Erste Klagen beim AG BS überreicht
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NEOMAN Bus GmbH und der MAN Nutzfahrzeuge AG aus Salzgitter zogen in einem Demonstrationszug heute vor das Braunschweiger Arbeitsgericht, um gemeinsam Kündigungsschutzklagen von Kollegen zu übergeben, die bei MAN/NEOMAN in einer ersten Welle gekündigt wurden.
Die umfangreichen und hervorragend ausgearbeiteten Schriftsätze wurden in einen Wäschekorb an der Spitze des Zuges zum Arbeitsgericht getragen. Situationsgerecht machte der stille Zug nur durch Plakate und Transparente auf sich aufmerksam. Arbeitsplatzverlust ist kein Grund zum Jubeln und das MitArbeiterNetzwerk geht nicht aus Spaß aus die Straße. Es geht um Existenzen, Familien und Kinder.
"Wir wären auch für einen einzigen gekommen", sagten die Kollegen und zeigten erneut eindrucksvoll die Solidarität, wie beim ersten Gütetermin eines fristlos gekündigten Betriebsrats.
Nach einer kurzen erklärenden Ansprache betraten die Träger und der Anwalt das Gerichtsgebäude und überreichten die Kündigungsschutzklagen dort fristgerecht. Die Verfahren sind eingeleitet und das Gericht wird demnächst Gütetermine festlegen.
Die anwesenden Kollegen der 1. Welle zeigten keine Spur von Niedergeschlagenheit. Die Gekündigten sind kampfbereit und denken nicht ans aufgeben. Haben volles Vertrauen in die unabhängige Rechtsprechung. Diese Demonstration war vom MitArbeiterNetzwerk organisiert worden, um die Solidarität mit den ersten Gekündigten auszudrücken. Wir gehen gemeinsam diesen Weg und unterstützen uns gegenseitig. Denn es werden weitere Kündigungen folgen und dann kann es jeden treffen. Derzeit hat dies nur das Arbeitsamt verhindert, denn Massenentlassungen sind anzeigepflichtig.
Anschließend gingen noch einige MAN-ler in ein naheliegendes Cafe um sich aufzuwärmen. Die derzeitige Kälte ist spürbar.
MAN sieht sich wieder in der Grünewaldstraße 11 a, denn jede einzelne Kündigung ist eine zuviel. 10.12.2003 (HK)