Mitarbeiterversammlung COM FN PV am 21.3.06
erstellt von dave
—
zuletzt verändert:
25.08.2008 15:48
Zurück zu Siemens Stellenabbau
Nun kann ich mir meine Frage selber beantworten:
Die Siemens AG beabsichtigt die Betriebsteile Com FN PV PD und Com CD NI UD an TietoEnator auszugliedern.
Weitere Infos unter [url href="http://nci-net.com/"]http://nci-net.com/[/url]
Und nun - Betriebsübergang mitmachen oder widersprechen ? Wer weiss Rat ?
Da mir keiner antwortet, muss ich mir also meine Fragen mir selber beantworten:
CONTRA Betriebsübergang:
- Gehalt wird nur für ein Jahr garantiert, danach ist mit Abschlägen von 20-40% zu rechnen.
- Deutschlandweiter Einsatz ist möglich, gearbeitet wird dort, wo der Kunde sitzt.
- Urlaub und Abbau des Gleitzeitkontos (Vertrauensgleitzeit!) wird nur genehmigt, wenn das Projekt dies zulässt.
- Arbeitsplatzsicherheit wird nur im ersten Jahr garantiert, danach ist mit betriebsbedingten Kündigungen zu rechnen.
- Jubilarschutz geht verloren.
- keine Altersteilzeit, arbeiten bis 67 ??
PRO Betriebsübergang:
- mir ist nichts positives eingefallen, könnt Ihr mir weiterhelfen ?
Was kann also bei einem Widerspruch zum Betriebsübergang passieren:
- Jubilarschutz besteht weiterhin, den Jubilaren muss ein Arbeitsplatz in der Siemens AG angeboten werden (bei AT's deutschlandweit, aber dies gibt es auch bei TietoEnator, im Tarif münchenweit), erst nach Ablehnung des AN kann gekündigt werden.
- bei der großen Anzahl von Stellenangeboten muss zunächst unternehmensweit nach einem geeigneten Arbeitsplatz gesucht werden, nur wenn kein freier Arbeitsplatz gefunden wird, kann gekündigt werden.
- bei einer Kündigung muss eine betriebsweite Sozialauswahl stattfinden, bei unserem Altersdurchschnitt sehe ich da kein Problem.
- im übrigen werden sich sicherlich die Arbeitsrichter freuen, wenn altbekannte Gesichter - die Gekündigten von 2003 - wieder vor Gericht auftauchen, so hat sich ja keiner die Reintegration vorgestellt.
- und auch bei einer Kündigung gibt es bei Siemens sicherlich noch eine Abfindung (bei TietoEnator nach einem Jahr eher nicht), und so einen neuen Arbeitgeber (Consulting !) finden wir doch allemal.
Was spricht dann noch gegen den Betriebsübergang ?
der gesamte Standort (COM ?) wird dann gefährdet sein, aber warum sollen wir den Kopf hinhalten für die noch nicht betroffenen Kollegen - uns hilft ja auch keiner!
der Schlussverkauf bei COM hat nun sowieso begonnen, siehe [url href="http://nci-net.com/"]http://nci-net.com/[/url]
Ich befürchte ja auch, dass der gesamte Standort zerschlagen wird, und Siemens wird dies auch mit dieser Salamitaktik gelingen, da trotz den Vorgängen der letzten 4 Jahre sich die nicht betroffenen Kollegen immer noch sehr zurückhalten.
Warum machen wir nicht einfach mal einen wochenlangen standortweiten Streik, damit das Management endlich zur Vernunft zurückkehrt.
Der Frust ist ja nun auch schon im Zentralvorstand eingekehrt - vielleicht können wir ja Hrn. Neubürger als neues NCI Mitglied gewinnen.
Wie gesagt, der COM Ausverkauf hat begonnen !
Hallo,
ich bin auch unter den Betroffenen, und ich sehe die Sache ein bisschen anders:
Ich bin kein Jubilar - was habe ich bei Siemens, was ich anderswo nicht auch habe? Die letzten 5 Jahre bei Siemens waren für mich ein Alptraum. Wer sich heute noch an Siemens klammert, weil er diese Firma irgendwie mit "Sicherheit" in Verbindung bringt, der hat noch eine Firma im Kopf, die seit Jahren nicht mehr existiert!
Und finden wir so einen Arbeitgeber wie TietoEnator tatsächlich so einfach nochmal?
Die Arbeitsverträge werden zu den gleichen Konditionen übernommen.
Die Rentenansprüche werden übernommen.
