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Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:58
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Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 21.März 2005 09:38
Die Gefühle unter den Kolleginnen und Kollegen zu der Betriebsvereinbarung (BV) sind gemischt. Man weiß nicht so recht, was man mit dieser anfangen soll. Freiwillig, in die beE gehen,und damit das volle Risiko eingehen, nach 2 Jahren arbeitslos zu sein? Das Risiko einzugehen, gekündigt zu werden? Freiwilligkeit ist an sich ja zunächst ein guter Ansatz und man könnte zu dem Schluss kommen, dass die Betriebsvereinbarung durchaus ehrlich gemeint ist. Warum aber haben trotzdem viele Kolleginnen und Kollegen ein schlechtes Gefühl? Warum fällt das Vertrauen in diese BV und in den BR, der sie abgeschlossen hat, so schwer? Dies dürfte wohl drei Gründe haben: 1. Es fehlt die Aufklärung. Man hat das Gefühl, dass die Mitarbeiter bewusst unwissend gehalten werden sollen. Sie sollen möglichst wenig wissen, über ihre Rechte, die sie im Fall einer Kündigung haben. Sie werden mit einer beE konfrontiert, die kurzfristige finanzielle Anreize gibt, die mit Zahlen aufwartet, die geschönt sind, da in die Vermittlungsquote nicht nur die tatsächlichen Vermittlungen eingegangen sind, sondern jedes Verlassen der beE. Man arbeitet mit der Angst vor Kündigung. Damit diese Angst auch in jeden Mitarbeiter eindringt, der sich potenziell gefährdet sieht (und gefährdet dürfte jeder bei Com FN sein), wird beim Scheitern der Freiwilligenaktion, mit der Einigungsstelle gedroht. Es wird nicht klar gestellt, sondern verschwiegen, dass Namenslisten und Auswahlkriterien in einer Einigungsstelle nicht erzwungen werden können, da beides zu einem Interessensausgleich gehört. Dieser ist nach §112 BetrVG nicht erzwingbar. Dies bleibt im öffentlichen Statement des BR offen. Er sagt zwar, dass er keinen Namenslisten und Auswahlkriterien zustimmt, aber er sagt mir nicht deutlich genug, dass er sich keinem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen wird, der dies beinhaltet. Man hat das Gefühl, dass der BR sich hinter dieser Einigungsstelle verstecken möchte, um sagen zu können, nicht wir waren es, wir mussten uns dem Schiedsspruch der Einigungstelle unterwerfen, nach dem Motto: "Ich wasche meine Hände in Unschuld." Man hat den Eindruck, dass der BR durch die Aufrechterhaltung eines Drohdruckes, einige Mitarbeiter, die unerfahren und nicht die Nervenkraft haben, opfern möchte, um ... 2. "... die Beschäftigung der übrigen Belegschaft sichern", wie es in der BV unter "Beschäftigungssicherung" steht. Doch, ist es für einen BR opportun, diese Haltung einzunehmen. Ist er nicht der Vertreter aller Mitarbeiter, auch derer, die gehen sollen, um die anderen zu retten? Steckt dahinter vielleicht die Angst, dass Siemens die Existenz von Com FN mit Teilbetriebsschließung beendet und dann der Arbeitsplatz des ein oder anderen Betriebsrates genauso gefährdet ist, wie der eines Com FN Mitarbeiters? Steckt der Gedanke dahinter, dass dies verhindert werden muss? Der Gedanke zu versuchen, dies zu verhindern, ist gut, aber nicht mit Verschwiegenheit, nicht hinter verschlossenen Türen, nicht, in dem man in Kauf nimmt, einige zu opfern. Doch, überschätzt der BR damit nicht seinen Einfluss? Wenn Siemens Com FN schließen möchte, wird Siemens diesen Bereich schließen, unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg dieser Freiwilligenaktion. Wir und der BR sollten uns klar darüber werden, dass wir keinen Einfluss auf die Standortsicherung haben. Wir können nur eins tun: Mit den Mitteln, die wir haben und in der Situation, in der wir sind, um unsere Arbeitsplätze zu kämpfen. Und zu diesen Mitteln darf nicht gehören, Kolleginnen und Kollegen im Unklaren zu lassen, einen Drohdruck aufzubauen und ihn zu halten, um "die Beschäftigung der übrigen Belegschaft sichern". 