Pause vor dem Streik bei AEG
Die CSU hat sich mit ihrem Wirtschaftsminister Huber vom AEG Existenzkampf verabschiedet. Keiner weiß, warum der Staatsminister eigentlich am Freitag im Werk war, in dem man wiederwillig an den Bändern rumgestanden hat.
Der Gewerkschaftsvize der IG-Metall hat noch einmal moralisch Gift gegen die "klassenkämpferischen Manager":http://www.wams.de/data/2005/12/18/819565.html gespruckt. Doch die AEG'ler erwarten konkretere Signale, um endlich streiken zu können.
Wie wirtschaftlich unsinnig die Electrolux Entscheidung ist, wissen sie selbst. Beweist es doch wieder einmal, daß man den Eigentümern nicht mit vernünftigen Argumenten beikommen kann. Das haben die Beschäftigten begriffen, die nun nichts mehr zu verlieren haben. Ihr letztes Mittel ist der Streik und der muß Elektrolux so treffen, daß die sturen Manager-Fundamentalisten anfangen, an ihre Verantwortung zu denken.
Für die Mitarbeiter haben die letzten Tage reale Einbußen bedeutet. An Gleitzeitguthaben oder direkt im Gehalt. Die IG Metall mag sich damit schmücken - Streikgeld mußten sie bisher ja noch nicht bezahlen.
Das wird man mehr oder weniger ungefragt als Zugesel vor die Karre des Klassenkampfes gespannt und der Lenker drückt sich auch noch aus der Verwantwortung, frei nach dem Motto: "ich darf euch nicht dazu auffordern, wir wollen ja nichts falsch machen, aber wollt ihr heute streiken?". Besser wärs, die Leute aufs Arbeitsamt zu schicken, um sich suchend zu melden, wenn nicht wegen Hartz4 irgendwelche Sperrfristen riskiert werden sollen.
Wer soll da nicht zerrissen sein, wenn man nicht weiß, für wessen Sache man da eigentlich ausgenutzt wird?