Die Betriebszugehörigkeit wird übernommen.
Da muß ich wirklich nochmal fragen: finden wir so einen Arbeitgeber tatsächlich so einfach nochmal?
Und die ganz große Frage ist natürlich: WELCHE PERSPEKTIVE BIETET MIR SIEMENS?
Ich sehe dem Betriebsübergang optimistisch entgegen. Für mich ist das eine Chance!
Übrigens gibt es wohl schon einige Führungskräte aus angrenzenden Bereichen, die sich eifrig darum bemühen auf die TietoEnator-Liste mit aufgenommen zu werden...
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Liebe Grüße,
Paula
Wenn der Betriebsübergang so positiv gesehen wird, warum verhängt dann die Betriebsleitung eine Versetzungssperre und verhindert damit die Versetzung in Bereiche (MN), die noch dringend Mitarbeiter suchen.
Wenn die Firma wirklich aufrichtig mit ihren Mitarbeitern umgehen würde, könnte der Betriebsübergang ja auch als Freiwilligenaktion durchgeführt werden, die nicht mitgehenden Mitarbeiter könnten dann auf die freien Arbeitsplätze verteilt werden.
Nach Deiner Argumentation wäre dies überhaupt kein Problem, da sich ja die Mitarbeiter und Führungskräfte um die angebotenen Arbeitsplätze bei TietoEnator reißen würden ...
Im übrigen frage ich mich, ob eine Versetzungssperre für einen bestimmten Bereich nicht rechtswidrig ist, vielleicht können ja unsere NCI-Rechtsexperten darauf eine Antwort geben.
ich frage mich, ob das Zufall ist, das dieser Verkauf gerade nachdem der neue BR gewählt wurde, verkündet wird.:zz:
Meine Gedanken zum Betriebsübergang:
Für TietoEnator spricht, dass die Firma solide wächst und bereits in Deutschland Geschäfte macht und scheinbar nicht so eine Abdeckerfirma ist, die andere aufkaufen um sie dann zu schliessen.
Betriebszugehörigkeiten und Renten bleiben nach Aussage von Siemens erhalten.
Gegen TietoEnator spricht, dass die Gehälter sinken werden obwohl die Betroffenen mehr arbeiten werden.
Offen ist für mich, hat TietoEnator einen BR? Und wenn ja, wer stellt ihn?
Wie wird die GBR BV aussehen? Welche Punkte werden nicht geregelt.
Zu welchen BVs von Siemens gibt es schlechtere Gegenstücke bei TietoEnator
Wird unser BR noch Widersprüche schreiben, nachdem die IGM doch in letzter Zeit so mit Siemens kuscheln geht.
Ich finde ziemlich viele offene Punkte um sich in die eine oder andere Richtung entscheiden zu können.
Nein, Zufall war das Timing (diese überfallartige Bekanntgabe zwischen
BR-Wahl und konstituierender Sitzung, obwohl man wohl schon seit November
mit dieser Firma verhandelt hat) bestimmt nicht.
Kurz vor der konst.Sitzung werden denn auch schon hinter verschlossenen Türen
munter Pöstchen geschoben ... wenn Du die "richtigen" Leute für den BR-Vorsitz
wählst kriegst Du ein kuscheliges Ausschuss-Plätzchen... ich habe sogar den
Verdacht, dass die etablierten Listen (IGM/AUB) mit einer Art "großer Koalition"
darauf reagieren werden, dass die unzufriedene Belegschaft gleich 7 Listen in
den BR gewählt hat. So können die lästigen NCI'ler von den Ausschüssen ausgegrenzt
werden. Wir werden's ja am Montag sehen, aber ich möchte fast wetten, dass die
AUB-Liste wieder in fast allen Ausschüssen steckt (trotz nur 3 Mandaten),
das wäre dann ja wohl der Beweis. Und welche Politik wir dann von so einer
großen Koalition zu erwarten haben, dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
Was kann also bei einem Widerspruch zum Betriebsübergang passieren:
.....
- bei einer Kündigung muss eine betriebsweite Sozialauswahl stattfinden, bei unserem Altersdurchschnitt sehe ich da kein Problem.
....
[/quote]
Ich denke da irrst du dich. Vermutlich wird vor dem Betriebsübergang zu "Terminator" eine Betriebsspaltung in Mch-H durchgeführt. Wenn du den Betriebsübergang dann nicht mitmachst bist du in einem Restbetrieb, den man ganz einfach schliessen kann.
Vor dem Betriebsübergang zu BenQ wurde der Betrieb Mch-M ebenfalls aufgespalten.
