Sozialplan
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
10.09.2013 09:29
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Hallo zusammen,
wirds nun einen Sozialplan bei COM geben oder nicht. Ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass alle Mitarbeiter, die einen blauen Brief bekommen, das "Angebot" annehmen werden, warum auch?
Da Siemens die 1200 Stellen unbedingt abbauen will, sehe ich persönlich keine andere Möglichkeit als einen Sozialplan. Ein Experte bin ich aber nicht.
Wenn es einen Sozialplan geben wird, wird er wie 2003 aussehen? Nach dem neuen Kündigungsschutzgesetz kann der Arbeitgeber auch auf ältere Mitarbeiter zugreifen und sie auch kündigen. Wahrscheinlich wirds kein übliches Punktesystem geben, wo jüngere unverheiratete MA am schlechtesten abschneiden oder?
Vielen Dank für jede Aufklärung, denn die Situation ist momentan nicht tragbar.
[quote:No Name format="text/plain"]Hallo zusammen,
wirds nun einen Sozialplan bei COM geben oder nicht. Ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass alle Mitarbeiter, die einen blauen Brief bekommen, das "Angebot" annehmen werden, warum auch?
Da Siemens die 1200 Stellen unbedingt abbauen will, sehe ich persönlich keine andere Möglichkeit als einen Sozialplan. Ein Experte bin ich aber nicht.[/quote]
Wenn es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen wird, wird es wohl einen Sozialplan (Regelung der finaziellen Aspekte der Kündigung)geben. Ich vermute aber eher, dich interessiert ob es eine Sozialauswahl (Auswahlregeln der erkorenen Mitarbeiter) geben wird.
[quote:No Name format="text/plain"]
Wenn es einen Sozialplan geben wird, wird er wie 2003 aussehen? Nach dem neuen Kündigungsschutzgesetz kann der Arbeitgeber auch auf ältere Mitarbeiter zugreifen und sie auch kündigen. Wahrscheinlich wirds kein übliches Punktesystem geben, wo jüngere unverheiratete MA am schlechtesten abschneiden oder?
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Siemens hat ja in der Betriebsvereinbarung mit dem GBR festgelegt, in welche Richtung es sich eine Sozialauswahl vorstellt. Die Frage ist, wie wird sich der GBR/die örtlichen Betriebsräte in der Einigungsstelle verhalten? Stimmen Sie einer Namensliste oder einem Alterscluster zu? Zur Zeit ist noch nicht vorhersagbar, was Anfang November geschehen wird.
Also, zunächst mal, die Alterscluster gehören laut Rechtssprechung ganz eindeutig zum Interessenausgleich. Dieser ist aber schon gemacht. Er liegt uns vor. Die Vereinbarung über Alterscluster in der Einigungsstellen geht NUR mit Zustimmung des GBR und örtlichen Betriebsrats. Beide behaupten zwar stets das Gegenteil, das war 2005 schon so, aber das BAG sieht das anders. Also ohne BR keine Alterscluster in der Einigungstelle !!!
Ein Sozialplan regelt alles Finanzielle, also z.B. die Höhe der Abfindungen. Dies liegt uns bzgl. beE und Aufhebungsvertrag auch schon vor. Also haben wir auch schon einen halbfertigen Sozialplan. Es spielt keine Rolle, ob das draufsteht oder nicht.
Alterscluster konnte man auch schon mit dem alten Kündigungsschutzgesetz machen, Leistungsträger herausnehmen auch. Aber auch hier gibt es Urteile. Man darf die soziale Auswahl trotzdem nicht missachten, und nicht beliebig viele MA einfach als Leistungsträger definieren.
Macht Euch nicht verrückt. Die ganze Einigungsstelle ist ein Bluff - wie 2005. Siemens tut sich das nicht mehr an.
Die Zauberformel heisst "Freiwilligenaktion", die es diesmal nicht gibt. Mitarbeiter, die aus welchen Motiven auch immer COM jetzt verlassen wollen, haben keine Moeglichkeit, sich freiwillig fuer die beE zu melden. Die Auswahl der abzubauenden Mitarbeiter erfolgt nach betrieblichen (Portfolio) Kriterien.
[quote:xyz format="text/plain"]Gibt es wirklich keinen Weg 'freiwillig' in die beE zu kommen?[/quote]
Nee, diese Moeglichkeit hat der GBR und vor allem die IGM ausgeschlossen. Schliesslich moechte das Management entscheiden, wer in die beE kommt. Die "Freiwilligen" sind meistens diejenigen, die die Firma behalten moechte. Also entweder freiwillig ohne Abfindung kuendigen, oder eben mit zu NosiNe gehen.
Unsinn, Es gibt auf jeden Fall die Möglichkeit des Ringtausches.
Man kann bei der PA nachfragen, ob man einen blauen Brief bekommt, wenn man sich für den beE-Eintritt interessiert. Da von den 1200 Mitarbeitern, die gehen sollen, erst 200 gefunden sind, wird Siemens das sicher nicht ablehnen, wenn der Mitarbeiter nicht gerade in einer Spitzenposition arbeitet. Zumindest haben schon einige Mitarbeiter auf Anfrage einen blauen Brief bekommen.
