3000 Entlassungen bei COM
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:47
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Die Umbenennung auf HvP wurde pünktlich zum Eintritt in den Siemens-Vorstand durchgeführt. Macht halt mehr her von Pierer, als Pierer von Esch. Vielleicht wollter er nicht hinter P.C. von Siemens, als österreichischer Landadel zweiter Klasse, darstehen. Seine ersten Bücher hat er noch unter seinen Namen veröffentlicht. Ebenso seine Zeit im Stadrat von Erlangen.
Wie nötig muss es ein Mensch doch haben, sich plötzlich einen Adelstitel zu erkämpfen!
Er denkt wohl, Leute ohne Adelstitel seien Leute zweiter Klasse. Aber soll er doch - wenn so ein Adelstitel sein Selbstbewustsein steigert!
Die meisten Leute haben es zum Glück nicht nötig, und ich kann über soviel "Armseligkeit" nur grinsen.
In Österreich sind solche Adelstitel übrigens nicht mehr erlaubt und bei uns zählen sie zum aller niedrigsten Adel!
Also dann lieber kein Adelstitel als den "Allerletzten" - ist meine Meinung! Aber es gibt da scheinbar Leute die sowas für erstrebenswert halten. Und sowas (HPvE) bestimmt über tausende von Arbeitsplätzen!
Armes Deutschland!
[quote:Friederike format="text/plain"]In der ehemaligen DDR übrigens nicht, da konnte sie locker arbeiten gehen, weil alles da war, was für die Kinder notwendig war[/quote]
Ich sehe eher Frankreich und die skandinavischen Länder als Vorbilder an, bestimmt nicht die DDR! Dort hatte die famose Kinderbetreuung einen fatalen Nachteil: Gastarbeiterinnen, z.B. aus Vietnam, konnten nicht davon profitieren. Sie hatten im Fall einer Schwangerschaft die Wahl zwischen Abtreibung und Abschiebung. Soviel zum Thema kinderfreundliche DDR.
Allerdings bleibt das zentrale Thema nach wie vor: Es müssen insgesamt genügend Arbeitsplätze vorhanden sein, sie dürfen nicht en gros ins Ausland exportiert werden. Und schon gar nicht darf dieser Export von Arbeitsplätzen steuerlich gefördert werden!
Wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt insgesamt entspannt, dann wird es leichter sein, gegen all diese Vorurteile anzukämpfen. Solange das zentrale Thema der Stellenabbau ist, werden andere Themen, wie z. B. die Benachteiligung von berufstätigen Müttern, immer an den Rand gedrängt.
Also bleibt es dabei: Der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze hat unbedingt allerhöchste Priorität. Nur so können die von mir angesprochenen Probleme überhaupt in Angriff genommen werden.
In diesem Punkt sollten sich hier alle einig sein: Es geht nicht nur um den Erhalt des EIGENEN Arbeitsplatzes, sondern um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Das "russische Roulette", wie ein Teilnehmer die immer wieder neu einsetzenden Abbaumassnahmen nennt, muss aufhören. Es reicht nicht, wenn man selber nochmal davongekommen ist, das wäre zu kurzsichtig gedacht.
Liebe Heidi,
im Punkt mit den vietnamesischen Gastarbeitern hast du recht. Ich habe eine Freundin, sie hat einen Sohn mit einem Vietnamesen, den sie offenbar nicht heiraten durfte und er mußte zurück nach Vietnam. Sie hatte ziemlich Angst um ihren Sohn, als das in Rostock-Lichtenhagen losging, gesteuert von Herrn Worch aus Hamburg, der nach wie vor frei rumläuft - klasse Justiz! Wir wohnen in Lichtenhagen. Er ist natürlich inzwischen groß und studiert - sie selber ist Lehrerin. Aber in diesem Punkt war die DDR wirklich absolut kein Vorbild - auch wenn es sonst Errungenschaften für die Frauen gegeben hat, von denen wir im Westen nur träumen konnten.
Gruß Friederike
Ich freu mich auf morgen: Die Infineons werden Warnstreik machen - die Daimlers stellen sich auf interessante Botschaften von der Geschäftsleitung ein, die VWler haben sich für heute schon solidarisch erklärt.