3. Freiwilligkeit in der Praxis Fast drei Jahre Erfahrung, beginnend mit New Placement im Jahre 2002, zeigen, wie Freiwilligkeit von der Siemens AG verstanden wird. "freiwillig" und "einvernehmlich" sind häufig Synonyme für Druck, Bossing (Mobbing), systematisch Kollegen zu Minderleistern zu machen, Arbeitsentzug und Isolierung geworden, mit dem Ziel "Freiwilligkeit" zu erzwingen. Bleiben die Beschäftigten damit allein, gelingen diese Methoden über kurz oder lang. Der BR weiß das, nicht nur am Standort Mch H, sondern auch an anderen Standorten. Es ist ziemlich sicher anzunehmen, dass auch diese Freiwilligenaktion von diesen Methoden begleitet wird. Und der BR schweigt darüber, warnt nicht, fordert nicht auf, darauf zu achten, das dies nicht geschieht, sensibilisiert nicht, sich um Kollegen zu kümmern, die Stück für Stück tiefer in die psychische Hölle des Mobbing getrieben werden. Man möge nur in diesem Forum in die Mobbing Rubrik schauen, um zu Erfahren, was Mobbing für eine zerstörerische Kraft entfaltet. All dies fehlt. Und dieses Fehlen lässt in den Menschen das ungute Gefühl entstehen, dass mit dieser BV etwas nicht stimmt. Dieses Fehlen ist der Grund, warum Vertrauen schwindet.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 21.März 2005 20:37
Ich stimme mit dir überein. Das Ganze hat ein Geschmäckle. Aber die Sache ist noch komplizierter. Ein Interessensausgleich (dazu gehört die Auswahl der Mitarbeiter über Punkte oder Namenslisten oder irgendwas dazwischen)kann zwar in der Einigungsstelle nicht erzwungen werden, aber wenn die Einigungsstelle mehrheitlich entscheidet dann ist es das. Oder wenn der Richter bei Nichteinigung einen Schiedsspruch fällt. Dies kann nur dann nicht wirksam werden (gilt nur für den Interessensausgleich) wenn sich der BR nicht vor oder während der Verhandlungen einem Schiedsspruch im Vorhinein unterwirft. Wenn das passiert, dann kann der lokale BR nur noch Vollzug melden. Insofern ist der lokale BR doch derjenige der bei einer diebezüglichen Entscheidung zur Verantwortung gezogen werden kann. Man muss das VORHER nur öffentlich machen. Damit müßte jedem schlechtmeinenden BR klar sein, das die Leute nicht so schnell für blöd verkauft werden können. Im Übrigen - informiert der BR nicht informieren wir uns halt selbst. Die nächste Wahl kommt bestimmt.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 22.März 2005 13:28
So ist es, der BR darf sich nicht von vornherein dem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen. Das kann er dadurch verhindern, in dem er in einem BR Beschluss den Verhandlungsspielraum der verhandelnden Person (hier wohl die BRVs) entsprechend definiert. Er muss explizit beschließen, dass der in seinem Auftrag Verhandelnde, sich nicht im Voraus dem Schiedsspruch der Einigungsstelle unterwerfen darf und dass er oder sie keinen Namenslisten und Auswahlrichtlinien zustimmen darf. Tut der Verhandelnde das trotzdem handelt er als Vertreter ohne Vertretungsmacht, hat also seinen Verhandlungsspielraum überschritten. Nach §177 BGB ist der so geschlossene Vertrag unwirksam, es sei denn der BR stimmt noch nachträglich zu. Auch aus verhandlungstaktischen Gründen ist es günstig, im Vorfeld so einen BR-Beschluss zu haben. Dann nämlich kommt der Verhandelnde nicht unter Druck, denn er kann sagen: "Nein, hier kann ich nicht zustimmen. Ich habe keinen Auftrag dazu." Wenn am Ende - trotz dieser Möglichkeiten - Namenslisten oder Auswahlkriterien rauskommen, die uns in unseren Rechten beschränken - dann ist das eindeutig ein Verrat an der Belegschaft. Diese Wort ist dann, aber erst dann, gerechtfertigt. Vorher gehe ich davon aus, dass der BR als Gremium alles tun wird, um Namenslisten und Auswahkriterien zu vermeiden. Es liegt in seiner Hand.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 23.März 2005 09:20
Ich kann nur hoffen, daß der BR und die BR Vorsitzende ebenfalls so detaillierte Fachkenntnisse hat und nicht doch von der BL "über den Tisch gezogen" wird. Ein erstes Anzeichen für Mauscheleien zwischen der BR Vorsitzenden und der BL ist doch die Tatsache, dass schon vorab beschlossen wurde, sofort am 2.6. die Einigungsstelle anzurufen, ohne vorher über Interessensausgleich und Sozialplan zu verhandeln.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 23.März 2005 11:01
Wie ich den NCI kenne, wird er seine detaillierten Kenntnisse an den BR weitergeben. Gestern auf der NCI Veranstaltung wurde die Sache mit der Einigungsstelle erklärt. Fazit: Es liegt in der Hand des BR. Anwesend waren auch IGM und BR Vertreter. Es kann also niemand sagen, er hätte es nicht gewusst - abgesehen davon, dass ein Anwalt wie Apitsch das weiß. Der Unterschied ist nun: Wir wissen es jetzt auch. Und NCI setzt den Beitrag bitte auf Eure Homepage, dann kann es jeder nachlesen! Ich fand das NCI-Treffen wieder super, auch die Song Einlagen.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 24.März 2005 08:00
Wann kommt der Rest? Die BV ist auf einen Bereich und zwei Standorte begrenzt. Bei COM gibt es jedoch mehrere Bereiche und Standorte. Wann sind die dran?

