Die Qualität in der Kinderbetreuung und Erziehung
Das ist den Erzieherinnen und Erziehern nicht leicht gefallen, das letzte Mittel im Arbeitskampf einzusetzen. Sie haben nach einem Warnstreik , den der kommunale Arbeitgeberverband ohne Wirkung hat verstreichen lassen, nun keine Wahl und müssen es ernst machen. In der Urabstimmung haben 89,9% für den Streik gestimmt. Nun gehts los, sz vom 15.5.09.
Viel zu sehr sind Erzieherinnen und Erzieher sozial eingestellt, Kindern und Eltern gegenüber besonders verpflichtet. Deshalb haben sie lange geduldet, sogar vor einem Jahr noch eine Verlängerung der Arbeitszeit hingenommen. Doch das konnte nicht so weitergehen, dass sie immer nur von allen ausgenutzt werden und dabei zusehen, wie beispielsweise Verursacher der jetzigen Krise, vor allem Bänker, den Hals nicht voll bekommen, die Erziehung unserer Zukunft aber so wenig Wert sein soll. Die mangelhafte Rücksicht auf ihre Gesundheit hat das Faß zum Überlaufen gebracht. Sie hoffen dabei nicht nur auf verbale Unterstützung aus dem Familienministerium.
Im Süden der Republik wird der Streik erst in der nächsten Woche beginnen, während viele Kitas im Norden und Westen geschlossen sind, etwa 11 000 Erzieherinnen und Erzieher sind im Streik, in 26 Städten in NRW und in Bremen Hessen und Rheinland-Pfalz sind die Kitas und Horte geschlossen. Inzwischen werden den ebenso besorgten Eltern die Folgen erklärt. Für Noteinrichtungen ist gesorgt.
Manche Erzieherinnen, die vielleicht noch nicht Gewerkschaftsmitglied sind, stehen vor der Entscheidung, Kollegen zu verraten und in überlasteten Noteinrichtungen noch mehr schuften zu müssen. Es ist an der Zeit, den Blick von den Geldzählern und deren Spielschäden auf die zu richten, die wirklich systemrelevant sind, weil sie sich um die kümmern, die einmal die Milliardenschulden der Rettungsschirme zahlen müssen.
An einigen geplanten Demonstrationen wird noch deutlicher auf das Mißverhältnis der Bewertung der Arbeit hingewiesen, dass bei den vielen Bank-Milliarden nichts für die Arbeit an der Zukunft durch Erzieherinnen und Erzieher dabei sein soll.