Immitzer lässt die Katze aus dem Sack und offenbart seine Pläne zum Outsourcing der IT

Ab 1. September 2012 soll nun endlich die neue IT Organisation und die Aufteilung der globalen Belegschaft in die "New IT" und "Transfer IT" (outsourcing) erfolgen. Wie man so hört, war ein Grund für die Verzögerung, dass sich die IT Granden wohl nicht so schnell auf die Besetzung der Schlüsselpositionen einigen konnten. Ein anderer Grund sind wohl die rechtlichen Vorgaben (Umorganisation vs. Versetzung) speziell hier in D, unter besonderer Berücksichtigung der noch laufenden Restrukturierung in Deutschland. Man kann ja nicht auf der einen Seite neue Stellen in der IT schaffen, während am Nachbarstandort gerade abgebaut wird. Die Outsourcing-Firmen werden wohl noch nicht so schnell bekanntgegeben werden. Zwar gibt es gerüchteweise bereits eine "Short list", aber die Verhandlungen dürften speziell für die IT Kollegen in Deutschland ziemlich kompliziert werden, denn welcher Kollege will sich schon schlechter stellen, als bei der eben mühsam errungenen Restrukturierungsvereinbarung. Wird also nicht mindestens eine ähnliche Vereinbarung mit einem Outsourcing-Partner erreicht, dürfte die Anzahl der Widersprüchler schnell in die Höhe schnellen. Beispiel/Annahme: 100 Widersprüchler in München = 150k Personalkosten (direkt+indirekt) pro Mitarbeiter x 100 = 15Mio Zusatzkosten pro Jahr. Bei einer ROI Kalkulation auf 3 Jahre kämen dann mal eben 45 Mio an Remanenzkosten auf die IT Kosten mit drauf, und zwar in den Funktionskosten, d.h. im Operativen Ergebnis sichtbar. Damit dürfte die ganze Kosteneinsparung, die man sich durchs Outsourcing erhofft hatte, in sich zusammengebrochen sein. Es bleibt also noch spannend, ob der ganze Plan überhaupt aufgeht.

Es gibt nun eine Einladung von Manfred Immitzer am Dienstag nächster Woche in München. Dort werden wir dann über den aktuellen Sachstand informiert. Kurze Zeit säter, hat nun auch der münchner Hostingmanager der NSN IT, zu einem ersten Sondierungsgespräch geladen. Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

Nicht viel neues, d.h. die Organisationsänderung wird zum 1 November zu 98% bekannt gegeben. Danach wird wohl oder übel der Prime Vendor, der die NSN-IT Mannschaft übernehmen soll, benannt. Und im Q2 nächsten Jahres (Mai) werden diese dann gemäß der neuen Organisation einfach verschoben. Es gab keinerlei Details von Immi nur so viel schon mal vorab. Der Gilli wird NSN sehr bald schon auf eigenen Wunsch verlassen, Nachfolger wird der Hammerst. Laut Immi sind noch einige weitere NSN IT'ler aus der Führungsriege freiwillig gegangen. Die wichtigen Themen sind weiterhin offen, jedoch beschwichtigte Immi, das aufgrund der gemachten Erfahrungen im AMS Projekt, dort sind ja bekanntlich ca. 35 NSN It'ler vor ca. 2 Jahren zu den üblichen Primes verschoben worden, allesamt nicht mitgegangen. Die Informationen dazu sind hinlänglich bekannt. Immi versprach, aufgrund der AMS Erfahrungen, dass sich NSN hierbei auf die MA's konzentrieren und deren Wünsche berücksichtigen will. Er will ja keinen GAU wie damals im AMS Projekt riskieren. Jedoch wird man bei den Ausführungen von Immi, den fahlen Beigeschmack nicht los, das NSN die restlichen IT'ler hier gar nicht mehr braucht. Auch die Primes nicht. Immi stellt seine Einsparkurve vom Umsatz der NSN Gmbh & Co KG in etwas so dar: Die gesamten NSN IT Kosten dürfen nicht höher sein als - 4,7% vom Umsatz im 1 Jahr (das sind immerhin mehr als 20% Kostenreduktion) - 3,7% vom Umsatz im 2 Jahr - 3,5% vom Umsatz im 3 Jahr Naja, das übliche halt. Die Primes sind auch am Risiko beteiligt, d.h. die bekommen nur so viel vom Umsatz, wie im Kontrakt festgehalten. Das wird zusätzlichen Druck auf alle Primes ausüben, die teuren deutschen NSN IT'ler schnellsten loszuwerden. Es soll niemand glauben, dass hier noch einer erwünscht ist! Auch diejenigen, die noch was länger bleiben sollen, etwa 20%. Dass sind dann ca. 50 NSN It'ler, haben nicht mehr gut lachen. Was die dann noch tun sollen, wenn der Rest schon nicht mehr da ist, wird sich dann sehr bald zeigen. Vermutlich sind die dem Business Continuity geschuldet. Immerhin haben ja schon einige der Führungsriege das Handtuch geworfen. Das zumindest bedeutet nichts Gutes!

