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Erneut Neonazis in Gräfenberg

erstellt von valter zuletzt verändert: 15.05.2009 13:05
Das Bürgerforum Gräfenberg bittet um Unterstützung bei einem Protest gegen einen erneuten Neonazi-Aufmarsch
Wann 15.05.2009
von 18:45 bis 20:00
Name Nürnberger Bündnis Nazistopp
Termin übernehmen vCal
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Liebe Freunde des Bürgerforums,

liebe Kooperationspartner,

sehr geehrte Damen und Herren in den Redaktionen,

sehr geehrte Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

die Rechtsextremisten setzen unseren Ort massiv weiter unter Druck. Letzte Woche erst hatte der Hitlerist und Rassist Sebastian Schmaus, Nürnberger Stadtrat der NPD-Tarnliste Bürgerinitiative Ausländerstopp, einen Aufmarsch am 8. Mai kurzfristig wieder zurückgezogen, nachdem er aus dem Forchheimer Landratsamt anscheinend den Hinweis bekommen hatte, dass mit einem Verbot seines Aufmarsches zu rechnen sei. Mit einer Gruppe von Gesinnungsgenossen hatte er dann anstelle des Aufmarsches eigens ein Gräfenberger Grundstück gepachtet, um damit in üblicher Manier Grundstückskaufinteressen vorzutäuschen, den 8. Mai in Bierzeltstimmung als "Tag der Schande" zu markieren und Gräfenberg "einige kleine Überraschungen in den nächsten Monaten" anzudrohen (siehe Homepage des Freien Netz Süd).

Nun versuchen die Neonazis den Landkreis mit einem Aufmarsch am kommenden Freitag, 15. Mai unter dem üblichen Motto "Denkmäler sind für alle da" (19-21 Uhr) zu narren. Die politischen Ortsvereine, das Bürgerforum Gräfenberg und der Verein zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Toleranz laden zur Gegenveranstaltung an diesem Freitag, 15. Mai, 18:45 Uhr auf den Marktplatz ein. Die Protestaktion steht unter dem Motto "Gemeinsam für Demokratie und Menschenrechte".

Im Rahmen der Protestkundgebung geht es um Informationen über die Solidaritätserklärung von zwischenzeitlich über 300 ev. luth. Pfarrern aus dem Kirchenkreis Nürnberg mit Gräfenberg und um die Spekulationen bzgl. der Grundstücksverpachtung bzw. -kauf durch Neonazis in Gräfenberg. Besonders wichtig wird es sein, über die Strafbefehle gegen eine Reihe von Bürgerinnen und Bürger zu informieren, die an der spontanen, friedfertigen "Verkehrsumleitung" (in der Interpretation der Polizei: geplante "Blockade") der Neonazis am 25. Juli 2008 in Gräfenberg beteiligt waren.

So wurde ein Sprecher des Bürgerforums zu 30 Tagessätzen a 30 Euro, deren Zahlung zwei Jahre zur Bewährung (!!!) ausgesetzt wurde, verurteilt, weil ihm die Urheberschaft dieser "Blockade" vorgeworfen wird. Über die dabei zum Ausdruck kommende zunehmende Stigmatisierung und Kriminalisierung unserer Arbeit gegen Rechtsextremismus müssen wir dringend im großen Kreise diskutieren, siehe auch BR-online vom 11.5.09. Das Bürgerforum und alle Mit-Veranstalter bitten darum, unsere Protestkundgebung mitzutragen.

Freundliche, solidarische Grüße - bis Freitag

Bürgerforum Gräfenberg

Holocaust-Überlebender Josef Jakubowicz will Gräfenberg unterstützen!

der Holocaust-Überlebende Josef Jakubowicz möchte das Bürgerforum Gräfenberg und damit den Kampf gegen Neonazis unterstützen. Deswegen wird er am Freitag, 15. Mai 2009 ab 18.45 Uhr auf dem Gräfenberger Marktplatz demonstrieren. Begleitet wird er von der Sozialwissenschaftlerin und Autorin eines Buches über ihn, Birgit Mair. Sie werden dort eine Rede halten und stehen für Fragen zur Verfügung.

Der 84-Jährige Josef Jakubowicz wurde in Oswiecim (Auschwitz, Polen) geboren. Vierunddreißig seiner jüdischen Familienmitglieder wurden durch Nationalsozialisten ermordet, darunter seine Großeltern, Eltern und Geschwister.

Seit Kriegsende lebt er bei uns in Mittelfranken und kämpft seither gegen Neonazis. Ende der 1960er Jahre beispielsweise organisierte er eine Demonstration gegen den Gründer des damaligen NPD-Kreisverbandes Fürth, Dr. Mertens. 2004 demonstrierte Jakubowicz gegen Rechtsextremisten in Erlangen. 2005, 2007 und 2008 zeigte er Gesicht bei NPD-Demonstrationen in Nürnberg. Wenn möglich, bringt er seine selbst gezimmerten Tafeln mit, auf denen die Leichenberge von Bergen-Belsen zu sehen sind. Aus dieser KZ-Hölle wurde er am 15. April 1945 befreit.

Jakubowicz war eng befreundet mit dem 1980 von Rechtsextremisten ermordeten jüdischen Verleger Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin Frieda Pöschke aus Erlangen. Die Tat konnte der rechtsterroristischen Wehrsportgruppe Hofmann damals nicht nachgewiesen werden, deren Aktivitäten in Ermreuth und Umgebung lange Zeit verharmost worden waren.

Jakubowicz kritisiert vehement, dass Bürgerinnen und Bürger, die Zivilcourage gegen Neonazis zeigen, kriminalisiert werden. Deshalb zeigt er sich morgen solidarisch mit dem Bürgerforum Gräfenberg.

Wir laden Sie herzlich ein, ebenfalls solidarisch zu sein und mit uns zu diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen Nürnberger Bündnis Nazistopp

Weitere Informationen über diesen Termin…

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