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 26.März 2005 21:45
Du kannst sicher sein, der Rest kommt auch noch dran. Salamitaktik nennt man das. Immer nur ein paar betroffen. Die anderen können beruhigt den Kopf in den Sand stecken, sagen mich geht das nichts an und hoffen, dass der Kelch an ihnen vorüber geht. Mich frustriert dieses Verhalten. Damit ist es für Siemens leichter einen leisen Stellenabbau durchzuführen. Ehrlich, ich begreife nicht, dass immer noch so viele Kollegen sich nicht informieren und solidarisieren. Es wird niemanden geben, der die Kartoffeln für sie aus dem Feuer holt. NCI und BR (so er klar auf der Seite der Belegschaft steht) können ihnen nur Werkzeug geben, damit sie sich nicht die Finger verbrennen. Aber die Kartoffeln aus dem Feuer holen, muss jeder selbst. D.h. aktiv werden, seine Existenz ernst nehmen und für sie kämpfen mit allen legalen Mitteln, die wir haben. Kämpfen und nicht kämpfen lassen.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 27.März 2005 09:20
"Du kannst sicher sein, der Rest kommt auch noch dran. Salamitaktik nennt man das...." FALSCH, Kapazitaetsanpassungen (um nicht das unfeine Wort Stellenabbau zu nennen) sind kein Automatismus, sondern basieren auf qualifizierten unternehmerischen Entscheidungen. Auch bei COM gibt es genuegend Entscheidungen, Personal aufzubauen, sei es bei aufsteigenden innovativen Themen oder im Ausland. Wenn die Zahlen stimmen, kommen andere Bereiche/Standorte wohl nicht dran. Mitarbeiter koennen viel dazu beitragen!

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 28.März 2005 17:31
Das Management kann noch mehr dazu beitragen. Ich habe schon einmal empfohlen es auszutauschen und durch Manager mit Innovationskraft und unternehmerischer Fantasie zu besetzten. Es ist schon ziemlich einfallslos immer nur herumzujammern wie schlecht der Markt doch sei. Der Markt ist immer schlecht für schlechte Manager. Bei Konjunkturaufschwung ein Unternehmen in der Gewinnzone zu halten ist nun wirklich keine Kunst (obwohl es auch hier genügend Manager gibt, die es trotzdem in den Sand setzen). Unternehmerisches Können beweist sich in Krisenzeiten und Stellenabb ist nun wirklich kein Zeichen von Können! DC deine Statements sind immer gleich und erbärmlich platt. Wo sind deine innovativen Vorschläge!

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 29.März 2005 07:30
Head Count Reduction ist und bleibt der innovativste Vorschlag. Ein anderer waere vielleicht, den problembehafteten Standort Muenchen ganz dicht zu machen und das Unternehmen am besten von den USA aus zu fuehren. Spitzenmanager kommen aus den USA bzw. sind Kollegen mit USA Erfahrung. Man wuerde sich durch eine Verlagerung der Konzernzentrale in die USA Versetzungskosten sparen.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 29.März 2005 18:31
Lieber DC, ich kann dem Kommentar von Andschuna fast nichts hinzufügen: Dieser Artikel von Dir war platt und polemisch. Head Count Reduction schafft keine Innovationen, das ist doch trivial. Und Innovationen kommen in aller Regel nicht vom Management (Innovationen sind nämlich etwas technisches, und das Upper Management ist von dieser Ebene sehr weit entfernt), sondern von einer kompetenten (und hoffentlich gut geführten und motivierten) Mannschaft. Wenn (wie bei den Mobile Phones) das Management versagt, z.B. die falschen Produktstrategien entscheidet, kann natürlich die beste Mannschaft nichts mehr herausreißen; allerdings wäre es dann schon effizienter, gezielt fähigere Manager einzusetzen, als stattdessen gleich die ganze Mannschaft in die USA zu verlagern. (By the way: Gerade mit unseren jahrelangen Verlusten in den USA haben wir leider die Erfahrung machen müssen, dass es mit dieser hochgejubelten Kompetenz von US-Kollegen oder Kollegen mit US-Erfahrung nicht so weit her ist, lediglich für die Karriere ist so eine Eingliederung in die Seilschaft der in-den-USA-Gewesenen offensichtlich recht förderlich.) Mit dem Satz "Headcountreduction ist und bleibt der innovativste Vorschlag" hast Du Dich wirklich selbst diskreditiert. Manager mit dieser Einstellung sind der Anfang vom Ende jeder HighTech-Firma und zugleich volkswirtschaftliche Schädlinge.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 30.März 2005 08:48
