Spagat in der CSU zum AEG Schließungsbeschluß
Der Nürnberger CSU fällt nach der eindrucksvollen Demonstration mit Lichterkette auf, daß sie sich selbst ins Abseits gestellt hat und ihr die schnöde ablehnende Haltung ihres Wirtschaftsministers im Freistaat vorgeworfen wird. Sie fühlt sich mißverstanden, NZ vom 22.12.05. Sie weiß nicht mehr so recht, gegen wen sie mehr schimpfen soll, gegen die Gewerkschaften oder gegen das Electrolux Management.
Den Beschäftigten hilft allerdings keine Beschimpfung, weil sie nichts ändert. Die allein vom Shareholder Prinzip getriebene Firmenpolitik, der vom Staat nichts entgegengesetzt wird, hat zu Enttäuschungen geführt, die zu weiteren Streiks führen können, wenn die Beschäftigten aus den Freischichten am 4. Januar 2006 an die Werkstore zurückkehren.
Die spektakuläre Entscheidung des BGH zum Fall Mannesmann ist zwar Balsam auf die geplagten Seelen, aber leider wird sie keinen der Beschlüsse in der Electrolux Zentrale kippen, auch wenn man Ackermann und den Konzernvorstand in einen Sack stecken möchte.
Die AEG'ler werden daher nach dem Ende der wohl verdienten Freischichten ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen und mit ihrer Gewerkschaft entscheiden müssen, die auf eine Urabstimmung zuarbeiten will. Vielleicht hilft dabei auch der unerschrockene Kampf der New Yorker Gewerkschaft gegen die Androhung von Millionenstrafen ihren Streik weiter zu treiben.