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Werden Opfer zu Tätern, die sie sich gegen Neonazi Angriffe wehren?

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:24
Der von gewalttätigen Neonazi's angegriffene ver.di-Funktionär Angelo Lucifero wußte sich nicht mehr anders zu helfen, als von seiner Schreckschußpistole gebrauch zu machen, um Angreifer auf Distanz zu halten.

Während der traditionellen Donnerstagsdemo des Bündnisses für Gerechtigkeit am 15.3.07 kam es zu einem Übergriff von etwa 30 Rechtsradikalen, die sich junge Nationaldemokraten nennen. Die Polizei konnte beide Gruppen offenbar nicht trennen. Nach Schlägen in Gesicht, Bauch und Hände hat sich Lucifero nicht mehr anders zu helfen gewußt, als aus kurzer Distanz seine Schreckschußpistole auf die Angreifer zu benutzen.

Seine Selbst-Verteidigung in größter Bedrängnis wird inzwischen als Angriff umdefiniert und soll sogar als Körperverletzung verfolgt werden, während Angriffe der Neonazi's ungesühnt bleiben. Es hat sich also gar nichts seit der Weimarer Republik geändert, in der bereits Tucholski die Einseitigkeit von Polizei und Justiz geißelte:

  • Das ist keine schlechte Justiz. Das ist keine mangelhafte Justiz. Das ist überhaupt keine Justiz. (...) Balkan und Südamerika werden sich den Vergleich mit diesem Deutschland verbitten. („Prozeß Harden“, in: Die Weltbühne, 21. Dezember 1922, S. 638)

Weitere Informationen zur Erfurter Täter Opfer Verdrehung finden sich in folgenden Presseberichten:

  • Neonaziangriff auf Gewerkschafter jungeWelt vom 17.3.07
  • Dokumentiert: Solidarität nach Neonazi-Angriff auf Angelo Lucifero jungeWelt vom 20.3.07.
  • Michael Panse, Fraktionsmitglied der CDU in Radio F.R.E.I
  • Gewerkschaften müssen Flagge zeigen jungeWelt vom 3.4.07.

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