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Galoppierende Pharmapreise bei Generika

erstellt von valter zuletzt verändert: 02.06.2010 14:53
Statt Zügelung galoppieren die Preise einzelner pharmazeutischer Produkte frei nach dem Willen von Generika-Herstellern, denen die Diskussion um Kopfpauschale egal ist.

Während vom Gesundheitsministerium die umstrittene Kopfpauschale angekündigt wird, geht der Blick für die Pharma Preise verloren. Gerade noch redet das Gesundheitsministerium von eingefrorenen Pharma Preisen , doch die Preisspirale dreht sich in Wirklichkeit immer schneller. Bei einem Ulmer Generika Hersteller werden allein bei 16 Produkten Preissteigerungen um 30% mitgeteilt.

Der telefonisch befragte Hersteller erklärt die drastischen Preissteigerungen mit ebensolchen Einkaufspreisen bei den Rohstoffen. Eine schriftlich angeforderte Stellungnahme fehlt bisher. Die Aussage über Einkaufspreise ist so kaum nachprüfbar, wohl auch nicht vom Gesundheitsministerium. Europaweit sind die Pharmapreise bereits als Problem bekannt. In Berlin ist die Kopfpauschale wichtiger als preiswürdige Versorgung der Patienten mit Medikamenten.

Warum aber gerade viele Jahre auf dem Markt befindliche Pharmaka ohne jede Forschung nicht ein oder zwei, nein 30% teurer werden, das ist eben nicht zu vermitteln. Die verteuerten Medikamente sind in den Apotheken auch nicht zu erkennen, die übergebene Datensätze daraufhin kaum prüfen können. Deshalb findet auch kein richtiger Wettbeweb statt, weil man die undurchsichtige Preisgestaltung meist gar nicht merkt.

Von den Kassen und Versicherungen wurden bisher keine Warnungen ausgesprochen, um auf vergleichbare Medikamente umzusteigen, deren Preise nahezu gleich blieben. Nicht einmal von den privaten Krankenversicherungen (PKV), die doch eigentlich mitreden wollen, kommen Informationen an Patienten, Apotheken und Ärzte. War das alles auch nur heiße Luft, um von fehlendem Wettbewerb untereinander abzulenken?

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 04.06.2010 08:49
Wenn marktbeherschende Unternehmen (Aldi Lidl Rewe...) den Lieferanten Preise diktieren ist sofort der Aufschrei groß, dass hier Machtmissbrauch besteht.

Aber wenn ein Quasi-Monopolist (GKV unter zuhilfenahme der Regierung) der Pharmaindustrie Zwangsrabatte diktiert, so darf es doch niemanden wundern, dass die Pharmaindustrie die Preise über Gebühr erhöht. Die Preise müssen schliesslich die Rabatte ausgleichen.

Spannend dürfte es noch werden. Ich denke die Geschichte der Zwangsrabatte wird es früher oder später nicht mehr geben, da auf EU-Ebene ein Riegel vorgeschoben wird. DAs Steuerprivileg der GKV ist bereits angekratzt.