Bonusregeln für Gewerkschaftsmitglieder
Als Admin stelle ich folgende Anfrage rein:
Hallo, meine Name ist Ben Bolz und ich bin Redaktuer beim
ARD-Politikmagazin "Panorama". Wir wollen in unserer nächsten Sendung am
8. November 2012 über sog. "Bonusregeln für Gewerkschaftsmitglieder"
berichten. Dabei wollen wir auch auf den Fall NSN und die für die IG
Metall ausgehandelten Sonderregelungen eingehen, die ja für viel Wut bei
Nicht - Mitgliedern geführt haben. Dazu suche ich Betroffene, die bereit
wären, vor der Kamera darüber zu reden. Auf Wunsch könnte ein Interview
auch anonymisiert erfolgen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemanden
melden würde unter meiner email Adresse: B.Bolz@ndr.de. Vielen Dank für
Ihre Hilfe!
Ich war Nichtmitglied und wurde in der Verhandlungsphase von langjährigen IGM-Mitgliedern überzeugt dass ich in die IGM eintrete.
Was ist passiert?
Ich als relativ JUNGER NSN Mitarbeiter habe von der Münchner Regelung stark profitiert. (+10.000 Euro + 80%)
Meine langjährigen IGM-Kollegen fühlen sich dagegen von der IGM verraten und verkauft weil Lebens- und Dienstalter in München irrelevant waren für die Abfindung.
Hier hat doch auch schon ein Münchner Rechtsanwalt gepostet, der gegen diese Art der "Bevorteilung" im Auftrag von einingen NSNlern gerichtlich vorgehen will. Der wäre vlt. auch ein guter Ansprechpartner...
http://www.fachanwalt-arbeitsrecht-dr-albrecht.de/aktuelles/gueteverhandlung-in-sachen-nsn-bee-wegen-ungleichbehandlung.html
der eigentliche Skandal ist nicht die Bevorzugung der IGM-Mitglieder, sondern dass die IGM alle ihre solidarischen Ideale verraten hat. Es wurde um den Standort und damit die beschäftigten Betriebsratsmitglieder zu retten auf jeglichen Kündigungsschutz verzichtet.
Der IGM-dominierte Betriebsrat hat von vorneherein auf jegliche Kündigungswidersprüche verzichtet. Die betroffenen Kollegen wurden damit jeder realistischen Chance beraubt einen Kündigungsschutzprozess zu gewinnen.
Die Firmenleitung konnte dadurch Mitarbeiter nach Belieben feuern, wie in USA.
Auf diese Art verloren rund 70% der Schwerbehinderten und ganz viele ältere Kollegen ihren Job.
Es gab keine Alterstaffelung bei der Abfindung. Ein Kollege mit z.B. Alter 37, der 6 Jahre in der Firma war, bekam damit die gleiche Abfindung wie ein Kollege mit z.B. Alter 57 und 31 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Nur mit dem Unterschied, dass man mit 50+x kaum mehr Aussichten auf eine erneute Anstellung hat - trotz angeblichem Fachkräftemangel (aber das ist ein anderes Thema).
Das Tarifverträge nur für die Mitglieder der abschließenden Gewerkschaft gelten ist nicht neu, auch wenn es immer noch einige in diesem Forum gibt die das nicht kapieren bzw. kapieren wollen. Das die Arbeitgeber das erkämpfte allen Mitarbeitern gewähren wird wohl Gründe haben. Und das bei NSN der Arbeitgeber das erkämpfte jetzt einmal nicht in vollem Umfang an alle weitergibt, tja dafür wird er wohl Gründe haben.
Aber das ist kein Bonus für Mitglieder, sondern nur das was ihnen zusteht und den Nichtmitgliedern steht das eben nicht zu. Aber gut das hat ja schon fast Tradition die Wahrheit so zu verdrehen das Schmarotzer und Trittbrettfahrer als die Opfer, die Geprellten usw. dargestellt werden und die Mitglieder sich auch noch rechtfertigen müssen.
Interessanter weise wurde vor kurzem ein Urteil gefällt in einem ähnlich gelagerten Fall. Leute die aus der Kirche austreten und damit keine Kirchensteuer bezahlen haben keinen Anspruch auf die Leistungen der Kirche, ja noch nicht einmal Anspruch darauf das sie da mitmachen dürfen.
Ich möchte meine Hoffnung erneut zum Ausdruck bringen das die anstehenden Verfahren so entschieden werden das die getroffenen Regelungen rechtens sind. Und in Zukunft sollten wir auch mal überlegen die ausgehandelten Lohnerhöhungen nur den Mitgliedern der abschließenden Gewerkschaft zukommen zu lassen.
Diesmal bekommen eben nicht alle automatisch den Bonus. Statt nun über diese "Ungerechtigkeit" zu schimpfen, sollte jeder mal überlegen, wieviel er bisher schon von der Arbeit der Gewerkschaften profitiert hat.
