UPS Toulouse: Angestellter eines Vertragsunternehmens erschießt seine Chefs
Hintergrund der Auseinandersetzung war laut Aussage mehrerer Kollegen ein Streit um die Kündigungsfrist des Angestellten. In dem kleinen Transportunternehmen Senges arbeiten ca. 25 Menschen. Sie fahren für den United Parcel Service unter prekären Bedingungen Pakete aus. Wie die meisten Fahrer der Region hatte sich der mutmaßliche Schütze Eric C. um eine reguläre Anstellung bei einer seriösen Firma, dem Busunternehmen Tisséo, bemüht. Er kündigte seine Stelle bei Senges am Mittwoch vor der Tat, nachdem er von Tisséo eine positive Rückmeldung auf seine Bewerbung bekommen hatte. Sein Chef Alain Senges und dessen Sohn Benoît bestanden aber offenbar darauf, dass Eric C. bis zum Ende der Kündigungsfrist Pakete ausfährt und verweigerten ihm eine sofortige Kündigung. Dies kostete ihn seine neue Stelle bei Tisséo. „Die melden sich nicht zweimal, entweder du erscheinst dort, oder die vergessen dich“, so ein Gewerkschaftsvertreter.
Die Arbeitsbedingungen bei den Vertragsunternehmen, die für UPS und andere große Transportunternehmen tätig sind, stehen seit langem unter scharfer Kritik. Ein Kollege meinte zu Eric C.s Verzweiflungstat: „Er war sein ganzes Berufsleben lang am Rudern, jetzt hat er die Chance gesehen, mal Luft zu schöpfen. Die Chefs haben ihm das verdorben.“ Seine letzte geplante Tour für UPS trat Eric C. mit einem Gewehr an.