Head Count Reduction ist ein notwendiges Mittel, um Druck aufzubauen und zu erhalten. Druck, Lohnkosten dem Weltmarktniveau anzupassen, Druck, die Produktivitaet zu erhoehen, Druck, mehr Innovationen zu schaffen, Druck, zu Veraenderungen bereit zu sein. Entscheidend ist ja nicht die Anzahl der Mitarbeiter, sondern deren Produktivitaet und Kennzahlen im internationalen Vergleich. Und solange Entwickler in Indien oder China pro Geldeinheit "innovativer" sind, ist in Deutschland Head Count Reduction angesagt. Erste Erfolge zeigen sich bereits. Die IGM hat sich in Ergaenzungstarifvertraegen zu effizienten Lohnsenkungen verpflichtet. Jedes Jahr 15 bis 20%, und in wenigen Jahren sind wir auf dem Lohnniveau von Indien angelangt. Ohne staendigen Head Count Reduction Druck liesse sich dies bei den Gewerkschaften nicht durchsetzen. Deswegen bleibt HCR der innovativste Vorschlag, mag zwar fuer die inlaendische Volkswirtschaft schaedlich sein, betriebswirtschaftlich aber ideal! Und selbst auf der NCI Homepage wird bestaetigt, dass - einmal weg von Siemens - im Markt bis zu 50% geringer Gehaelter akzeptiert werden bzw. akzeptiert werden muessen. Aus Sicht betrieblicher Personalwirtschaft ist es innovativ, teure (vielleicht zu erfahrene) Heads durch juenger flexiblere, ggf. Consultant zu ersetzen. Vorne am Werkstor raus, hinten wieder zu aus Firmensicht verbesserten Konditionen wieder rein. Der Markt gibt dies zur Zeit her! P.S. Dies ist meine Privatmeinung, nicht die meines ehemaligen Chefs, daher auch in einem privaten und nicht "quasi offiziellen Forum" wie der IGM.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 30.März 2005 17:24
Hallo DC, warum traust du dich nicht mir zu antworten? Herausforderungen sind dazu da, um gemeistert zu werden. Du wirst doch nicht etwa neuen Herausforderungen ausweichen. Was soll denn den ehemaliger Chef von dir denken? Gruß Ardschuna

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 06:51
Nun, mein ehemaliger Chef war bei vielen von Euch leider nicht sehr beliebt, obwohl er sehr viele Innovationen eingebracht hat. Nun darf er sie woanders umso erfolgreicher weiterfuehren. Dies ist wieder meine Privatmeinung: Das sog. Mitarbeiternetz ist in der Tat eine Pionierleistung, jedoch politisch nicht gewollt und leider auf der "falschen Seite". Die Initiatoren haetten durchaus das Zeug, ueber beE oder anderswo einen neuen Job zu finden oder sich selbststaendig zu machen, aber sie sind leider ideologisch festgefahren. Das faktische Scheitern von NCI - die Firma konnte ja Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaften wieder "einfangen" - ist auf mangelnde politische Unterstuetzung zurueckzufuehren. Ein Empfang von NCI Vertretern durch fuehrende Politiker haette sehr viel Streitereien und persoenliches Leid vermeiden koennen (nach dem Motto: jemand, der gerade vom Bundespraesidenten empfangen wurde oder das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, den "schmeisst man nicht raus".). Gerade bei grossen Konzernen in Deutschland kommt es vielfach weniger auf "Innovation" an, sondern auf "angepasst sein" und die richtigen "Seilschaften". Innovationen bedeuten neu Ideen, Abkehr vom bisherigen Denken, Risko, unbequeme Wahrheiten, Projektarbeit, wechselnde Mannschaften, Flexibilitaet usw. "Come out of your box" ist nicht jedermanns Sache. Siemens hat M.E. richtig reagiert, und sich vom gehaebigen Telekom-Lieferanten vor einigen Jahrzehnten zu einen innovativen globalen Unternehmen gemausert. Gerade der Wechsel an der Fuehrungsspitze und "USA Import" wird das Unternehmen zum Erfolg fuehren.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 08:35
DC, nimm doch bitte einfach mal die folgenden Tatsachen zu Kenntnis: NCI ist nicht gescheitert, sondern äußerst erfolgreich, nahezu alle Kündigungsschutzprozesse wurden bzw. werden in 1. und 2. Instanz gewonnen, die LAG Sieger werden wieder bei Siemens reintegriert. NCI gilt als grösstes deutsches Internet-Portal kritischer Arbeitnehmer und wurde sowohl vom Spiegel als auch vom Stern lobend erwähnt. (Herzlichen Glückwunsch an alle aktiven NCI'ler !) Nicht NCI ist gescheitert, sondern Dein ehemaliger Chef, (Mr. B.), denn wir sind noch da , er aber ist weg, und muss schon wieder einen Drecksjob machen. DC, nun noch ein Wort zu Dir als Troll, wie fühlt man sich denn so als Provokateur, der nun schon seit 3 Jahren die Drecksarbeit der Siemens AG verrichten muss, macht dies wirklich Spass ? Wäre es für Dich persönlich nicht besser, Deinem ehemaligem Chef zu folgen (oder will man Dich etwa da nicht?) oder selbst in die beE zu wechseln und eine Arbeit zu suchen, die mehr Spass macht. Was sagt eigentlich dein jetziger Chef zu deiner Arbeit, sehr erfolgreich bist Du ja nicht (siehe Kommentare im Forum), musst Du nicht auch um Deinen Arbeitsplatz fürchten ? P.S: zum Bundesverdienstkreuz: Was noch nicht ist, kann ja noch werden ! Wir arbeiten daran ...