Panta rei - und wer die Umwelt achtlos behandelt, der muß sich auf reißende Flüsse einstellen.
Und wer die gesellschaftlichen Kräfte, innerhalb derer er sich bewegt, unterschätzt, ebenfalls.
Gruß Friederike
Nachdem nun 8500 Daimlers "freiwillig" gehen sollen, denke ich, daß es höchste Zeit ist, daß diesen Kolleginnen und Kollegen die Erfahrungen von NCI über das "freiwillige Ausscheiden" zur Kenntnis gebracht werden. Das ist sowohl eine Aufgabe der IGM, als auch von NCI, als auch von den einzelnen Kolleginnen und Kollegen.
Man muß das Rad nicht dauernd neu erfinden!
Aber man muß gemeinsam weitergehen.
Gruß Friederike
[quote:Friederike format="text/plain"]Nachdem nun 8500 Daimlers "freiwillig" gehen sollen, denke ich, daß es höchste Zeit ist, daß diesen Kolleginnen und Kollegen die Erfahrungen von NCI über das "freiwillige Ausscheiden" zur Kenntnis gebracht werden. Das ist sowohl eine Aufgabe der IGM, als auch .... [/quote]
Das macht die IGM nie und nimmer. Die IGM ist auf NCI nicht gut zu sprechen, da NCI den Macht- und den Weisungsanspruch der IGM nicht akzeptiert.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
Das macht die IGM nie und nimmer. Die IGM ist auf NCI nicht gut zu sprechen, da NCI den Macht- und den Weisungsanspruch der IGM nicht akzeptiert.
[/quote]
Ich glaube die IGM kann man so nicht verallgemeinern! Ich denke dass hauptsächlich die IGM-München mit NCI ein Problem hat.
Es gibt auch noch vernünftige IGM'ler, auch wenn wir die in München derzeit nicht zu sehen bekommen.
Einige Klarstellungen:
1) Die IGM ist eine demokratische Gewerkschaft. Macht- und Weisungsanspruch gehoert nicht zum Wesen der IGM.
2) NCI - bloss nicht bei Daimler! Habt Ihr mal die Abfindungen dort studiert? Der BR spricht von 275.000 Euro und mehr! Toller Verhandlungserfolg der IGM! Gerade auch wegen NCI ist bei Siemens viel weniger herausgekommen!
3) Bei Daimler gibt es tatsaechlich freiwilliges Ausscheiden, nach dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit. Keiner kann gezwungen werden, zu gehen, umgekehrt kann der Konzern die Zustimmung auch verweigern.
[quoteC format="text/plain"]
2) NCI - bloss nicht bei Daimler! Habt Ihr mal die Abfindungen dort studiert? Der BR spricht von 275.000 Euro und mehr! Toller Verhandlungserfolg der IGM! Gerade auch wegen NCI ist bei Siemens viel weniger herausgekommen!
[/quote]
Tja DC, du irrst mal wieder! NCI war nicht schuld an den niedrigen Abfindungen bei Siemens, sondern der "Geiz?" mit den niedrigen Abfindungen! Erst dadurch hat sich NCI formiert, da sich keiner der Kollegen leisten konnte, seine Existenz auf's Spiel zu setzen.
Und es werden sich auch die Daimlers wohl gut überlegen - und wenn die Abfindung stimmt, warum soll man sich dann nicht von einer Firma trennen.
Nur bei Siemens stimmen sie seit einiger Zeit nicht mehr!
Ein 39jähriger mit 15-jähriger Zugehörigkeit zu Daimler erhält 85 000,- Euro. 11 000 davon sind steuerfrei.
Rechenaufgabe: In wieviel Jahren ist er bei Hartz IV - angesichts der Tatsache daß IBM ebenfalls Tausende Stellen dort streicht und Sony etc.
Hat er ein Kind, wird dessen zukünftiger Arbeitsplatz damit auch zunichte gemacht.
Warum sollten die Kollegen mit derselben Kurzsichtigkeit geschlagen sein, wie die Manager?