Ein anderes Thema ist die Abfindung, die nicht nach Alter und Betriebszugehörigkeit gestaffelt ist. Aber wäre denn eine solche Staffelung wirklich gerecht? Auch nicht unbedingt. Irgendeiner würde sich immer beschweren, egal wie man es macht.
Aber für eine Fernsehsendung braucht man natürlich Leute, die ordentlich auf den Putz hauen. Das Publikum will Skandale, wütende und enttäuschte Opfer, beleidigte Leberwürste und dergleichen sehen, das hebt die Einschaltquote!
Ling Uaan hat meiner Meinung nach recht: Was die Gewerkschaft aushandelt, gilt streng genommen nur für Mitglieder, vom Tariflohn bis zum Urlaubsanspruch. Wenn all das stillschweigend auch Nichtmitgliedern gewährt wird, so hat das für die Arbeitgeber in der Regel den Vorteil, dass nicht so viele Arbeitnehmer in die Gewerkschaft eintreten. Wozu denn Beitrag zahlen, wenn ich alles auch umsonst haben kann?
Das ist schon eine sehr verkürzte Darstellung:
einen Interessenausgleich/Sozialplan verhandelt im Normalfall der BR und nicht die im Betrieb vertretene Gewerkschaft, und der gilt für alle.
In Mch-M hat sich m.E. die Gewerkschaft ein Verhandlungsmandat für einen Sozialtarifvertrag per Akklamation, in einer Betriebsversammlung, geben lassen ohne auch nur ansatzweise zu erläutern was da der Unterschied ist, und schon sind die nicht Gewerkschaftsmitglieder und trotzdem fleissigen Mitmarschierer die dummen.
Ich hoffe das haben jetzt alle kapiert und man lässt sich von den Rhetorikkünsten beim nächstenmal nicht beeinflussen.
Und genau deshalb und wegen der nicht gegebenen Koalitionsfreiheit werden auch alle Verfahren dagegen gewonnen, die parr Wochen können wir ja noch aushalten ....
Ohne die andauernden Verhandlungsrunden wäre die Wirkung unserer Aktionen rasch verpufft, denn es gibt ja immer wieder was Neues fürs Publikum, immer wieder neue Firmenpleiten, Skandale etc., so dass jedes Thema, und sei es noch so interessant, irgendwann in den Hintergrund tritt und keiner sich mehr dafür interessiert.
Es war also nötig, schnell mit dem Arbeitgeber und mit Siemens-Vertretern zu verhandeln, damit die Wirkung der Proteste optimal genutzt werden konnte. Nach ein paar Monaten hätte doch kein Hahn mehr nach uns NSN'lern gekräht, wenn tatsächlich der Laden dichtgemacht worden wäre!
Nebenbei bemerkt, ich bin auch nicht allzu begeistert von diesen super-engagierten Kämpfern, die nur dann den Hintern hochkriegen, wenn es um ihren eigenen Vorteil geht. Und die dann sofort wieder verschwinden, wenn für sie persönlich nichts mehr zu holen ist.
Man muss schon ziemlich verblendet sein wenn man die Schieflage hier einfach nicht erkennen kann und immer wieder mit irgendwelchen Beitrags Argumentationen daher kommt.
Ach ja, die tapferen Mitmarschierer, die darf man nicht vergessen! Meiner Ansicht nach war die Teilnahme an diesen ganzen Aktionen eher Spaß als Arbeit. Wirklich anstrengen mussten wir uns nicht, und es bestand auch nie irgendeine Gefahr für uns. Klar war das alles recht originell und hat uns ins Licht der Öffentlichkeit gebracht, aber die eigentliche Arbeit wurde doch von der Verhandlungskommission geleistet.
Ohne die andauernden Verhandlungsrunden wäre die Wirkung unserer Aktionen rasch verpufft, denn es gibt ja immer wieder was Neues fürs Publikum, immer wieder neue Firmenpleiten, Skandale etc., so dass jedes Thema, und sei es noch so interessant, irgendwann in den Hintergrund tritt und keiner sich mehr dafür interessiert.
Es war also nötig, schnell mit dem Arbeitgeber und mit Siemens-Vertretern zu verhandeln, damit die Wirkung der Proteste optimal genutzt werden konnte. Nach ein paar Monaten hätte doch kein Hahn mehr nach uns NSN'lern gekräht, wenn tatsächlich der Laden dichtgemacht worden wäre!
Und warum muss das die IGM in Form eines Tarifvertrages machen und nicht der örtliche Betriebrat ?
Zu geizig sein um den Gewerkschaftsbeitrag zu bezahlen und dann rumflennen. Geht's noch???
