Megatrend "Arbeitslosigkeit durch Ausgliederung"
Wenn es so weiter geht, werden viele Menschen der westlichen Welt in Zukunft nicht nur in Städten leben und alt sein sondern auch arbeitslos und arm. Ob Konzerne wie Siemens dann noch mit diesen Menschen Geschäfte machen können, fragt sich. Der folgende Bericht zeigt wie sich Welt-Konzerne durch den von ihnen erzeugten Megatrend "Arbeitslosigkeit durch Ausgliederung" selbst das Wasser abgraben und ihrer "gesellschaftlichen Verantwortung" billig entledigen.
"Die Welt von morgen wird geprägt sein von den Megatrends Urbanisierung und demographischer Wandel." schreibt Siemens über Megatrends. Nicht nur Siemens sondern auch andere Konzerne sorgen dafür, dass viele Menschen sich in Zukunft "die Versorgung mit Energie, Wasser und den Gütern des täglichen Lebens, aber auch die Gewährleistung von Mobilität, Sicherheit und Gesundheitsvorsorge" vielfach nicht mehr werden leisten können. Das zeigen folgende Beispiele gelebter Konzernpolitik der jüngsten Vergangenheit:
Agfa-Gevaert Ende 2004: Ausgliederung von 1700 MitarbeiterInnen in die AgfaPhoto GmbH. Mai 2005: Insolvenz-Antrag; Fuji will vielleicht 60 MitarbeiterInnen übernehmen Dirk Eckert
General Motors 1999: Ausgliederung von 4000 MitarbeiterInnen zu Delphi. Oktober 2005: Insolvenz-Antrag; Einstellgarantien werden nicht eingehalten. FAZ
Siemens Erlangen 1996: Ausgliederung von über 1000 MitarbeiterInnen in die FEAG. Oktober 2004 Verkauf von 51% an Interschalt AG; Juli 2006: nur noch knapp 600 MitarbeiterInnen und 100 Leihkräfte; August 2006: Insolvenz-Antrag. Linkszeitung IG Metall Handelsblatt
SBS Deutschland April 2004: Ausgliederung von 200 MitarbeiterInnen in die LS training and services GmbH & Co. KG. Ende 2004: Verkauf an BIT GmbH. April 2005: Insolvenz-Antrag für die noch 110 MitarbeiterInnen. Siemens Dialog Siemens Dialog Siemens Dialog
Siemens Deutschland Oktober 2005: Ausgliederung von 3100 MitarbeiterInnen der Handy-Sparte an BenQ. September 2006: Bevorstehende Insolvenz der deutschen BenQ Mobile GmbH. Siemens Dialog "OÖ Nachrichten":http://www.nachrichten.at/apanews/apaw/480567?PHPSESSID=0a28d566a41bdd8c941b4f6794fcda58
SBS Sinitec April 2005: Ausgliederung der 1100 MitarbeiterInnen an a&o; Systems & Services. Mai 2005: Nur noch 750 MitarbeiterInnen. Juni 2005: Schließungspläne der Sinitec-Gesellschaft Mitte/Südwest mit 170 MitarbeiterInnen. "Den verbleibenden Beschäftigten werden entgegen geltenden Tarifverträgen und Gesetzen neue Arbeitsverträge aufgezwungen. Sie beinhalten unter anderem: 42-Stunden-Woche, weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, 25 Tage Urlaub, keine tariflichen Zulagen." Siemens Dialog Welt IG Metall
Ja so ist das mal:
Der Kapitalismus funktioniert wie es im Buch steht.