Gruß Friederike
[quoteC format="text/plain"]1) Die IGM ist eine demokratische Gewerkschaft. Macht- und Weisungsanspruch gehoert nicht zum Wesen der IGM.[/quote]Unser Arbeitgebervertreter DC scheint nun wirklich in die IGM eingetreten zu sein. Von Demokratie habe ich während meiner Mitgliedschaft in der Gewerkschaft nichts gemerkt. Und man trifft in der IGM auf knallharte Machtinteressen, die mit allen Mittel durchgesetzt werden. Dem steht ein NCI, der sich diesen auf keinen Fall beugt, natürlich im Weg.
[quoteC format="text/plain"]2) NCI - bloss nicht bei Daimler! Habt Ihr mal die Abfindungen dort studiert? Der BR spricht von 275.000 Euro und mehr! Toller Verhandlungserfolg der IGM! Gerade auch wegen NCI ist bei Siemens viel weniger herausgekommen![/quote]Das ist schon allein deswegen ein Schmarrn, weil sich NCI erst nach der Festlegung der Abfindungen gebildet hat.
[quoteC format="text/plain"]3) Bei Daimler gibt es tatsaechlich freiwilliges Ausscheiden, nach dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit. Keiner kann gezwungen werden, zu gehen, umgekehrt kann der Konzern die Zustimmung auch verweigern.[/quote]Das ist richtig, da ja erst letztes Jahr eine Vereinbarung geschlossen wurde, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2012 ausschließt. Aber der letzte Artikel im Siemens-Dialog (http://dialog.igmetall.de/Ansicht.73+M5ae929245b6.0.html) lässt nichts gutes hoffen. Da zeigte sich die IGM äußerst erleichtert, dass sich viele Kollegen in Kamp-Lintfort aus Angst vor einer betriebsbedingten Kündigung für die beE entschieden haben. Der BR hat in den Beratungsgesprächen offensichtlich in diese Richtung beraten.
Liebe ChrisR,
ich habe hier schon mal geshrieben, daß es zwei Strömungen innerhalb der Gewerkschaften gibt. Die Kämpferische und die, die eben kuscht. Oftmals streiten sie sogar in ein und derselben Person - ich halte es dann für richtig, das kämpferische Moment zu stärken.
Das heißt: es ist sehr wohl möglich, die Gewerkschaften zu Kampforganisationen im Interesse der Kolleginnen und Kollegen zu machen -gegen allen Widerstand, den es gesetzmäßig gibt.
Darüber hinaus muß man sich demokratische Rechte erkämpfen, wie z.B. ein allseitiges Streikrecht, das es gesetzlich bisher nicht gibt in Deutschland, aber politisch sowas von auf der Tagesordnung steht, daß es praktisch eingefordert werden muß.
Das ist vor allem eine Frage, die für die Frauen wichtig ist. Ihnen werden in besonderem Maße ihre demokratischen Rechte beschnitten - worauf du in der IGM gestoßen bist, ist nicht nur knallhartes Machtinteresse, sondern auch ein völliges Unverständnis davon, daß Frauen selbständig denken und handeln können und müssen, weil ihre Situation das erfordert.
Die Härte, mit der Heidi ihre Entscheidungen verteidigt, ergibt sich voll und ganz aus ihrer Situation und ihrem Verantwortungsbewußtsein gegenüber ihren Kindern.
So entsteht ein weibliches Rückgrat, ein Pendant zum Rückgrat der Wissenschaftlerin, die sich Galileo Galilei verpflichtet fühlt und gut daran tut.
Gruß Friederike
[quote:Friederike format="text/plain"]ich habe hier schon mal geshrieben, daß es zwei Strömungen innerhalb der Gewerkschaften gibt. Die Kämpferische und die, die eben kuscht. Oftmals streiten sie sogar in ein und derselben Person - ich halte es dann für richtig, das kämpferische Moment zu stärken. Das heißt: es ist sehr wohl möglich, die Gewerkschaften zu Kampforganisationen im Interesse der Kolleginnen und Kollegen zu machen -gegen allen Widerstand, den es gesetzmäßig gibt.[/quote]Tut mir leid, aber da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ja, es gibt zwei Strömungen innerhalb der IGM. Die kämpferische, die mit allen Mitteln ihre eigenen Interessen durchsetzt – dafür gehen sie über Leichen. Aber wie gesagt ihre eigenen (egal ob es dabei um Machterhalt oder finanzielle Interessen geht), es geht jedenfalls nicht um die Interessen der Belegschaften. Und dann gibt es die, die vor diesen Leuten kuschen und als Mitläufer und Stimmvieh dieses System stützen (auch da ist es egal, ob sie dieses System lediglich nicht durchschauen oder einfach zu schwach sind um dagegen anzugehen). Diejenigen, die sich mit wirklich großem Engagement und mit ihrer ganzen Kraft für die Interessen der Belegschaft einsetzen, sind eine Bedrohung für die Machtansprüche der erstgenannten Strömung und werden folglich mit allen Mitteln bekämpft. Irgendwann ist jeder egal wie engagiert er war oder ist soweit, dass er sich entweder anpasst und zum Mitläufer wird oder die Gewerkschaft verlässt, weil er sich selbst nicht so sehr verbiegen will. Beide Strömungen in der IGM sind für mich nur eines: armselig.
