Betriebsvereinbarung zur Verhinderung von Kündigungen bei PSE abgeschlossen
Die Beauftragung durch NSN (Nokia Siemens Networks), dem derzeit größten Auftraggeber der PSE, entwickelt sich dramatisch schlecht. Um Kündigungen zu verhindern wurde daher zwischen PSE Leitung und österreichischem PSE Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung über Personalabbau auf freiwilliger Basis abgeschlossen.
Vor allem im Mobilfunkbereich der PSE, in dem es die größten Produktüberschneidungen mit NSN gibt, breitet sich in Österreich Perspektivlosigkeit aus: Überall dort, wo es ein NSN- (bzw. Nokia-) Produkt gibt, wird die entsprechende PSE-Entwicklung nicht weiter beauftragt.
Aber auch im Festnetz-Bereich der PSE, in dem NSN weniger Konkurrenz-Produkte hat, wurden die bisherigen NSN-Aufträge für PSE Österreich drastisch gekürzt und an Low Cost Töchter von NSN und PSE vergeben.
Die PSE in Österreich leidet zudem an Überalterung und damit Verteuerung, weil junge KollegInnen seit Jahren nicht mehr direkt sondern nur noch entweder über die Siemens Österreich eigene Leihfirma SPDL (Siemens Personaldienstleistungen) oder in den Low Cost Töchtern der PSE in Osteuropa angeheuert wurden.
Daher haben Leitung und österreichischer Betriebsrat der PSE am 25.09.2007 eine Betriebsvereinbarung (Sozialplan) betreffend Restrukturierungsmaßnahmen auf freiwilliger Basis abgeschlossen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, durch ein Paket kurz- und mittelfristiger Maßnahmen wieder eine ausgewogene Altersstruktur der Belegschaft und eine Reduktion der PSE-MitarbeiterInnen ohne betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen.
Folgende Maßnahmen sind im einzelnen vorgesehen:
- Angebote über Altersteilzeit oder Gleitenden Pensionsübergang
- Versetzungen, Konzernübertritte, Vermittlung an Drittfirmen
- Einvernehmliche Lösungen von PSE-Dienstverhältnissen mit Abfertigungs-/Abfindungs-Angeboten
- PSE-Übernahme aber auch Abbau von LeiharbeitnehmerInnen
- Maßnahmen zur Weiterbildung und Umschulung, zur Gesundheitsförderung und zur Kundenerweiterung
Konkret soll eine Reduktion der Belegschaft um 300 PSE- und 100 Leiharbeits- KollegInnen basierend auf dem Stand vom 30.06.2007 (= ca. 2.800 PSE- und 300 Leiharbeits- KollegInnen in Österreich) bis spätestens 30.09.2008 erreicht werden. Die einvernehmlichen Lösungen von PSE-Dienstverhältnissen müssen bis spätestens 30.11.2007 erfolgen.
Bis jetzt kann noch nicht eingeschätzt werden, ob 300 PSE-KollegInnen eines der Angebote bis 30.11.2007 annehmen werden. Klar ist aber, dass die PSE-Leitung einerseits 100 LeiharbeitskollegInnen von SPDL übernehmen aber auch 100 LeiharbeitskollegInnen an die SPDL zurückgeben will. Die restlichen Überlassungsverträge sollen verlängert werden.
Bis jetzt ist zwar noch von keinen PSE-Kündigungen die Rede. Aber ob das auch so bleibt inbesondere, wenn das vereinbarte Reduktionsziel nicht erreicht wird, ist offen.