Sozialer Widerstand in Griechenland ungebrochen

Der soziale Widerstand in Griechenland läßt sich nicht so einfach mit Polizeigewalt niederschlagen, der Kampf geht weiter , standard vom 18.12.08.

Als wäre Griechenland kein Teil von Europa spielt sich der soziale Widerstand fast allein dort ab, nimmt aber immer neuere Forman an, Besetzung von Sendern, um die Medien für die eigenen Interessen zu nutzen, Besetzung von Schulen und Universitäten als die Ursprünge der Revolution. Erstaunlicherweise läßt sich der griechiche Widerstand auch nicht von Bankenkrise und Pleitendrohungen der Industrie beeindrucken.

Etwa 60 Prozent der Griechen sehen in den Unruhen nicht nur die Reaktion auf den Tod des von der Polizei erschossenen Jugendlichen, sondern einen sozialen Aufstand, indymedia vom 16.12.08. Den Schülern folgen inzwischen auch Arbeiter, die die Zentrale des Gewerkschaftsverbandes GSEE in Athen besetzt haben, indymedia vom 17.12.08. Ihre Forderungen gipfeln in den folgenden Thesen:

• SOFORTIGE FREILASSUNG DER INHAFTIERTEN
• KEINE ANKLAGE GEGEN DIE FESTGENOMMENEN
• SELBSTORGANISATION DER ARBEITER
• GENERALSTREIK

Die Gewerkschaft GSEE steht vor dem Problem, in die Ecke des gegnerischen Regimes gestellt zu werden oder sich an die Spitze des sozialen Aufstandes zu stellen. Die griechische Regierung kann den Aufstand auch nicht länger negieren oder weiter mit Polizeiknüppeln bearbeiten. Auch wenn das griechische Weihnachtsfest eine Woche später als bei uns ist, muss damit der soziale Friede nicht kommen. Es ist längst überfällig, dass die Regierung ihre Fehler erkennt und daraus Konsequenzen zieht. Wenn sie das nicht selbst kann, ist ein Rücktritt unausweichlich, wenn sie unfähig ist, auf die sozialen Probleme einzugehen.

Wann wird in Griechenland eine neue Regierung gewählt?