[quote:Friederike format="text/plain"]worauf du in der IGM gestoßen bist, ist nicht nur knallhartes Machtinteresse, sondern auch ein völliges Unverständnis davon, daß Frauen selbständig denken und handeln können und müssen, weil ihre Situation das erfordert.[/quote]Auf dieses Unverständnis stößt man überall, nicht nur in der IGM. Allerdings hat dieses Problem mal ausnahmsweise nichts damit zu tun, dass ich eine Frau bin und Kinder habe.
Liebe ChrisR,
die kämpferische Strömung kennzeichnest du m.E. falsch. Zur ihr gehören Kollegen, die den Mut haben, z.B. auf einer Betriebsversammlung das Maul aufzumachen (wozu ziemlich viel Mut gehört), Kollegen, die den Mut haben zum Warnstreik oder auch zum Streik aufzurufen, in einer Situation, in der sämtliche Vorgesetzte wie die Schießhunde aufpassen, daß das nicht geschieht. Kolleginnen und Kollegen, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen, in einer Situation, in der angeblich nur die Meinung der Geschäftsleitung die einzig Richtige ist.
Das ist die kämpferische Strömung. Und sie hat nichts, aber auch garnichts mit Schwätzern, Oberfunktionären und sonstigen machtgeilen Affen zu tun.
Gruß Friederike
[quote:Friederike format="text/plain"]Zur ihr gehören Kollegen, die den Mut haben, z.B. auf einer Betriebsversammlung das Maul aufzumachen (wozu ziemlich viel Mut gehört)[/quote]Mag ja sein, dass es dort, wo du die IGM genießen kannst anders ist. Hier erleben wir auf Versammlungen, wie die BRV unseren alten/neuen Bereichsvorstandsvorsitzenden Hrn. Dr. Ganswindt freudig in der Hofmannstraße zurück begrüßt und sich zuversichtlich äußert, dass es jetzt ja wieder aufwärts gehen wird. Da frage ich mich dann, wo sie die letzten 2 Jahre eigentlich gewesen ist. Es gibt bestenfalls Scheingefechte über Dinge, die nicht wirklich wehtun. Kritisches spricht keiner von der IGM an. Sicher, es gibt Kollegen, die auch auf der letzten BV kritische Fragen gestellt haben. Die sind aber allesamt keine IGM-Mitglieder mehr.
[quote:Friederike format="text/plain"]Kollegen, die den Mut haben zum Warnstreik oder auch zum Streik aufzurufen[/quote]Streik – was ist das? In den 20 Jahren, die ich für Siemens arbeite hat es nicht einen einzigen Streik gegeben.
Die letzten Demos (die von der IGM nur angemeldet wurden, weil sie sonst das Gesicht verloren hätten) waren allesamt Geheimdemos, erst in letzter Minute durch Mundpropaganda verbreitet, damit auch ja keiner kommt. Und um Gottes Willen bloß nicht am Wittelsbacher Platz, da könnte ja der Siemens-Vorstand verärgert sein. Hätte NCI den Termin nicht auf die Homepage gestellt, dann wären die Kollegen von der Sinitec bei der Demo zur letzten Hauptversammlung ziemlich alleine gewesen. Und auch so waren es nur 200 Kollegen, die gekommen sind.
