Lage des österreichischen Arbeitsmarktes für EDV-TechnikerInnen nach wie vor schlecht
Kündigungen (etwa durch Siemens) können in Österreich u.a. dann erfolgreich angefochten werden, wenn sie „sozial ungerechtfertigt“ sind, d.h. „wesentliche Interessen des Arbeitnehmers beeinträchtigen“. Das ist u.a. dann der Fall, wenn ein gerichtlich bestellter Gutachter feststellt, dass die Lage am lokalen Arbeitsmarkt eine längere Arbeitslosigkeit für die jeweilige Klägerin erwarten lässt. Wie sieht aber derzeit die Arbeitsmarktlage für EDV-TechnikerInnen aus?
Wir haben beim AMS (Arbeitsmarktservice) Ende Juni 2006 nachgefragt und die folgende Statistik über vorgemerkte arbeitslose EDV-TechnikerInnen im Verhältnis zu gemeldeten offenen Stellen für EDV-TechnikerInnen geordnet nach Bundesländern erhalten: Details hier
Aus der Statistik kann man folgendes herauslesen:
- In Österreich müssen sich derzeit ca. 4 bis 5 EDV-TechnikerInnen um eine offene Stelle raufen
- In Wien sind es sogar etwa 9 bis 10 EDV-TechnikerInnen auf eine offene Stelle
- In Niederösterreich kämpfen noch rund 7 bis 8 EDV-TechnikerInnen um eine offene Stelle
- Und in der Steiermark (Graz) bewerben sich auch 4 bis 5 EDV-TechnikerInnen auf eine offene Stelle
- In allen anderen Bundesländern ist es teilweise besser jedoch übersteigt die Zahl der Bewerber überall die Zahl offener Stellen
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich jedoch die österreichische EDV-Arbeitsmarktlage laut AMS leicht gebessert:
Im Juli 2005 meldete das AMS österreichweit noch 8 bis 9 arbeitslose EDV-TechnikerInnen auf eine offen Stelle. Doch auch hier gilt grundsätzlich: „Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!“ Denn gerade vor österreichischen Nationalratswahlen (heuer am 1. Oktober 2006) werden vom AMS gern ein paar 1000 Arbeitslose aus der Statistik herausmanipuliert. Jüngste illegale Praxis des AMS ist es, Langzeitarbeitlose an sogenannte „gemeinnützige Beschäftigungsprojekte und sozial-ökonomische Betriebe“ zu vermitteln, um sie aus der Statistik herrauszubringen. Dort erhalten sie in etwa das bisherige Arbeitslosengeld als „Gehalt“ und die Suche nach Stellen gilt hier als ihre „Arbeit“. Wer nicht folgt, dem wird das Arbeitslosengeld gestrichen: Die Zahl der illegalen Sperren ist unter Wirtschaftsminister Bartenstein bereits auf 80.000 gestiegen.
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