Ist die Pleite von Woolworth auch Opfer der Ladenöffnungszeiten?
Nicht die Finanzkrise, die Manager selbst mit einer verfehlten Sortimentsstrategie haben nach der Pleite des englischen Mutterhauses im November 2008 nun auch die deutsche Billig-Kaufhauskette geschafft und in die Pleite getrieben, WAZ vom 15.4.2009.
Wie schon mit dem Niedergang der Karstadt/Arcandor Filialen unter einem unfähigen, inzwischen ausgewechselten Management begonnen, werden die Innenstädte weiter veröden, ersetzt durch Kaufbelustigungen auf der grünen Wiese. Das ist nicht nur eine Herausforderung für die Städteplaner.
Bei der Woolworth Pleite trifft es vor allem 9.000 Mitarbeiter in Deutschland, davon 6.000 Teilzeit oder geringfügig Beschäftigte, die bisher von früh bis spät für fast nichts geschuftet haben. Sie haben also nichts zu verlieren, wenn sie mit ihren Familien ihre Rechte nun wahrnehmen und Widerstand organisieren.
Diese Pleite mit Verlust vieler kleiner Existenzen von Frauen ist also auch eine Folge ungehemmter Verlängerung der Landenöffnungszeiten, die sich ehrgeizige Politiker zurechnen müssen, Netzwerk IT vom 24.9.2004. Genützt hat die längere Öffnungszeit jedenfalls nur ein paar Späteinkäufern in anderen Geschäften, nicht bei Woolworth.