Auch wenn ich nicht glaube, dass in der kurzen Zeit bis Ende Juni noch eine Betriebsspaltung durchgeführt werden kann, lass ich mal Dein Argument gelten.
Aber es gibt immer noch das Argument der freien Arbeitsstellen im Unternehmen, und solange das HRM noch nicht gesperrt ist, werde ich mich auf jede halbwegs geeignete Stelle bewerben.
Im Falle einer Kündigung habe ich dann immer noch einigermassen gute Karten vor dem Arbeitsgericht, auch mit dem Argemunt, daß der AG mit einer Versetzungssperre willkürlich die Versetzung auf einen freien Arbeitsplatz verhindert hat.
Nein, nach meiner Erfahrung ist der HRM mehr als nur Show.
Das Problem ist mehr das Spartendenken: Einerseits will man bevorzugt Leute haben
die schon breite Erfahrung in verschiedensten Jobs in verschiedenen Branchen
gesammelt haben, andererseits soll man aber möglichst aus dem eigenen Laden kommen
und dort aktuell fit sein. So ähnlich wie die Geschichte mit den Ausbildungsplätzen, wenn Arbeitgeber klagen es gebe zu wenig gut ausgebildete Leute, sie selbst sie aber nicht ausbilden wollen.
Wenn sich z.B. ein Kommunikations-Entwickler bei der Medizintechnik bewirbt,
hat er schlechte Karten. Zu Unrecht, denn wenn der gleiche Kollege dann zum
"Terminator" versetzt wird kann er als Leiharbeitskraft plötzlich ganz gut auch
für die Medizintechnik entwickeln (und die nötige Mobilität wird dann schlicht verordnet).
Nur für weniger Geld halt, und die Differenz zwischen Eurem bisherigen
Siemens-Gehalt und dem künftigen Terminator-Gehalt ist es, wovon diese Firma lebt.
Trotzdem, ich kann dem nur zustimmen: Bewerbt Euch was das Zeug hält,
und selbst wenn es nicht dazu führt dass man so einen Job kriegt,
kann es einem nachher juristisch helfen.
Das ist Euch doch sicher klar: Dass diese Verhandlungen mit dem Terminator
von November bis jetzt geheimgehalten wurden, diente nur dem einen Zweck,
zu verhindern, dass Ihr Euch rechtzeitig auf freie Siemens-Stellen retten könnt.
Ich bin schon oft gefragt worden: Was kann ich jetzt tun, was ratet Ihr?
Eigentlich ist es noch zu früh etwas zu raten, die Verhandlungen zu den
Konditionen eines Betriebsübergangs haben ja noch nicht mal begonnen, erst
müssen ein paar mehr Facts auf den Tisch.
Heute kann ich erstmal nur 3 Tips geben:
1) Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, keine Panik, nichts übereilen.
NICHTS UNTERSCHREIBEN, keine Gespräche ohne Betriebsrat im Gepäck,
schöpft Eure Entscheidungsfristen aus.
2) Vernetzt Euch, z.B. über's NCI, diskutiert miteinander, tauscht Euer Wissen,
Eure Erfahrungen, Eure Meinungen aus. Das hilft nicht nur mental sondern
auch informativ: Je besser und umfassender Ihr über die verschiedenen Optionen,
was man tun kann und was dann passieren kann, informiert seid, desto
besser könnt Ihr die für Euch richtige Entscheidung treffen.
3) Und eben, wie schon andere geschrieben haben: Bewerbt Euch was das Zeug hält
unabhängig davon ob's zum Erfolg führt, ob's überhaupt erwünscht ist, und vor
allem ungeachtet dieser rechtlich ohnehin bedenklichen Versetzungssperre.
Nur wer's wenigstens versucht kann auch etwas erreichen, und scheut Euch auch
nicht ggf. für Euren Fall eine Ober-Chef-Ausnahmegenehmigung zu beantragen.
Und schickt dann immer dem für die Stelle zuständigen Betriebsrat eine Mail,
in dem ihr ihn über Eure Bewerbung informiert und um Unterstützung im
Personalausschuss bittet, wenn der Arbeitgeber die Stelle mit einem anderen
(vielleicht sogar externen) Kollegen besetzen will, der im Gegensatz zu Euch
nicht davon bedroht ist, seinen Siemens-Arbeitsplatz zu verlieren.
Das mindeste wäre, dass Ihr das dann juristisch ausschlachten könnt,
wenn Ihr im Nachgang zu einem Betriebsübergangs-Widerspruch gekündigt
werden solltet und dagegen klagt.
