Flugblatt der ver.di Betriebsgruppe Nürnberg
Wie Ihr wisst, gab es am Sonntag eine Midnight-Sortierung.
Die Betriebsratsmehrheit hat dem zugestimmt. Wir von der ver.di-Liste im Betriebsrat hätten es für angebracht gehalten, dass Geschäftsleitung und Betriebsrat der Belegschaft für ihre enorme Leistung und Flexibilität dann auch etwas mehr als Ausgleich bieten.
Wenn etwas wie Sonntagsarbeit den Betroffenen derart kurzfristig mitgeteilt wird, müsste das Erscheinen unserer Meinung nach freiwillig sein.
UPS und Betriebsrat haben festgelegt, dass mindestens drei Stunden am Sonntag mit dem tariflichen Sonntagnachtzuschlag vergütet werden. Im für uns verbindlichen Tarifvertrag, den ver.di ausgehandelt hat, heißt es: "Wird an arbeitsfreien Tagen der Arbeitnehmer zur Arbeit im Betrieb (...) herangezogen, so sind mindestens drei Arbeitsstunden zu bezahlen."
Die Midnighter erhielten statt des Sonntags den Freitag als Ruhetag. Dass auch die Doppelschichtler, die am Freitag und Sonntag in die Sortierung kommen, einen Ersatzruhetag gewährt bekommen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Eine bessere Vereinbarung zu einem früheren Zeitpunkt wäre unserer Meinung nach möglich gewesen. Daher konnten wir von der ver.di-Liste dieser Vereinbarung nicht zustimmen. Insbesondere hielten wir es für angebracht, wenn der Betriebsrat seine Zustimmung zu den Wünschen der Geschäftsleitung mit dauerhaften Verbesserungen für die Belegschaft verknüpfen würde. Zum Beispiel warten viele Mitarbeiter seit Jahren auf Arbeitsverträge, die ihrer tatsächlichen Arbeitszeit entsprechen. Der Betriebsrat verfügt hier eigentlich über wirksame Mittel, all diesen Kollegen zu angemessenen Verträgen zu verhelfen.
Dieses Jahr keine Lohnerhöhung
UPS ist ein weiterhin sehr erfolgreiches Unternehmen, das hohe Gewinne einfährt und auf Mitarbeiter setzen kann, die Überdurchschnittliches leisten. Im 2. Quartal 2009 lag der Gewinn bei 895 Millionen US-Dollar. UPS-Chef Scott Davis meinte dazu: "UPS bleibt finanziell sehr stark. Wir investieren weiterhin in Wachstumschancen, während die UPS Mitarbeiter ihre Produktivität steigern (...). Wir sind ein Unternehmen, das diese Rezession durchstehen wird, wobei wir uns so aufstellen, dass wir bei einer wirtschaftlichen Erholung die größten Vorteile haben werden."
Es stünde der Firma gut an, wenn sie in dieser Phase nicht an den Mitarbeitern sparen würde. Sind das Paketvolumen in Nürnberg oder die Arbeitsbelastung gesunken? Ihr kennt die Antwort.
Bei Fragen, Anregungen und Kritik könnt Ihr Euch jederzeit an die Kollegen von der ver.di-Liste wenden, damit wir weiterhin Eure Stimme im Betriebsrat sind.
Eure ver.di Betriebsgruppe bei UPS Nürnberg