Da geht es nicht um Geiz, sondern um Ideologie und einer streng, hierarchisch geführten Organisation - fast wie eine Sekte - von Demokratie und anderen Sozialerrungenschaft nimmt die IG Metall keine Notiz mehr, siehe dazu die Lügen zu Namenslisten etc. von Michael Leppek (oder hat etwa nicht gelogen?) und den anderen.
Ich verabscheue solche Leute und ihre Organisationen. Lieber ein Gerichtsprozess als Mitglied bei Scientology
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Aber für eine Fernsehsendung braucht man natürlich Leute, die ordentlich auf den Putz hauen. Das Publikum will Skandale, wütende und enttäuschte Opfer, beleidigte Leberwürste und dergleichen sehen, das hebt die Einschaltquote!
Die Sendung ist noch nicht mal gesendet worden und Du hast schon ein Urteil?! Und die Demos waren mehr Spaß als Arbeit?!
Du hast schon deutlich bessere Sachen geschrieben. Heute hast Du einen rabenschwarzen Abend erwischt
@Mittwoch 23:27 - Danke für deinen Kommentar. Mit Abstand der beste Beitrag in diesem Forum seit April 2012 !
Das sehe ich nicht so. Ist nur eine Zusammenfassung dessen was hier in diversen Threads seit Monaten zu lesen war. Immerhin ist der Autor trotz alldem zufrieden mit dem Erreichten und ist auch so ehrlich und gibt das zu im Gegensatz zu so manch anderen Rabauken. Respekt dafür!
Immer wieder wird auf den Gedanken der Gerechtigkeit und Solidarität verwiesen bzw. an den sogenannten Verrat desselben. Auf das Argument das es auch in der Kirche nur Leistung und mitmachen gegen Mitgliedschaft und entsprechenden Beitrag gibt wollte aber niemand eingehen - in der Kirche wo der Gedanken der Gerechtigkeit und Solidarität noch viel größer geschrieben wird. Und beten darfst du auch als Nichtmitglied, ändert aber nichts an deinem Status.
Trotz aller versuche das ganze zu rationalisieren und Gerechtigkeit und Solidarität vorzuschieben geht es letztendlich doch nur um das liebe Geld, das tropft aus allen Sätzen nur so raus.
Seht es einfach mal so: wer 30 Jahre seien IGM Mitgliedsbeitrag Satzungsgemäß entrichtet hat, hat jetzt in Summe immer noch weniger Geld in der Tasche als diejenigen welche sich den Mitgliedsbeitrag all die Jahre gespart haben. Ich finde DAS ist ein Stück Gerechtigkeit.
Anonymous User hat geschrieben:!!!!! Finde ich es gut!!!! Das Geld ist die Ursache!!!!@Mittwoch 23:27 - Danke für deinen Kommentar. Mit Abstand der beste Beitrag in diesem Forum seit April 2012 !
Das sehe ich nicht so. Ist nur eine Zusammenfassung dessen was hier in diversen Threads seit Monaten zu lesen war. Immerhin ist der Autor trotz alldem zufrieden mit dem Erreichten und ist auch so ehrlich und gibt das zu im Gegensatz zu so manch anderen Rabauken. Respekt dafür!
Immer wieder wird auf den Gedanken der Gerechtigkeit und Solidarität verwiesen bzw. an den sogenannten Verrat desselben. Auf das Argument das es auch in der Kirche nur Leistung und mitmachen gegen Mitgliedschaft und entsprechenden Beitrag gibt wollte aber niemand eingehen - in der Kirche wo der Gedanken der Gerechtigkeit und Solidarität noch viel größer geschrieben wird. Und beten darfst du auch als Nichtmitglied, ändert aber nichts an deinem Status.
Trotz aller versuche das ganze zu rationalisieren und Gerechtigkeit und Solidarität vorzuschieben geht es letztendlich doch nur um das liebe Geld, das tropft aus allen Sätzen nur so raus.
Seht es einfach mal so: wer 30 Jahre seien IGM Mitgliedsbeitrag Satzungsgemäß entrichtet hat, hat jetzt in Summe immer noch weniger Geld in der Tasche als diejenigen welche sich den Mitgliedsbeitrag all die Jahre gespart haben. Ich finde DAS ist ein Stück Gerechtigkeit.
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Immer wieder wird auf den Gedanken der Gerechtigkeit und Solidarität verwiesen bzw. an den sogenannten Verrat desselben. ......
Dass es auch anders als in Mch M geht, haben die Gewerkschafter (und Betriebsräte) in den Regionen bewiesen - dort hat es keine Spaltung, Ungleichbehandlung und Verrat an mitkämpfenden Nicht-Mitgliedern gegeben. Das finde ich gut und es gibt mir die Hoffnung, dass der Gewerkschaftsgedanke noch nicht tot ist und dass die IGM immer noch mehr ist als ein ADAC.