Verhandlungsergebnis der IGM
Die Wahrscheinlichkeit ist leider nicht sehr hoch, weil auch die in den Tarifverhandlungen ausgehandelten (Einkommens-)Verbesserungen immer für die ganze Belegschaft gegolten haben, also Trittbrettfahrer auch immer in den Genuß der Ergebnisse gekommen sind, ohne je einen Cent Beitrag geleistet zu habenGilt im übrigen auch für "Verbesserungen" aka ErgTV. Die Solidarität, die den damals Betroffenen widerfahren ist, geben die jetzt bestimmt wieder gerne zurück. (SCNR)
Die IGM verhandelt bei NSN auf zwei Ebenen:
A) als Gewerkschaft, z.B. den ErgTV oder Sozialtarif
B) als stärkste Fraktion im Betriebsrat
Beide Verhandlungen sind formalrechtlich unabhängig voneinander und die Verhandlungsergebnisse haben unterschiedliche Rechtswirkung.
Im Fall A) ist es einfach. Den gesicherten Rechtsanspruch auf Tarifleistungen haben nur die Gewerkschafts-Mitglieder. (s. dazu unten)
Im Fall B) verhandelt der BR einen Interessenausgleich http://www.nci-net.de/Archiv/Betriebsrat/BR-Rechte-Betriebsaenderung/Betriebsaenderung-IA.html und Sozialplan. Auch hier können unterschiedliche Mitarbeitergruppen unterschiedlich behandelt werden. Z.B. können Namenslisten mit den zu entlassenden Mitarbeiter erstell werden, auf denen auch Gewerkschaftsmitglieder sein können (s. auch http://www.nci-br.de/ Mittwoch, 1.2.2012 NSN München: Ende der Grausamkeiten?).
Mein Fazit: wer auf Nummer sicher gehen will, muss aktiv darauf hinwirken, dass der BR und die IGM seine Interessen vertreten.
Können einer Gewerkschaft angehörige Arbeitnehmer besser bezahlt werden als nicht organisierte?
Alle Tarifverträge enthalten Regelungen über Vergütung und Arbeitsentgelte sowie übe Eingruppierung und Eingruppierungsmerkmale. Diese Regelungen sind von beiden Seiten zu beachten, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer tarifgebunden sind, das heißt einem Tarifvertrag unterfallen. Arbeitgeber sind tarifgebunden, wenn sie einem Arbeitgeberverband angehören, Arbeitnehmer, wenn sie Mitglied in einer Gewerkschaft sind. Grundsätzlich haben nicht gewerkschaftszugehörige Arbeitnehmer keinen Anspruch auf den (höheren) im Tarifvertrag vereinbarten Lohn. Der übliche Lohn liegt meist erheblich darunter. Trotzdem wird der Arbeitgeber alle Arbeitnehmer in den meisten Fällen gleich bezahlen - unabhängig von ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit. Würde er diesbezüglich eine Differenzierung schaffen und nicht gewerkschaftsgebundene Arbeitnehmer schlechter behandeln, wäre Konsequenz, dass alle Arbeitnehmer des Betriebes einer Gewerkschaft beiträten, was vom Arbeitgeber nicht beabsichtigt wird.
http://www.treffpunkt-betriebsrat.de/recht-praxis/haeufigsten-fragen-verguetung-30
Die Wahrscheinlichkeit ist leider nicht sehr hoch, weil auch die in den Tarifverhandlungen ausgehandelten (Einkommens-)Verbesserungen immer für die ganze Belegschaft gegolten haben, also Trittbrettfahrer auch immer in den Genuß der Ergebnisse gekommen sind, ohne je einen Cent Beitrag geleistet zu haben" Wenn nicht genügend bei der IGMetall mit machen, besteht die Gefahr das kein Trittbrett da ist, bei den die Mitfahrer aufspringen können. Besser also gleich von Beginn an bei der IGMetall einsteigen, als die Gefahr unter die Räder zu kommen.
Und wenn der Standort dann gesichert ist, kann man (wenn man unbedingt will) ja wieder ohne große Probleme austreten.
Und ja ich glaube, dass wir an der Standortschließung noch etwas drehen können. Aber nur wenn wir alle einig sind und der IGM ein starkes Mandat (also hohen Organisationsgrad) geben und bei allen Aktionen dabei sind.
Die Ovesens und Schröters und wie diese Standortvernichter alle heißen, müssen sich schon warm anziehen, wenn sie jetzt für die nächsten Monate oder das nächste Jahr hier einen Häuserkampf losgetreten haben, mit Streiks, Warnstreiks, Demos, sonstigen Aktionen, Füttern der Presse durch die Arbeitnehmerseite, Besuchen am Wittelsbacher Platz usw.
Die Arbeitgeberseite (auch deren Verband und die von ihm bezahlten Politiker) dürften reichlich Schiss davor haben, dass das was hier geschieht eine Signalwirkung auf andere Betriebe und den Angestelltenbereich generell hat. Dass eine kreuzbrave und harmlose Belegschaft sich so schnell organisiert und aktiv wird, das hat ohne jeden Zweifel politische Sprengkraft.
