Patent auf privilegierte Rinder bleibt
Die Patentprivilegien sollen auf Tiere erweitert werden. Deshalb wird in einem Einspruchsverfahren am Europäischen Patentamt um die Gültigkeit des Patentes EP 1 330 552 auf ein Rindvieh gestritten. Das Patentamt hat den Einspruch abgelehnt .
Naturschützer und Bauern fordern zusammen mit Greenpeace ein grundsätzliches Verbot von Patenten auf Tiere . Dagegen versuchen landwirtschaftliche Betriebe immer wieder das Patentrecht für eigene Privilegien zu instrumentalisieren. Es sind öffentlich Verhandlungen über einen Einspruch gegen das Patent am 3. und 4. März 2010 angesetzt worden.
Diese Verhandlungen kommen gerade zur Zulassung der umstrittenen Genkartoffel, mit der BASF nur Stärke herstellen will. Einzelne Länder denken an Anbauverbote , damit die Stärke nicht im Kloßteig endet.
Sollte die Privilegienwirtschaft mit Patenten auf Menschen, Tiere und auch auf Software , die vor allem auch im Pharmasektor mit seinen Auswirkungen auf die Gesundheitskosten außer Kontrolle gerät, generell auf den Prüfstand kommen oder gar vollkommen abgeschafft werden?
Die Frage die hier gestellt wird ist aber im Kern die Gentechnik. Der Mensch hat seit es ihn gibt seine Umwelt geformt Pflanzen und Tiere in seinem Sinne geformt. Im Artikel wird die neue Genkartoffel genannt und als Beispiel gegen Patentrechte ins Feld geführt. Tatsächlich sind seit Jahrzehnten Pflanzen auf dem Markt deren Rechte daran bei verschiedenen Unternehmen liegen. Gerade die Kartoffel war hier in den letzten Jahren aufgefallen.
Unabhängig davon muss überlegt werden, wo genau die Vorbehalte gegen die Gentechnik liegen! Bereits viele Medikamente und Stoffe der Medizin sind ohne Gentechnik nicht denkbar. Insulin ist zum Beispiel ein Hormon, welches nicht im Sinne eines Baukastens "hergestellt" werden kann. Bis zur Herstellung gentechnischen "Humaninsulins" war man auf dem ähnlichen aber nicht gleichen Schweineinsulin angewiesen. Wollen wir den vielen Diabetikern den Zugang zu diesem lebenswichtigen Stoff verweigern?
und zuletzt: Der Mensch hat sich hemmungslos ausgebreitet mit weit mehr als 6mrd. Menschen wird der Bedarf an billigen Lebensmitteln weiter steigen. Richtig es ist für die Umwelt nicht gerade förderlich, wenn alles industriell erzeugt wird, aber solange unsere Politiker Lebensmittel in sogenanten "biosprit" umwandeln und dafür in Kauf nehmen, dass zu Gunsten der Palmölproduktion die Regenwälder abgeholzt werden. In Ländern wohlgemerkt, die kaum in der Lage sind ihre Bevölkerung zu ernähren bzw nicht in der Lage sind eine menschenwürdiges leben zu garantieren (Wer es nicht glaubt sollte einmal für ein paar Tage nach Indonesien fahren und Jakarta besuchen)
Die Forderung kann daher nur lauten: Genaue Prüfung der Risiken und eine verantwortliche Nutzung der Gentechnik.