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 11:33
DC, um was geht es dir eigentlich? Um Unterdrückung und Unfreiheit, um die Schaffung eines globalen sozialen Ungleichgewicht mit der Gefahr der Störung des inneren Friedens in den Ländern, verbunden mit Kriegsgefahr oder geht es dir um ein vernünftiges Wirtschaftsleben, das eingebettet ist in die sozialen Notwendigkeiten, in dem Wirtschaftsbosse (von mir aus können die das 10-fache bekommen (verdienen ist eine andere Frage)) und Arbeitnehmer mit einer vernünftigen Existenz leben können? Ich jedenfalls wünsche dir, dass du nie krank wirst, nie alt wirst, nie einen Chef bekommst, der beschlossen hat, dich los zu werden, weil du ihm aus welchen Gründen auch immer, nicht in den Kram passt. Ich wünsche dir, dass du nie Kinder bekommst, über deren Zukunft du dich sorgen musst. Ich bin sicher, wenn nur eines davon eintritt, redest du nicht mehr so bescheurt daher. Oder stehst du sogar unter Erfolgsdruck, weil du sonst deinen Posten verlierst. Bist du vielleicht gescheitert in deiner Aufgabe? Fast sollte man es meinen, weil etwas Neues fällt dir nicht ein.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 14:58
Was machen eigentlich Hr. B. und Hr. K jetzt?

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 16:10
Dr. B ist seit 11.04 Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei der KarstadtQuelle AG und seit 1.1.05 auch bei der Karstadt Warenhaus AG. Hrn. K habe ich bei der BV mit HvP im Januar in der Hofmannstraße zuletzt gesehen. Er sah richtig erholt aus. Soweit ich weiß ist er seit 8.04 in ATZ und das scheint ihm gut zu bekommen.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 31.März 2005 22:23
Na, DC, nun wirds aber eng: Mr.B ist weg, Mr.Cash ist weg, Rinke ist weg, Bartsch ist weg, Vögele schwächelt auch schon, [[em]Anmerkung Admin: Wir bitten in diesem Forum von persönlichen Anfeindungen und Diffamierungen abzusehen. Insbesondere ist es ein Anliegen des NCI, bei allen gegensätzlichen Auffassungen die Menschenwürde aller zu achten.[/em]] Und wir sind noch immer da - Dank NCI !

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 1.April 2005 07:48
Nun, Ihr macht ja Eurem Namen aller Ehre - mit persoenlichen Anfeindungen, Diffamierung von Fuehrungskraeften und Ausdruecken wie "werden wir auch noch schlachten ....". Dass Herr B mein Chef war, ist uebrigens reine Spekulation, genausogut koennte er auch K, J oder Z heissen. @LAG Sieger. Glueckwunsch zum "Sieg". M.E. gibt es bei Arbeitsgerichtsprozessen nur Verlierer, und groesster Verlierer der vergangenen Jahre ist der Standort. Als global operierendes Unternehmen braucht die Firma nicht Muenchen, aber Muenchen braucht die Firma. Die Gewerkschaften haben dies wohl erkannt, und versuchen, diesen Mankel zu beseitungen (z.B. Ergaenzungstarifvertraege). Den Schaden, den NCI angerichtet hat, zahlen der Standort und die verbleibenden Kollegen. Nicht ohne Grund werden sich die neuen beE'ler nicht mehr in einem ungekuendigten Arbeitsverhaeltnis befinden, was z.B. negative Auswirkungen auf Bewerbungschancen haben koennte. Ich selbst auessere hier uebrigens meine Privatmeinung, werde also von niemanden dafuer bezahlt. Deutsche Arbeitnehmer halte ich fuer zu unflexibel, verwoehnt, unrealistisch, und ich hatte gehofft, durch konstruktive Beitraege einen Mind Change herbeifuehren zu koennen. Wenn ich koennte und keinen interessanten Job haette, wuerde ich durchaus in eine Beschaeftigungsgesellschaft gehen. Nicht in jede, es gibt da viel Schrott, aber Konzept und Erfolg der Siemens beE ist Spitze, Benchmark in Deutschland, eine Elitetruppe. Und Vermittlungsquoten von bis zu 99% zeigen, dass diese Elite echte Siege - lieber "LAG Sieger" . einfaehrt, indem sie sich dem Gegner, der Konkurrenz, dem Markt stellt.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 1.April 2005 15:26
Hallo Daniel, [quote:DC format="text/plain"]Dass Herr B mein Chef war, ist uebrigens reine Spekulation, genausogut koennte er auch K, J oder Z heissen.[/quote] Eine Weile dachte ich, du bist selbst Dr. B. Dafür klingen deine Kommentare mittlerweile aber nicht mehr souverän genug. Allerdings finde ich positiv, dass du mittlerweile auf Großschreibung und die absichtlichen Rechtschreibfehler verzichtest - das hat genervt. [quote:DC format="text/plain"]M.E. gibt es bei Arbeitsgerichtsprozessen nur Verlierer, und groesster Verlierer der vergangenen Jahre ist der Standort.