Macht Euch die Arbeit bei Siemens noch Spaß?
erstellt von dave
—
zuletzt verändert:
25.08.2008 15:47
Zurück zu Siemens Stellenabbau
Rosa Parks ist gestern gestorben. Sie hat vor zig Jahren gewagt, gegen das herrschende Gesetz zu verstoßen, das von ihr als Schwarzer verlangt hat, einem Weißen Platz zu machen. Sie ist auf ihrem Sitzplatz im Bus sitzengeblieben. Dafür wurde sie verhaftet und für 10 Jahre ins Gefängnis gesteckt.
Ich habe große Achtung vor einer solchen Frau. Sie hat nicht gefragt: Was sagt das Gesetz - sie hat gefragt: Was ist richtig?
Gruß Friederike
[quote:ChrisR format="text/plain"].... Auch der Streik selber ist gewissen Regeln unterworfen. Arbeitskampfmaßnahmen wie z.B. die Betriebsblockade, die es dem Arbeitgeber unmöglich macht, die Produktion mit Hilfe der arbeitswilligen Arbeitnehmer fortzusetzen fallen unter die allgemeinen Kampfverbote. Sie können den strafrechtlichen Tatbestand der Nötigung (§240 StGB) erfüllen (vgl. BAG 8.11.1988, AP Nr. 111 zu Art. 9 GG Arbeitskampf). Das sollte eine Gewerkschaft, die zu einem Streik aufruft, eigentlich wissen ... [/quote]
Infineon erwirkt einstweilige Verfügung für Streikbrecherarbeiten. Streikposten drohen 250.000 Euro Strafe und Ordnungshaft bis zu 6 Monaten
[url href="http://de.internet.com/index.php?id=2039016§ion;=Marketing-News"]http://de.internet.com/index.php?id=2039016§ion;=Marketing-News[/url]
Das Eigentum ist unantastbar! Dafür steht der Staat mit seinem Gewaltmonopol ein. Das wird deutlich durch Polizeieinsatz und Gerichtsbeschluß!
Wer meint als Lohnarbeiter, also vom Eigentum Ausgeschlossener, bei Recht und Staatsmacht gut aufgehoben zu sein, hat den falschen Begriff davon.
Die kapitalistische Ökonomie, in der es gerade nicht um die Interessen der Beschäftigten geht!, ist die vom Staat gewollte Art und Weise des Produzierens, mit der er sich für sein Interesse am besten bedient sieht. Deshalb bleibt er bei der Logik dieser Produktionsweise und sorgt mit seinen Gesetzen für billige Lohanrbeiter und die Gültigkeit der Rentabilitätsrechnungen!
Wer meint, für den Erhalt von Arbeitsplätzen kämpfen zu können, vertut sich in dem was kapitalistische Arbeitsplätze sind: [strong]kein[/strong] Lebensmittel für Lohnarbeiter.
Wer das verstanden hat, der versteht auch, daß für vernünftige Lebensperspektiven für Lohnarbeiter die Freiheit des Eigentums, also der kapitalistischen Profitkalkulation, angegriffen werden muß: damit steht die Systemfrage auf der Tagesordnung.
Wie ich schonmal geschrieben habe, hat ein Streik nach gewissen Regeln abzulaufen. Wenn einer sich nicht daran hält, dann wird das sanktioniert.
Wenn Streikende handgreiflich werden und jemanden umwerfen, der das Betriebsgelände betreten will und seinen Ausweis nicht vorzeigt (was sein gutes Recht ist), Leute anspucken oder ihnen mit ihren Pfeifen ins Ohr tröten (dass die einen bleibenden Hörschaden davontragen können, ist denen egal), dann ist das ein Rechtsverstoß und der muss geahndet werden.
Für ein solches Verhalten habe ich keinerlei Verständnis.
Betriebsblockaden sind kein zulässiges Streikmittel, auch da ist es gerechtfertigt, wenn der Staat eingreift.
Und nein, das Eigentum ist nicht unantastbar, sonst gäbe es z.B. sowas wie die Mitbestimmung nach dem MitbestG nicht, es säßen also keine Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat. Dann gäbe es auch keine Sozialbindung des Eigentums.
Im übrigen habe auch ich Eigentum und darüber verfüge ich so, wie es mir beliebt. Solange man dieses Recht selber haben will (und ich will das), muss man es auch anderen zugestehen.
Es handelt sich hier ganz einfach um die widerstreitenden Interessen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber. Dafür muss ein Interessenausgleich gefunden werden und dass das erreicht werden kann, das soll durch unser Rechtsystem sichergestellt werden.
Es ist ein Fehler deines Vorredners, daß er halt von Eigentum spricht. Es geht ums Eigentum an Produktionsmitteln.
Zu den Streikregeln:
Regel Nr. 1 die Kollegen wollen, daß die Produktion lahmliegt, um ihr Ziel zu erreichen.
Regel Nr. 2 Die Geschäftsleitung will, daß sie weitergeht, a) damit es keinen Profitausfall gibt, b) um die Streikenden zu demoralisieren.
Regel Nr. 3 für beide Seiten ist die öffentliche Meinung wichtig.
Die Kollegen machen Flugblätter und Pressekonferenzen, die Geschäftsleitung bedient sich der Medien wie üblich aber auch AUB und der üblichen Mittel einer Personalabteilung.