Heute wurden wieder einmal vom Betriebsrat alle Drohkulissen aufgefahren die offensichtlich doch auch die verbliebenen IT'ler treffen können. Betonte man doch, das die nächsten 2-3 Jahre, also bis Mai 2015 sicher wären, war man sich der Sache nicht mehr ganz so sicher, wenn denn alsbald der Fall der Insolvenz eintreten würde. Dieses Szenario wird ständig von allen Vertreten des Betriebsrates beschworen. Da hätte man nach Ansicht des Betriebsartes es besser, wenn man bei diesem Fall bei einem Prime untergekommen wäre. Das dieser natürlich auch seine Angestellten mittels Aufträgen von NSN bezahlen muss, welche dann auch den Prime betreffen würde, wurde nicht beleuchtet. Der Betriebsrat begnügte sich damit den insgesamt sehr magereren Informationsstand Ende Juli zu diskutieren. Weiter sei man halt noch nicht gekommen. Es gibt zwar Vorschläge vom Betriebsrat, zumindest eine freiwilligigen Aktion dem Unternehmen schmackhaft zu machen. Angebote Mitarbeiter bei Interesse auf freiwilliger Basis in die beE, Transfer-, Retain- und Gouvernance- Gesellschaft zu bringen. Das Unternehmen will hier aufgrund seiner eigenen Präferenz keine weiteren Zugeständnisse machen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Ziele der Unternehmensleitung noch auf dem Weg die münchner IT komplett loszuwerden noch so einfällt.

Zu welcher Firma werden die IT'ler ausgegliedert und wie viele? Welche Konditionen?

Die Bekanntgabe wird bestimmt ein Weihnachtsgeschenk und dann bis 30.12.2012 Zeit zum Überlegen über die Feiertage. Genauso wie sie es mit den Rausgeworfenen gemacht haben, da war es über Ostern.

...freue mich schon auf kommenden Mittwoch wenn uns unser grosser CIO wieder die Zukunft schönfärben wird. Interessiert das eigentlich noch diejenigen die im kommenden Frühjahr die "Wellness-Bemühungen" unseres IT Managements geniessen dürfen? Bis dahin werden uns sicher noch oder schon einige Kollegen verlassen haben z.B. In Finnland mit Abfindung oder in Malaysia ohne Abfindung. Damit ich bis dahin auch immun bin gegen Korruption werde ich natürlich "Billy Boys" Aufruf folgen und mein Training ablegen und nicht zu vergessen mein ATP Bla-bla-bla vorbereiten und meinen "personal development plan" vorbereiten. (Punkt 1 : HR auf den Wecker gehen und an mein Zeugniss erinnern...) Mal sehen was ich sonst noch für Manni's Mannen tun kann?