[quote:Friederike format="text/plain"]Kolleginnen und Kollegen, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen, in einer Situation, in der angeblich nur die Meinung der Geschäftsleitung die einzig Richtige ist[/quote]Nun ja, wenn ich mir die Vereinbarungen ansehe, die die IGM mit Siemens abschließt, dann steht in der Präambel für gewöhnlich, dass sich Siemens und die Arbeitnehmervertreter einig sind, dass der Personalabbau (oder was auch immer das Management sich so ausdenkt) unumgänglich ist. Und auch im Betrieb ist es so, dass die Kollegen, die den Mut aufbringen, ihre Meinung zu sagen mittlerweile aus der IGM ausgetreten sind. Selbst die, die mal absolut davon überzeugt waren, dass es möglich und wichtig ist, die IGM von innen heraus zu reformieren.
Wie auch immer. Für mich ist das Kapitel IGM jedenfalls abgeschlossen.
Um es genauer zu sagen: Bei der MLPD läuft dasselbe Spielchen. Und warum? Weil die Führung dort genau dieselbe Einstellung hat: Man muß die Arbeiter und die Frauen runterhalten, damit sie nicht "unkontrolliert" für ihre eigenen Interessen eintreten.
Du lieber Himmel - was für Gestalten!
Gruß Friederike
Sie haben eine völlig korrekte wissenschaftliche Linie - aber sie arbeiten nicht damit.
Sie haben völlig korrekte wissenschaftliche Prinzipien - aber sie treten sie mit Füßen.
Damit steht die Frage des Willens zur Debatte - die Frage, ob man will, daß die Interessen der Mehrheit zum Zuge kommt - oder ob man seinen persönlichen Machtinteressen alles unterordnet.
Gruß Friederike
Die Entwicklung bei AEG finde ich hochinteressant.
Die Frage, welche Denkweise stärker ist - die, im Interesse der Kolleginnen und Kollegen - oder die, die auf Kuschen setzt, wird durch die Kollegen dort selbst entschieden. Und AEGler haben eine ganz spezielle Tradition und Geschichte.
Gruß Friederike
Sorry wenn ich mich hier mal kurz einmische aber die Möglichkeiten einer Arbeitnehmervertretung hängen stark von der "Kampffähigkeit" der Arbeitnehmer ab. Leider sind die Kollegen so derart verschuldet und leben über die Verhältnisse das die sich einen Arbeitskampf über Wochen gar Monate auf eigene Kosten zur Wahrung der Würde überhaupt nicht leisten können. Wer aber existenziell auf die nächste Gehaltszahlung angewiesen ist ist schlicht ein Sklave mit dem man umgehen kann wie es beliebt. Und das tut man nun eben. So seh ich das.
1. Maßnahmen des Arbeitskampfes sind gemäß §74 II 1 BetrVG zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat (=Arbeitnehmervertretung) untersagt. Das müsste durch eine Gewerkschaft (in unserem Fall die IGM) gemacht werden.
2. Es geht nicht um wochen- oder gar monatelange Arbeitskämpfe. Bei Siemens wurde in den letzten 20 Jahren noch nichteinmal ein Tag gestreikt und davon würde ja wohl niemand in eine existentielle Krise geraten.
3. "Wer aber existenziell auf die nächste Gehaltszahlung angewiesen ist ist schlicht ein Sklave mit dem man umgehen kann wie es beliebt." nein, auch dann hat man aus dem Arbeitsvertrag und aus dem Gesetz Rechte und Pflichten. Und damit die eingehalten werden und nicht eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt wird, an deren Ende dann steht, dass man seine Existenz gerade nicht mehr von seinem Gehalt bestreiten kann, dafür muss man kämpfen.
Was soll die Diskussion um Streikrechte eigentlich. Das hört sich so an als brauchen wir immer noch eine Bahnsteigkarte.
Wenn 3000 entlassen werden, was ist denn da noch zu verlieren, wenn die Existenz wegfällt. Auf dieser Plattform sind auch Hartz 4 Empfänger, die trotz ihrer geringen Mittel noch nachdenken und sich gegen politische Ungerechtigkeit wehren. Warum sollte das bei COM nicht möglich sein, egal wieviel Schulden und Häuschen noch vorhanden sind.
Ist es nicht entscheidender, ob die Betroffenen streiken wollen. Dann kommt es noch nicht einmal darauf an, ob sich eine Gewerkschaft dazu findet. Die IGM kann so einen Streik anführen, eine Erlaubnis erteilt sie nicht gegen den Willen einer Belegschaft.