Im Grunde sind die Jungs an der NSN-Spitze nicht nur zu dämlich einen Betrieb erfolgreich zu führen, sondern haben außer schierer Brutalität auch nichts Intelligentes zu bieten, wenn es darum geht einen Betrieb abzuwickeln.
Mal sehen, wann die Eigner (vor allem Siemens, Nokia hat in Deutschland wohl eh keinen Ruf mehr zu verlieren) aus Angst vor eigenem massiven Imageschaden und Unruhe in der eigenen Belegschaft ihre Pitbulls einbremsen.
Leute macht euch klar: Wir sind im Krieg. Und dieser Krieg wird über die Öffentlichkeit und Imageschäden der Eigner gewonnen oder verloren.
Mein Vorschlag ist: Eintreten in die IGM.
Ja, nur eine starke Gewerkschaft mit möglichst vielen Mitgliedern kann unsere Interessen vertreten. Wenn nur ein paar Hanseln in der IGM sind, dann hat diese natürlich eine schwache Verhandlungsposition. Wer jetzt noch glaubt, er kommt auch alleine ohne diese Gewerkschafts-Heinis prima zurecht, muss schon ziemlich naiv sein.
- ..... Fangt doch mal selbst an zu denken und überlasst das nicht Anderen (IGM, BR, GBR, ...)..... Dummerweise sind die individualrechtlichen Möglichkeiten sich bei einer Betriebsschliessung zu wehren gleich Null. Also bleibt den meisten nur noch die Hoffnung zurück zu Siemens, gute Ausgliederung oder gute Abfindung. Alles ist nur mit öffentlichen Druck auf Siemens zu erreichen (und auf die IGM, wenn es nötig sein sollte)
Anonymous User hat geschrieben:- ..... Fangt doch mal selbst an zu denken und überlasst das nicht Anderen (IGM, BR, GBR, ...)..... Dummerweise sind die individualrechtlichen Möglichkeiten sich bei einer Betriebsschliessung zu wehren gleich Null. Also bleibt den meisten nur noch die Hoffnung zurück zu Siemens, gute Ausgliederung oder gute Abfindung. Alles ist nur mit öffentlichen Druck auf Siemens zu erreichen (und auf die IGM, wenn es nötig sein sollte)
So ein Quatsch!
Bei Alcatel-Lucent erreichten die Kolleginnen und Kollegen bei einem Betriebsübergang selbst, dass sie 16 Monatsgehälter und 15 Monate Kündigungsschutz bekamen. Siehe z.B: Mobility Nürnberg: Eine Demo und was weiter geschah Rechtlich geht gar nichts in diese Richtung.
Es ist wirklich Zeit, selbst Gedanken zu machen, wie es weiter gehen kann. Die IG Metall und der (G)BR werden Euch früher oder später entsorgen.
Übrigens: eine gute Abfindung ist nur etwas wert, wenn man entweder einen neuen Job bekommt oder nicht mehr zu arbeiten braucht. Ansonsten werden die Betroffenen das Geld zuerst aufbrauchen, bevor sie Hartz IV bekommen ...
...Sehr viel haben die KollegInnen leider nicht erreicht, wenn man das erste Angebot der Firma berücksichtig: "...Der Betriebsratsvorsitzende berichtet von den Verhandlungen in Stuttgart: Den Mobility KollegInnen wird für das Outsourcing zu „Harvey Nash“ eine Einmalzahlung ("Retentionbonus") von 12 Monaten und eine Beschäftigungsgarantie von „mindestens“ 15 Monaten zugesagt...." Leider kann man nicht immer gewinnen. Es gibt aber auch erfreuliche Beispiele, wie der Sozialplan von E.on, z.B. Vorruhestand bis 63 Lebensjahr ab Jahrgang 1958. Das ist schon eine sehr gute Leistung von ver.di!Bei Alcatel-Lucent erreichten die Kolleginnen und Kollegen bei einem Betriebsübergang selbst, dass sie 16 Monatsgehälter und 15 Monate Kündigungsschutz bekamen. Siehe z.B: Mobility Nürnberg: Eine Demo und was weiter geschah ...
Vorruhestand bis 63 Lebensjahr ab Jahrgang 1958. Das ist schon eine sehr gute Leistung von ver.di!
Und das wollen wir MINDESTENS auch.
Siemens hat die Kohle.
Siemens hat die Schweinereien gebilligt und Ovesen und Schröter auf uns gehetzt.
Jetzt sollen sie zahlen.
Oder das gesamte Jahr Pfeifkonzert und Demos auf dem Wittelsbacher Platz haben
Die über 2000 Ausgemusterten haben nichts mehr zu verlieren.
Und die nächste Hauptversammlung kommt auch wieder. Eine Aktie reicht zum Schnittchenfuttern und Hallo sagen