Tja der Manni meint, für die SAP und Non-SAP Themen wäre ATOS der richtige Partner und für R&D; Themen Wipro, ob das die betroffenen Mitarbeiter auch so sehen wird sich zeigen.

(ironie/on)Dir fehlt scheinbar der visitionäre Approach, solltest mal an Dir arbeiten (ironie/off)

ATOS ist auf jeden Fall der bessere Partner in Sachen SAP. Wipro war und ist eine einzige Katastrophe. Wer diese Firma reingeholt hat, gehört (mindestens) ausgeweidet und gevierteilt.

Anonymous User hat geschrieben:

Anonymous User hat geschrieben:

ATOS ist auf jeden Fall der bessere Partner in Sachen SAP. Wipro war und ist eine einzige Katastrophe. Wer diese Firma reingeholt hat, gehört (mindestens) ausgeweidet und gevierteilt.

Ich bin Betroffener, soll nach WIPRO geschoben werden, kannst du nähere Hinweise geben?O

Antwort: Worüber man sich bekannterweise/aus eigener Erfahrung beklagen kann ist die Qualität der Arbeit die Wipro im allgemeinen (es gibt Ausnahmen) in den SAP Modulen abliefert. Da werden die indischen Mitarbeiter häufig ausgewechselt (freiwillig oder unfreiwillig kann ich nicht sagen) aber darunter leidet die Erfahrung und der Support. Für R&D; kann ich nichts sagen und rein menschlich gesehen sind die Mädesl und Jungens in Indien oder anderswo mir mindest so lieb wie mancher Österreicher oder Münchner...

Mit ATOS können, so ist zumindest mein Eindruck, die allermeisten ganz gut leben. Immerhin hat die AIS (d.h. der Nachfolger der exSIS) in Deutschland knapp 11.000 MA, d.h. diese "Eisscholle" ist im Moment groß genug. Und da sollen wir auch hinkommen. Natürlich muss man sehen, wie die konkreten Überleitungsvereinbarungen für die Einzelnen aussehen werden. Ich denke auch, dass beide Seiten (NSN und ATOS) verstanden haben, dass sämtliche Konditionen der bestehenden Tarifverträge (München und andere Standorte) auf ATOS in Inhalt und Dauer übergehen müssen. Da darf es keine Kompromisse geben!

Wie die Sache bei WIPRO aussieht kann ich schlecht beurteilen. Ich kenne jemand, der wurde vor ca. 3 Jahren zu Wipro outgesourced und ist dort eigentlich recht zufrieden (und auch heute noch da). Allerdings ist klar, dass mit ca. 450 Mitarbeitern in Deutschland das "Eis" ziemlich dünn ist. Auch die Tatsache, dass Wipro derzeit in Finnland keine Büros hat und erst anmieten muss, dürfte manchen finnischen Kollegen ziemlich verunsichern. Eins sollte bei Wipro jedoch sonnenklar sein: es ist ein indisches Unternehmen und so wird es auch vom Management geführt.

Anonymous User hat geschrieben:

Ein Betriebsübergang von Teilen von NSN zu WIPRO ist Ende 2007 schon einmal gescheitert. Schon vergessen? Es gab damals gute Gründe. Warum soll das gerade jetzt klappen?

Weil der Manni gesagt hat sie haben aus 2009 gelernt und insbesondere auf die "People Aspect" wäre besonderer Wert gelegt worden, wir werden sehen, bis jetzt ist da ja noch nichts konkretisiert, ich persönlich kann mir da aber keine grösseren Zugeständnisse als §613a vorstellen, und dann hat man dieselbe Story wie 2009, deshalb aus meiner Sicht komplett unverständlich weshalb man das zwischen WIPRO und ATOS getrennt hat, eben gerade aus "People Aspect" Sicht.

Was gibt es denn Neues von der IT-Front ? Sind alle Veränderungen - welche und wer/was bleibt - fixiert ?