[/quote] Was gewinnt man am AG? Einen Arbeitsplatz bei einem Arbeitgeber, der einen nicht mehr will mit einer Tätigkeit, die einen langweilt. Vor 10, 15 Jahren hätte ich dir durchaus recht gegeben, im Grunde ist es kein Gewinn. Damals habe ich gesagt, wenn mein Chef mich nicht mehr will, hat er mich auch nicht verdient und dann wäre ich gegangen. Ebenso wenn ich mich gelangweilt hätte, so wie heute. Aus beiden Gründen habe ich meinen Job schon gewechselt. Damals waren meine Prioritäten allerdings anders, da kam in erster Linie der Spaß an der Arbeit, der soziale Kontakt zu den Kollegen und dann erst das Geld. Irgendwann kommt dann aber einer, der dir den Spaß (sprich: die Arbeit) wegnimmt und versucht dich von den Kollegen zu isolieren (was in meinem Fall allerdings ein aussichtsloser Versuch ist). Was bleibt ist in vielen Fällen der Kampf um die Existenz. Und wenn es um die Existenz geht, dann ist es sehr wohl ein Gewinn wenn man vorm AG Recht bekommt - auch wenn es bedeutet, für einen Chef arbeiten zu müssen, der einen nicht will und man eine idiotische Aufgabe machen muss. [quote:DC format="text/plain"]Als global operierendes Unternehmen braucht die Firma nicht Muenchen, aber Muenchen braucht die Firma. Die Gewerkschaften haben dies wohl erkannt, und versuchen, diesen Mankel zu beseitungen (z.B. Ergaenzungstarifvertraege). Den Schaden, den NCI angerichtet hat, zahlen der Standort und die verbleibenden Kollegen.[/quote] NCI hat keinen Schaden angerichtet. Die Kollegen haben lediglich von ihrem Recht Gebrauch gemacht, die Kündigungen vom Gericht überprüfen zu lassen. Darin kann ich nichts falsches erkennen. NCI hat keinen Einfluss darauf, ob Siemens Arbeitsplätze ins Ausland verlagert oder in großem Stil vernichtet - das passiert an allen Standorten in Deutschland und wir sind nicht überall vertreten. Und wenn sich die Siemens-Manager etwas in den Kopf gesetzt haben, werden sie es durchführen unabhängig davon, was wir tun. Wir können nur versuchen, die Folgen für die Mitarbeiter abzumildern und das schlimmste zu verhindern (was eigentlich Aufgabe von BR und Gewerkschaft wäre). In der Hofmannstraße ist Siemens mit dem Stellenabbau bisher ein bischen weniger erfolgreich gewesen als anderswo - dank NCI. Das ist alles. [quote:DC format="text/plain"]Nicht ohne Grund werden sich die neuen beE'ler nicht mehr in einem ungekuendigten Arbeitsverhaeltnis befinden, was z.B. negative Auswirkungen auf Bewerbungschancen haben koennte.[/quote] Noch ein Grund, nicht rein zu gehen. [quote:DC format="text/plain"]Deutsche Arbeitnehmer halte ich fuer zu unflexibel, verwoehnt, unrealistisch, und ich hatte gehofft, durch konstruktive Beitraege einen Mind Change herbeifuehren zu koennen.[/quote] Meine Meinung über unser Management ist auch nicht überragend: Feiglinge ohne Rückrat und ohne emotionale Intelligenz völlig unfähig auch nur einen Mitarbeiter zu motivieren. Ansonsten haben sie nur ihre Karriere im Kopf, die Sache um die es geht ist ihnen völlig egal. Und unrealistisch sind sie auch: Schau dir nur mal die Stellenanzeigen im HRM an. Die Anforderungsprofile sind derart überladen, darauf passt praktisch niemand. Wenn du dich trotzdem bewirbst wirst du deswegen abgelehnt weil dir Kenntnisse fehlen - Einarbeitung ist nicht, du musst sofort einsatzbereit sein. Nur warum soll ich mich auf einen Job bewerben, der exakt meinem jetzigen entspricht? Das ist langweilig, weil ich nichts Neues dazu lerne und ich könnte dann ja genausogut meinen alten Job weitermachen. [quote:DC format="text/plain"]Wenn ich koennte und keinen interessanten Job haette, wuerde ich durchaus in eine Beschaeftigungsgesellschaft gehen.[/quote] Wie alt bist du? Vor 10 Jahren hätte ich das vielleicht auch noch gemacht. Ansonsten sage ich zur beE nichts mehr. Meine Meinung dazu ist dir hinreichend bekannt. Gruß, ChrisR

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 4.April 2005 22:27
Es geht also weiter, quer durch die unendlichen Weiten des Internets. Das ist ja der reinste Wanderzirkus, von einem Forum zum anderen! Dann will auch ich wieder mal ordentlich provozieren, das ist ja schließlich meine Spezialität. [quote:DC format="text/plain"] M.E. gibt es bei Arbeitsgerichtsprozessen nur Verlierer, und groesster Verlierer der vergangenen Jahre ist der Standort. Als global operierendes Unternehmen braucht die Firma nicht Muenchen, aber Muenchen braucht die Firma. [/quote] Das stimmt zweifellos. Eine internationale Firma ist nicht auf einen Standort angewiesen. Aber was wird in Zukunft geschehen, wenn weiterhin High-Tech-Arbeitsplätze massenweise ins Ausland verlagert werden? Eines Tages werden die Arbeitskräfte ihnen bereitwillig folgen und auch ins Ausland gehen. Nicht unbedingt nach Indien oder China, aber doch nach Osteuropa. Unsere Regierung will hoch qualifizierte Arbeitslose, die keinen angemessenen Arbeitsplatz finden, verstärkt in gering qualifizierte Tätigkeiten abdrängen. Wenn