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Abzocker private Pflegeversicherung

erstellt von valter zuletzt verändert: 11.11.2010 15:27
Wie die private Krankenversicherung ist die Pflegeversicherung von den Bedingungen der gesetzlichen Pflege abgekoppelt. Das heißt die private Versicherer bedienen sich so gut sie können an den Versicherten. Die Versicherten sind nur Risiken. Wettbewerb bleibt ausgeschlossen.

Statt die Gesundheitsreform der großen Koalition mit all den Mängeln am Basistarif und der Pflegeversicherung weiterzuentwickeln, probiert der flotte FDP Minister einen ganz neuen Wurf, um dem Klientel der Pharma Lobby zu helfen. Die alten Probleme bleiben und neue kommen hinzu.

Bisher macht die private Pflegeversicherung einen Teil der Kosten der privaten Krankenversicherung aus. Doch der Anteil wächst unaufhaltsam. Schließlich sind die privaten Versicherer Klientel der schwarz-gelben Koalition und dürfen sich weiter austoben. Die Selbstbedienung, die durch den Basistarif der Gesundheitsreform der großen Koalition ein wenig beschränkt wurde, geht nun weiter. Erst versuchte die private Versicherung vergeblich den Basistarif durch eine Klage in Karlsruhe zu Fall zu bringen, was ihr nicht gelang.

Nun geht es an die Bedingungen im Basistarif, die bei stolzen Beiträgen über 600 Euro schlechter als die gesetzliche Versicherung sind. Die im Schatten der Krankenversicherung liegende Pflegeversicherung wurde als weitere Geldquelle der privaten Versicherer (PKV) entdeckt.

Und das geht so: Erst wird die Angst vor hohen Pflegekosten geschürt. Die Alterspyramide muß wieder herhalten, um die von den gesetzlichen Grenzen abgekoppelte private Pflegeversicherung noch teurer zu reden. Dann werden die Beiträge ohne Erklärungen oder gar Begründungen erhöht. Versicherte tappen im Dunkeln, wenn sie nach den Berechnungsgrundlagen fragen. Danach fragt offenbar die Regierung auch nicht, die zum Regeln der Sätze zuständig wäre. Sie läßt einfach machen und die Versicherten bluten.

Eine normale, im Wettbewerb stehende Versicherungen, z. B. Haftpflicht, kann man bei Beitragserhöhung aussteigen und wechseln. Bei der Pflegeversicherung ist das nicht so. Wechsel ist überhaupt umso schwieriger, je größer das Risiko, also älter oder kränker der Versicherte ist. Wettbewerb ist damit ausgeschlossen.

Wie bei den Banken hat die konservative Regierung es gar nicht vor, die grenzenlose Gier der Versicherungen, eines ihrer Klientele , durch Regeln zu einzuschränken. Das wollen die Koalitionäre nicht riskieren, daß die nächsten Wahlkampfspenden geringer ausfallen, die sie bitterer als bisher benötigen, um überhaupt noch gewählt zu werden.

(2) Kommentare

Anonymer Benutzer 13.11.2010 10:07
Vollkommen richtig - doch zum Glück ist der Versicherte dem nicht gänzlich schutzlos ausgeliefert. Er hat die Möglichkeit, mit Hilfe spezieller Berater, zumindest den Beitragssteigerungen in der Privaten Krankenversicherung zu begegnen. Damit ist gemeint: Beibehalt der bisherigen Versicherungsgesellschaft (Erhalt der erworbenen Altersrückstellungen) und Wechsel in einen günstigeren Tarif. Ich konnte hierdurch fast € 1.800,- im Jahr sparen - und das bei fast identischer Leistung. Geholfen hat mir hier: "Medicus GmbH Ihr Krankenversicherungs-Optimierer (www.krankenversicherungs-optimierer.com). Das kann ich nur empfehlen.

Rainer Fendt
Anonymer Benutzer 20.01.2011 09:21
Ich meine hier ganz speziell die der Pflegepflichtversicherung?
1. Der Leistungsumfang ist identisch mit der GKV
2. Die private Pflegeversicherung ist dabei besser (Alterungsrückstellungen!) und zumeist deutlich billiger
3. Selbst erhöhte Risiken zahlen nach 5 Jahre mit Zuschlag maximal den Höchstsatz der GKV (gesetzliche Deckelung von Zuschlägen).
4. Die PPV ist ein Verbandstarif, d.H. die einzelnen Versicherer sind einer ständigen Revision durch den Verband ausgesetzt. Falsche Beitragsermittlung (Kinder müssen Beiträge zahlen, wenn sie Einkommen erzielen, ansonsten sind sie beitragsfrei versichert) wird ebenso mit strafen belegt, wie auch eine falsche Mittelverwendung.
5. Was gemerkt? Verbandstarif bedeutet alle haben den gleichen Tarif im Angebot, sind aber verpflichtet sauber zu kalkulieren und zu wirtschaften. kommt es zu unverschuldeter finazieller Schieflage des Versicherers kommt es zum Poolausgleich.

Was soll Ihr geblubber?