Zumindest für ComE hat das Management (Hr.Zimmermann) bestätigt, dass es noch
KEINEN beE-Freiwilligen gegeben hätte, dessen Wunsch vom Vorgesetzten und der PA nicht entsprochen worden wäre; das mag so nicht flächendeckend für ganz Com gelten, aber zumindest zeigt es doch, dass es durchaus Sinn macht, mit seinem Chef zu reden, wenn man an einem Trennungsangebot interessiert ist. Dass solche Trennungswünsche
von nicht-Briefe-Empfängern überwiegend abgelehnt würden, stimmt jedenfalls ganz bestimmt nicht, ebenso wenig wie dass Ringtäusche nur dann möglich wären wenn man schon selbst gleich einen geeigneten Ringtauschpartner nennen kann.
Jeder Freiwillige der geblockt wird, ist ein Widerspruchsgrund bei Kündigungsversuche. Soll Siemens doch Freiwillige ausschliessen und deren Weggang verhindern. Siemens hat keinen Vorteil bei dieser Vorgehensweise.
Tipp: Jede(r) Freiwillige sollte sich im Vorfeld mit dem BR in Verbindung setzen und die Berechnungen durchführen lassen.
COME und COMC sind verschieden. COME moechte Siemens loswerden, COMC in ein hoffentlich erfolgversprechendes JV mit Nokia einbringen. Insofern duerften PA und Vorgesetzte bei COMClern sehr kritisch sein. Warum sollte auch die tolle beE mit Abfindungen so einfach hergegeben werden ... Wer weg will, kann ja auch so kuendigen, ohne beE und Abfindung.
Insofern besteht fuer Freiwillig von COMC ein grosses Risiko. Wird ihr Wunsch abgelehnt, sind sie Mobbing-Kandidaten. Vielleicht gehen die dann wirklich freiwillig, d.h. kuendigen selbst.
[quoteC format="text/plain"]COME und COMC sind verschieden. COME moechte Siemens loswerden, COMC in ein hoffentlich erfolgversprechendes JV mit Nokia einbringen. ....
Insofern besteht fuer Freiwillig von COMC ein grosses Risiko. Wird ihr Wunsch abgelehnt, sind sie Mobbing-Kandidaten. Vielleicht gehen die dann wirklich freiwillig, d.h. kuendigen selbst.[/quote]
@DC
Ich kann mich erinnern, dass DC irgendwann mal vehement abgestritten hat, dass bei Siemens gemobbt wird!!!
Und nun droht er sogar damit? Wie lässt sich das vereinbaren? Weiß DC also doch, dass Siemens mobben kann? Ich glaube es jedenfalls zu wissen!
Trotzdem würde ich mich nicht abhalten lassen, es zu versuchen, falls ich eines der Angebote annehmen möchte - denn inzwischen sind sie glaube ich um jeden froh, der freiwillig geht. Sie sehen ja nur die Mitarbeiterzahlen, egal ob bei der Arbeit oder beim Abbau von Arbeitsplätzen. Manager denken heute eben so.
Natuerlich mobbt Siemens nicht, weder die Firma noch deren Fuehrungskraefte. Corporate Conduct Guidelines - die werden 100% eingehalten.
Wer mobbt, ist das selbsternannte Mitarbeiternetzwerk. Auch kann es vorkommen, dass Kollegen mobben ... mit dem Ziel, die eigene Stellung zu retten.
DC raet... bei Mobbing-Verdacht oder Problemen auf jeden Fall die PA kontaktieren.
Wenn eine Führungskraft an alle in Deutschland per Verteiler eine Nachricht schickt und darin auf die Zielerreichung und die Wichtigkeit als Voraussetzung für Nokia Siemens Network herausstellt, ist dies eine Info. Wenn in dieser Info aber gleichzeitig den "Blauen Brief"-Empfänger mitgeteilt wird, dass ihr Abgang eine der Voraussetzungen für Nokia Siemens Networks ist, ist dies mehr als eine Info. Wenn gleichzeitig das freiwillige Nichtannehmen der Aufhebungs- und beE-Angebote für den Erhalt der Arbeitsplätze der Anderen voraussetzung ist, dann ist dies ein Aufforderung um die Betroffen unter Druck zu setzten. Das ist gesteuertes Mobbing vom Chef, also Bossing.
Es kommt noch dicker. Zahlreiche Kollegen, die ein Trennungsangebot bekommen
und dazu klar "nein" gesagt haben, haben nichtsdestotrotz und ohne Vorwarnung
folgendes Schreiben von der Firma bekommen:
"Aufhebungsvertrag.
Sehr geehrter Hr.xxx, wie mit Ihnen besprochen schließen wir mit Ihnen nachfolgenden Aufhebungsvertrag: ....". Von PA und Chef-Chef unterschrieben.
Die Kollegen haben so ein Schreiben „wie mit Ihnen besprochen“ bekommen, obwohl sie
genau das eben nicht so besprochen sondern vielmehr das Angebot klar abgelehnt haben.
Da ist ihnen natürlich erstmal ein ordentlicher Schreck in die Glieder gefahren:
Habe ich was falsch gemacht, habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt
oder gar etwas falsches unterschrieben? Nein, habt Ihr nicht. Nur wieder mal "neue Methoden" im Umgang mit der Belegschaft. Wie mit Ihnen besprochen ... toll, wirklich toll!
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