das nur vorrübergehend wäre, hätte ja keiner was dagegen, aber in Deutschland gilt unbarmherzig: Wer unten ist, bleibt unten. Ein Knick im Lebenslauf ist unverzeihlich. Eigentlich müssten die Herren Schröder, Clement, Köhler & Co. auch die Arbeitgeber zum Umdenken und zu mehr Flexibilität auffordern, aber das tun sie nicht. Sie erwarten nur von den Arbeitnehmern, dass sie zu Opfern bereit sind. Es ist auch verwunderlich, wenn immer gefordert wird, dass mehr junge Frauen eine technische Ausbildung absolvieren sollen, aber andererseits nichts dafür getan wird, dass es für diese Frauen dann auch entsprechende Arbeitsplätze gibt. Was bringt der Volkswirtschaft ein Heer von erstklassigen IT-SpezialistInnen, wenn es keine IT-Jobs mehr gibt? Wenn in, sagen wir, 10 Jahren eine junge Uni-Absolventin vor die Wahl gestellt wird: Büros putzen in München oder Software entwickeln in Budapest, wie wird sie sich dann entscheiden? Was macht unsere Regierung so sicher, dass unter solchen Umständen jeder unbedingt in Deutschland bleiben will? Wir dürfen eins nicht übersehen: Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa gibt es zu wenig Kinder. Ganz Europa droht die Überalterung. Aber wie wird es sich auf die deutsche Gesellschaft auswirken, wenn dann auch noch junge Leute fortgehen und in einem anderen Land eine Familie gründen? Diese Argumentation klingt jetzt vermutlich absurd, aber so vollkommen abwegig ist das gar nicht. Gerade junge Frauen, die sich Kinder wünschen, finden in etlichen anderen europäischen Ländern bessere Bedingungen vor als in Deutschland. Kann sein, dass Deutschland zum Auswanderungsland wird, während unsere Politiker noch streiten, ob es ein Einwanderungsland ist oder nicht.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 5.April 2005 06:50
Zitat Heidi: "Kann sein, dass Deutschland zum Auswanderungsland wird, während unsere Politiker noch streiten, ob es ein Einwanderungsland ist oder nicht. ..." 100% Zustimmung. Selbst westliche EU Nachbarn wie Spanien, Irland oder UK haben Deutschland schon ueberrundet. Die USA sind eindeutig Einwanderungsland. Gerade die von Dir zitierten Frauen aus dem IT Bereich haetten gute Chancen, dort einen Job und auch Partner zu finden (Europaer gelten als schick, gebildet usw. - sind also beliebt). 100% Zustimmung, das die Arbeitsmarktprobleme nicht auf betrieblicher Ebene geloest werden koennen. Hier ist die Politik gefragt. Zurueck zur BV und BR. Der neue BR hat richtig gehandelt, schliesslich ist FN nur der Anfang. Wenn die Zahlen nicht stimmen, muss COM weiter saniert werden. Das Zauberwort heisst Zielrendite. Solange diese im Ausland zu erzielen ist, kann man in Deutschland nur nachziehen mit Arbeitszeitverlaengerung ohne Lohnausgleich, Lohnkuerzung usw.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 5.April 2005 07:09
Der BR hat nicht richtig gehandelt. Und FN ist nicht der Anfang, es ist der nächste Schritt nach den Abbauwellen von 2002/2003. Und ja, es wird weiter gehen. Die Zahlen werden nie stimmen. Egal welche Rendite wir erreichen, es wird immer zu wenig sein. Schau dir doch mal den Zwischenbericht vom 1. Quartal an. Gewinn nach Steuern 1 Mrd. Euro. 38% mehr als im Vorjahr. Was wollt ihr denn noch mehr? FN wird das gleiche Schicksal ereilen wie die Sinitec: Betriebsübergang an einen neuen Inhaber und dann droht die Betriebsschließung. Der BR hofft auf das schlechte Gedächtnis der Belegschaft oder darauf, dass die Mitarbeiter dem BR dankbar dafür sind, dass sie ihnen jetzt ihren Arbeitsplatz gerettet haben. Nur haben sie diese Arbeitsplätze ja nicht gerettet, weil die ja (noch) nicht auf dem Spiel standen. Die Kollegen sehen aber ganz genau, dass diejenigen, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren sollen und am dringendsten die Hilfe des BR brauchen, von diesem verraten und verkauft werden. Bei der nächsten Abbaurunde wird der BR wieder genauso handeln. Auch das ist den Mitarbeitern bewusst und sie werden es nicht vergessen. Bei der nächsten Wahl werden sie deswegen diesen BR zum Teufel jagen. Da bin ich absolut sicher.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 5.April 2005 23:20
Hallo BASF-Kollegen, das mit "10 Jahre lang nicht arbeitslos melden" bzw. Zwangsarbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich, muß unbedingt an eine breite Öffentlichkeit! Die Gedankengänge der Personaler werden immer perverser. Naja DC hats ja gesagt: "Zielrendite ist das Zauberwort". Heidi gebe ich recht, es ist eine Wanderung in die Weiten des Internets. Allerdings braucht man nur die Spur der ehrlichen und offenen Auseinandersetzung verfolgen und schon ist man am Platz. Gruß Friederike

