Sie sind hier: Startseite Benutzer valter's Home Gewerkschaft Streik Kaisers in der Zwickmühle

Kaisers in der Zwickmühle

erstellt von valter zuletzt verändert: 24.01.2009 11:39
War die Kündigung von Kaisers Kassiererin Emmely manipuliert und fliegt in der Berufung 7 Sa 2017/08 beim Landesarbeitsgericht auf?

Gut informierte Kreise bezweifeln die Glaubwürdigkeit der Hauptbelastungszeugin von Kaisers. Wird bei der Verhandlung am Landesarbeitsgericht Berlin am kommenden Dienstag die Verdachtskuendigung gegen die Organisatorin des ver.di Streiks ihrer Filiale zusammenbrechen ?

Gründe dafür gäbe es genug, die wollte allerdings die 2. Kammer des Arbeitsgerichts in der ersten Instanz nicht hören, siehe Az.: 2 Ca 3632/08 vom 21.08.2008

  • Die leitende Kassiererin stand im entscheidenden Moment, als Emmely ihren Personaleinkauf tätigte, rein zufällig hinter ihr an der Kasse und besprach mit der Hauptbelastungszeugin das Vorgehen. Dass diese Kassiererin einige Monate zuvor wegen der betrügischen Nutzung von Bonuspunkten von Kaisers abgemahnt wurde und daher ein großes Interesse haben mußte, ihrem Chef einen Dienst zu erweisen, ist offensichtlich.
  • Ihr Chef, der Marktleiter der Filiale Hohenschönhausen hatte zuvor bei einer Streikbrecherparty deutlich gemacht, was er erwartete. Bei dem Bowlingabend, zu dem er nur die nicht streikenden Angestellten einlud, warf er in die Runde, man solle darauf achten, ob man bei E. nicht etwas finden könnte. Aufgrund des Protestes des Betriebsrates gegen dieses skandalöse Verhalten mußte sogar Kaisers reagieren und versetzte den Marktleiter in eine andere Filiale.
  • Die Hauptbelastungszeugin ist extrem unglaubwürdig, siehe Prozessbericht 1. Instanz . In der ersten Instanz las sie vom Blatt ab und bei einer kritischen Nachfrage mußte ihr die Anwältin von Kaisers beispringen und die richtige Antwort in den Mund legen, da sie sich spontan in Widersprüche verwickelte.
  • Das Entscheidende ist aber, dass die Geschichte von Frau K. jeder Lebenserfahrung widerspricht. Eine Kassiererin steht nicht bei einer Schlange an der Kasse auf und geht in ein Büro etwas nachschauen. Es kann sich wohl kaum so zugetragen haben, wie sie behauptet.
  • In diesem Zusammenhang wird auch das Verhalten von Kaisers höchst merkwürdig. Obwohl dem Marktleiter, der leitenden Kassiererin und der Hauptbelastungszeugin Frau K. unmittelbar nach dem Einkauf von Emmely an einem Dienstag angeblich der Betrug eindeutig klar gewesen sei, wartet Kaisers bis Freitag, um Emmely dann mit Security aus der Filialie abführen zu lassen. Rein zufällig war damit jener Zeitraum überbrückt, in dem die Überwachungsvideos nach der bei Kaisers gültigen Betriebsvereinbarung aufgehoben werden. Diese Videos wären der objektive Beweis für das tatsächliche Geschehen an der Kasse gewesen und haben offenbar nicht zu der Geschichte von Frau K. gepasst.

Nachdem auf Anregungen eines Solidaritaets-Komitee inzwischen nicht nur ver.di und die Linkspartei sich mit Emmely solidarisieren, sondern auch die Medien wie die Presseagentur ddp und der Tagesspiegel ausführlich über den Fall berichten, zieht Kaisers es vor, keine Kommentare mehr abzugeben.

  • Am 23.1.09 fand nachmittags eine weitere Kundgebung gegen die Verdacht -Kündigung statt.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Landesarbeitsgericht die Notbremse zieht und die skandalöse Verdachtskündigung gegen Emmely verwirft.

(0) Kommentare