßig treffen.