Bei Flächenstreiks bedienen sich die Arbeitgeber in der Regel der Bildzeitung als ihr Sprachrohr.
Regel Nr.4 Die Geschäftsleitung holt die Polizei und pocht auf ihr Hausrecht. Ich habe noch nie erlebt, daß Streikende die Polizei zu ihrem Schutz geholt haben. Ich kenns nur andersrum.
Mal ne Frage: ist das wirklich der erste Streik seit 20 Jahren, den ihr da erlebt?
Gruß Friederike
"Es ist ein Fehler deines Vorredners, daß er halt von Eigentum spricht. Es geht ums Eigentum an Produktionsmitteln."
Für Leute, die nach dem Lesen des ganzen Beitrags tatsächlich auf die falsche Fährte gekommen sind, ich könnte ihre Zahnbürsten meinen, wenn ich von "Eigentum" gesprochen habe, sollte die Klarstellung von Friederike ausreichen.
Wer meint, wer seine Zahnbürste als Eigentum vom Staat garantiert sehen möchte, der müsse auch dem Kapital sein Recht auf Eigentum gönnen, der soll sich nicht beschweren, wenn das Kapital sein Eigentum in seinem Sinne benutzt: gegen ihn als Lohnabhängiger!
Ob das mit der Zahnbürste umgekehrt auch ginge? Soviel zum Interessenausgleich.
Ich lese hier ziemlich viel Übereinstimmungen mit unserem Unternehmen SBI-IS (100%ige Tochter der SBS).
Vor dem Outsourcing wurde uns das blaue vom Himmel versprochen und nur 6-7 Monate später stehen wir vor der Insolvenz und nun müssen schon 1 Drittel der Belegschaft gehen, bei einer angeblichen Quote von 5% bei SBS Outsourcing Geschäften. Aber was soll es, wir haben ja zum Glück 4 !!! Geschäftsführer, davon geht komischerweise keiner...
Das solche Vorgehensweisen von langer Hand geplant und vorbereitet werden, sollte wirklich kein Geheimnis mehr sein, aber die Art und Weise ist Beschämend für die gesamte Gilde der Manager, obwohl es dort mit Sicherheit auch welche gibt, die es auch anders können als nur einfach Personal entlassen. Aber wo sind die ????
Mal schauen, welcher Manager demnächst wieder die Finanzzeitschriften als Manager of the Year ziert, man beachte dann aber bitte auch die Entlassungsquote und nicht nur die Dividenausschüttung an die Großaktionäre....
Denn nur durch persönlichen Austausch wird man selber stärker. Man sieht, dass die anderen in einer ähnlichen Lage sind, sogar noch manchmal schlechter dran und auch drauf sind. Durch Austausch erkennt man die Strategie der Firma, und gemeinsam kann man eher reagieren.
Denn soweit ich gehört habe, gehen sie bei SBS auch wieder verstärkt die ab 50jährigen aufwärts an. Und auf dem normalen Arbeitsmarkt hat man in diesem Alter einfach die schlechteren Karten.
Deshalb sollte sich jeder überlegen, ob sich nicht das Kämpfen lohnt.
Bei mir hat es sich gelohnt. Zumindest derzeit ist mein Unterhalt gesichert. Wie sich alles weiterentwickeln wird, werden wir noch sehen.
Nur ich denke: bewegen kann man nur etwas wenn wir alle zusammenhalten und wirkliche Solidarität leben. Und einer der erste Schritte dazu ist persönliches reden miteinander.
Abfindungen werden später auch noch angeboten!
Zumindest unsere Erfahrung!
Also trefft euch und lasst euch nicht so einfach kalt stellen - die sollen merken, dass denkende Menschen hinter ihrer Human Resource stecken!
[quote:christa format="text/plain"]die sollen merken, dass denkende Menschen hinter ihrer Human Resource stecken![/quote]
Du hast es auf den Punkt gebracht. Wir dürfen nicht länger zusehen wie Menschen als Sachen behandelt werden, die man entsorgt, wenn man glaubt, sie nicht mehr zu brauchen.
SBS-ler, es ist wirklich ganz einfach. Die betroffenen Kollegen im eigenen Umfeld fragen, ob man sich mal treffen will. Termin/Ort ausmachen. Email-Adressen austauschen, jedem sagen, jeder soll die, die er kennt informieren und mitbringen. Zwischen den Treffen, sich über Email austauschen. Dann kann man ins Internet gehen, z.B. hier bei Netzwerk IT. Es muss nur einer anfangen damit! Es ist wirklich ganz einfach, es ist nur ein kleiner Schritt von der Passivität des Wartens auf Hilfe zur Aktivität, seine Hilfe selbst zu organisieren.
Probiert es aus! Wehrt Euch gegen Isolierung und Vereinzelung. Ihr habt doch nichts zu verlieren. Ihr könnt nur gewinnen.
zu
Du hast es auf den Punkt gebracht. Wir dürfen nicht länger zusehen wie Menschen als Sachen behandelt werden, die man entsorgt, wenn man glaubt, sie nicht mehr zu brauchen.
SBS-ler, es ist wirklich ganz einfach.
Wo !!! sind die betroffen Kollegen/innen??
Human Resource??? Bei SBS AG-lastig.
Anonymous
Auf Basis von Ploneboard