Sind Banken Täter oder Opfer der Krise?
Die armen Banken , die ebenfalls mit Milliarden der Steuerzahler gerettet wurden, stellen sich in Deutschland gern als Opfer der internationalen Krise dar, bei der sie nur ein bißchen mitgespielt hatten.
In USA geraten die US-Großbanken wegen der Bonizahlungen an ihre Manager in die Kritik . Sie sollen mit einer Sondersteuer die Gelder zurückgeben, die sie unter anderem zur Stützung während der Lehmanns Pleite bekamen. Die Forderung des US-Präsidenten wird sogleich als Wahlkampf abgetan.
Hierzulande stellen sich die Banken lieber gern als die braven Opfer dar, keineswegs arrogant oder anmaßend, vor allem aber gesetzeskonform. Nur die Aufpasser der Politik bei der BayernLB haben ein bißchen gepennt.
Wenn Kunden nach der Berechnung der umstrittenen Vorfälligkeitsentschädigungen fragen, dann lassen sich renomierte Institute schnell Gefälligkeitsbriefe ihrer Rechtsabteilung zur Beruhigung machen. Schließlich soll niemand merken, daß auch hier Banken immer noch bei Wohnungsdarlehen ordentlich zulangen, obwohl sie das Geld inzwischen fast umsonst bekommen. Da sind locker ein paar Tausend Euro beim Kunden fällig, falls ein Kreditnehmer seine Schulden vom Wohnungskauf vorzeitig zurückgeben will.
Von den vorgeschobenen Rechtsabteilungen solcher Institute erfährt man nicht, warum eine Bank als Ersatz für zurückgegebene Darlehen sich nicht mehr um neue Kreditvergabe bemüht, statt ihre Kunden noch weiter auszuquetschen. Noch hat sich offenbar in den Geldtürmen nicht herumgesprochen, dass der Kunde und das Image der Bank das Wichtigste ist.
In die Karten schauen lassen wollen diese Banken sich nicht. Sonst könnte man zu leicht erkennen, ob sie Täter oder Opfer der Krise sind. Der Schaden am eigenen Image und beim Kunden interessieren nicht. Nein, diesen armen Banken kann man doch nicht auch noch eine Sondersteuer wie in Amerika zumuten, sonst lagern sie weiter z.B. auf die Cayman Inseln aus. Das wird schon die bankenfreundliche Regierung zu verhindern wissen.