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 6.April 2005 07:02
Was ist an "Zielrendite" pervers? Ein Erreichen bzw. Uebertreffen dieser liegt auch im Mitarbeiterinteresse, da viele Kollegen bereits variabel entlohnt werden. Gedankengaenge von Personalern sind zukunftsgerichtet, Mitarbeiter- und natuerlich auch Renditeorientiert. Pervers ist natuerlich "10 Jahre lang nicht arbeitslos melden" - aber das ist vermutlich ein diffamierendes Geruecht. Schade, dass die "Schmutzwaesche" jetzt auch die BASF trifft.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 6.April 2005 07:34
Wenn sich die Firmen zumindest an die Gesetze halten würden, gäbe es keinerlei Schmutzwäsche zum waschen - auch das hat sich die Führung der Firma (welcher auch immer) selbst zu zuschreiben. Und die Zeiten, in denen sich keiner mehr was sagen traut, sind Gott sei Dank noch nicht angetreten.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 6.April 2005 10:18
Noch sind die Zeiten nicht ganz da, wo sich keiner was traut zu sagen. Aber wenn jemand wirklich was sagt und auch was tut, was die Pläne durchkreuzt, dann werden diese Mitarbeiter schikaniert und mit allen möglichen ungesetzlichen Mitteln verfolgt. Ich erinnere da nur an die Kündigung von Inken Wanzek. Sie hat sich getraut was zu sagen und was zu tun. Und was passiert: Fristlose Kündigung mit einem Nicht-Grund; noch viel mehr Kündigung aufgrund eines Solidaraufrufs. Sie hat trotzdem nicht aufgehört für uns zu kämpfen und zu reden, obwohl es ihr jetzt völlig egal sein könnte, was mit uns passiert. Und Inken Wanzek ist kein Einzelfall! Überall passiert das gleiche, dass Arbeitgeber wie Siemens glauben, alles machen zu können, egal ob es gegen geltendes Recht verstößt oder nicht! Es ist eine Schande, dass in unser sog. Demokratie Meinungsäußerung nicht möglich ist, ohne von Sanktionen durch den Arbeitgeber bedroht zu werden. Wir haben nur Glück, dass in Deutschland unsere Gerichte noch funktionieren. Ich hoffe sie tun das überall und nicht nur in München. Ansonsten ist unsere Demokratie nämlich tot.

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 6.April 2005 22:59
Personaler, deren zukunftsträchtiges Denken vom Profitstreben eines einzelnen Konzerns beschränkt ist, die darüberhinaus sich nicht vorstellen können, daß die Erziehung von Kindern und die Reproduktion der Arbeitskraft eine gesellschaftlich notwendige Aufgabe ist, nur weil sie in unserem System auf die private Einzelfamilie und damit vor allem auf die Frau abgeschoben wird, diese Personaler werden in Kürze von einer Welle zukunftsträchtiger Gedanken überrascht werden - von Kolleginnen und Kollegen, die die Zeit gekommen sehen, sich zu trauen, was zu sagen und zu handeln. Inken Wanzek ist nur das Wetterleuchten eines außerordentlich reinigenden Gewitters. Ich freu mich schon darauf. Viele Grüße Friederike:grin:

Re: Was stimmt an dem Ansatz der BV nicht?

Abgeschickt von dave am 9.April 2005 17:16
Tja, was ist pervers daran, wenn Arbeitnehmer ausgebeutet werden, damit Aktienspekulanten sich eine goldene Nase verdienen können? Was ist pervers daran, wenn Managerkapitalisten Unternehmen nur um den Bezug ihrer Optionen willen zugrunde richten? Was ist pervers daran wenn immer mehr Manager nur kurzfristig am Anstieg der Aktien interessiert sind, aber nicht an einer wirklich langfristigen Zukunft des Unternehmens in dem sie arbeiten (ich wage schon nicht mehr ihres Unternehmens zu sagen, da sie sich mittlerweile damit weniger verbunden fühlen als die Arbeitnehmer deren Existenzen vom Erfolg desselben abhängen)? Was ist pervers daran, dass Unmengen an Kapital um den Globus vagabundiert, aber 1/3 der Menschheit hungert und noch mehr unterentwickelt sind? Noch mehr gefällig? Fazit: Die Wirtschaft ist für alle Menschen da und nicht umgekehrt. Und damit haben Unternehmen und besonders Großunternehmen eine Verantwortung für die Lebensbedingungen in den Gesellschaften in denen sie tätig werden. Wenn wir es im 3. Jahrtausend unserer Zivilisation nicht schaffen endlich jedem Menschen auf dieser Welt eine menschenwürdige Perspektive zu geben, dann sind wir es nicht wert auf dieser Welt zu leben. [quote:DC format="text/plain"]Was ist an "Zielrendite" pervers? Ein Erreichen bzw. Uebertreffen dieser liegt auch im Mitarbeiterinteresse, da viele Kollegen bereits variabel entlohnt werden. Gedankengaenge von Personalern sind zukunftsgerichtet, Mitarbeiter- und natuerlich auch Renditeorientiert. Pervers ist natuerlich "10 Jahre lang nicht arbeitslos melden" - aber das ist vermutlich ein diffamierendes Geruecht. Schade, dass die "Schmutzwaesche" jetzt auch die BASF trifft.[/quote]
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