Hallo noch mal
[quote:ChrisR format="text/plain"]1. Maßnahmen des Arbeitskampfes sind gemäß §74 II 1 BetrVG zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat (=Arbeitnehmervertretung) untersagt. Das müsste durch eine Gewerkschaft (in unserem Fall die IGM) gemacht werden.[/quote]
Tat die IGM ja nie weil keine Streikfähigkeit und Streikbereitschaft bei der Belegschaft vorhanden war und ist.
[quote:ChrisR format="text/plain"]2. Es geht nicht um wochen- oder gar monatelange Arbeitskämpfe. Bei Siemens wurde in den letzten 20 Jahren noch nichteinmal ein Tag gestreikt und davon würde ja wohl niemand in eine existentielle Krise geraten.[/quote]
Daher die mageren Erfolge der letzten 20 Jahre und das ständige Nachgeben. Den Einen ist die IGM zu hart, mir war sie immer zu nachgiebig. Wo ist die Solidarität der Kollegen aus anderen Bereichen wenn es irgendwo hart auf hart geht ? Alle ziehen den ... ein und kuschen in der Hoffnung selbst ja nicht betroffen zu sein. Sonst gehen nächsten Monat daheim die Lichter aus.
[quote:ChrisR format="text/plain"]3. "Wer aber existenziell auf die nächste Gehaltszahlung angewiesen ist ist schlicht ein Sklave mit dem man umgehen kann wie es beliebt." nein, auch dann hat man aus dem Arbeitsvertrag und aus dem Gesetz Rechte und Pflichten. Und damit die eingehalten werden und nicht eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt wird, an deren Ende dann steht, dass man seine Existenz gerade nicht mehr von seinem Gehalt bestreiten kann, dafür muss man kämpfen.[/quote]
Rechte aus dem Gesetz ? :zz:ops::wacko:8)8)8) Tut mir leid aber daran zu glauben bin ich zu alt.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Tat die IGM ja nie weil keine Streikfähigkeit und Streikbereitschaft bei der Belegschaft vorhanden war und ist.[/quote]Mich hat nie einer gefragt.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Rechte aus dem Gesetz? Tut mir leid aber daran zu glauben bin ich zu alt.[/quote]Gäbe es die nicht und hätten wir nicht für deren Einhaltung gekämpft, dann wären viele von uns längst nicht mehr bei Siemens, sondern Hartz IV-Empfänger. Und über mangelnde Solidarität können wir im NCI uns nun wirklich nicht beklagen.
Ich finde Valter hat insofern recht, daß es entscheidend ist, ob die Kollegen streiken wollen und eben auch müssen, wenn sie um ihre Existenzen kämpfen wollen.
Gleichzeitig finde ich die von ChrisR aufgeworfene Frage des Streikrechts natürlich äußerst wichtig. Eben weil wir in Deutschland ein derart eingeschränktes Streikrecht haben (nur in Tariffragen, nicht aber, wenn wir rausfliegen sollen).
Es gehört ein richtiges Streikrecht her, so daß man auch auf die Politik, die mit uns gemacht wird richtig antworten kann, bzw. daß auch Solidaritätsstreiks, wie sie immer wieder stattfinden und auch müssen, nicht als "illegal" oder "wild" bezeichnet werden können, sondern gesetzliches Recht sein müssen. (Ich fand den Solidaritätsstreik in England für die Catering-Kollegen absolut vorbildlich!)
In den 90-er Jahren gab es in Ostdeutschland eine ganze Reihe selbständiger Streiks bzw. Betriebsbesetzungen gegen das Plattmachen der Betriebe. Interessanterweise haben sich immer sämtliche örtlichen Politiker (CDU, SPD, Grüne etc.) mit den Kollegen solidarisch erklärt und keiner von ihnen hat gewagt, zu sagen: "Ihr streikt wild, das ist illegal oder ähnliches, weil sie ganz genau wußten, daß alle hinter den Kollegen stehen und daß sie keine andere Wahl haben).
Aber dieses Recht muß erkämpft werden, indem man es sich nimmt und auch fordert.
Gruß Friederike
Auf Basis von Ploneboard