Hallo KollegINNen,
wenn der Betriebsübergang zu Tietoenator so einfach und locker vonstatten geht, wie sich das die Manager vorstellen, frage ich mich, wieso diese Methode des Betriebsübergangs nicht schon lange angewandt wurde, um Personal abzubauen. Wer auf der Mitarbeiterversammlung in die Runde geschaut hat, der hat ohne Zweifel eine Belegschaft mit einem hohen Durchschnittsalter gesehen. Junge Mitarbeiter sind darunter gar nicht vertreten, da die Jungen ja schon lange das Weite gesucht haben oder suchen mussten. Die älteren Mitarbeiter haben aufgrund ihres bisherigen langen Arbeitslebens meist ein hohes Gehalt. Aufgrund der hohen Betriebszugehörigkeiten und mancher anderer Eigenschaften (z.B. Jubilarschutz) fallen viele einem Siemensinternen Personalabbau kaum zum Opfer.
Ist der Betriebsübergang also eine geniale und sehr effektive Methode zum Personalabbau? Falls ja, warum wurde diese Methode nicht schon längst angewandt?
[quote:Anonymous User format="text/plain"] Wer auf der Mitarbeiterversammlung in die Runde geschaut hat, der hat ohne Zweifel eine Belegschaft mit einem hohen Durchschnittsalter gesehen.
.....
Ist der Betriebsübergang also eine geniale und sehr effektive Methode zum Personalabbau? Falls ja, warum wurde diese Methode nicht schon längst angewandt?
[/quote]
1.Siemens glaubte mit der Methode "Dr.B." zu einem Erfolg beim Personalabbau zu kommen und hat dabei einen Lernprozess durchmachen müssen
2. Dieser überalterte Teilbereich müßte erst mühselig durch mehrere Umorganisationen in den vergangen Jahren geschaffen werden. Diese Methode braucht einen Vorlauf, die Methode "Dr.B." wäre ohne Vorlauf praktizierbar gewesen.
Den Kampf gegen den Betriebsübergang können wir nur gewinnen, wenn uns der BR unterstützt:
- Der BR muss dafür sorgen, dass die Versetzungssperre in andere Bereiche aufgehoben wird.
- Der BR muss verhindern, dass vor dem Betriebsübergang noch eine Betriebsabspaltung stattfindet, denn dann würde auch noch die Sozialauswahl entfallen.
- Der BR darf keinen Kuschelkurs mit der BL fahren und die Mitarbeiter somit verschaukeln.
- Der BR muss bei einer dem Widerspruch zum Betriebsübergang nachfolgenden Kündigung einen qualifizierten Widerspruch zur Kündigung schreiben und die Mitarbeiter im Kampf gegen die BL unterstützen.
Ich kann nur hoffen, dass der BR uns unterstützt.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Ist der Betriebsübergang also eine geniale und sehr effektive Methode zum Personalabbau? Falls ja, warum wurde diese Methode nicht schon längst angewandt?[/quote]Diese Methode wurde schon öfter angewandt: Sinitec -> A&O;, MD -> BenQ, CPE -> SHC…
Die Kündigungswellen von 2003 waren gedacht als Großversuch der 30 Dax-Unternehmen zur Ausreizung des Kündigungsschutzgesetzes (gab so einer der Siemens-Anwälte vor Gericht zu – hatte wohl Angst um seinen Ruf).
[quote:Anonymous User format="text/plain]Der BR muss verhindern, dass vor dem Betriebsübergang noch eine Betriebsabspaltung stattfindet, denn dann würde auch noch die Sozialauswahl entfallen.[/quote]Wenn du dem Betriebsübergang widersprichst und gibst keinen sachlichen Grund dafür an, dann muss der Arbeitgeber bei einer anschließenden betriebsbedingten Kündigung keine Sozialauswahl durchführen. Einen solchen sachlichen Grund zu finden dürfte ziemlich schwer sein.
[quote:ChrisR format="text/plain]Wenn du dem Betriebsübergang widersprichst und gibst keinen sachlichen Grund dafür an, dann muss der Arbeitgeber bei einer anschließenden betriebsbedingten Kündigung keine Sozialauswahl durchführen. Einen solchen sachlichen Grund zu finden dürfte ziemlich schwer sein.[/quote]
Beispiele für sachliche Gründe ?
- offene Stellenausschreibungen in anderen Bereichen,
- jüngere und damit sozial weniger geschützte MA in anderen Bereichen
- und sonst ?
Auf Basis von Ploneboard