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Behinderung von Gewerkschaftsarbeit bei UPS Nürnberg: die weitere Entwicklung

erstellt von oops zuletzt verändert: 24.08.2008 10:05
Im Briefwechsel mit der Gewerkschaft: Nürnberger Hub-Manager rudert allmählich zurück.

Die Reaktion auf das Behindern gewerkschaftlicher Flugblattverteilung (Artikel) folgte prompt. Der zuständige ver.di-Sekretär forderte vom Hub-Manager das Unterblassen jeder weiteren Störung oder ungerechtfertigten Einschränkung der Verteilungen im Betrieb.

Von seiner vor Zeugen ausgesprochenen Forderung, den Inhalt von Flugblättern in Zukunft einer Vorkontrolle zu unterziehen, wollte der Hub-Mgr in seinem Antwortschreiben schon nichts mehr wissen.

Stattdessen nannte er drei Gründe, die Verteilungen vor dem Betriebstor seiner Meinung nach unmöglich machen:

  • Zum einen sei UPS ein Unternehmen, das sehr auf sein Image achte. Da der Mitarbeitereingang tagsüber auch von Kunden benutzt wird, könnten auf den Boden geworfene Flugblätter als Verunreinigung wahrgenommen werden und dem Ruf der Firma schaden.
  • Zum Zweiten würden Mitarbeiter durch das Entgegennehmen des Infomaterials aufgehalten und deshalb eventuell zu spät zur Arbeit kommen.
  • Drittens könnte eine Verteilung auf dem Gehsteig vor dem Tor Mitarbeiter zwingen, auf die Straße zu laufen und sie so gefährden.

Wenigstens die beiden ersten Einwände sind so lächerlich und offensichtlich vorgeschoben, dass sie keiner Kommentierung bedürfen. Es sei lediglich angemerkt, dass bei allen bisherigen Verteilungen von Flugblättern oder der Betriebszeitung "Das wahre Päckchen" die hier angeführten Probleme nie auftauchten. Zum Argument der Gefährdung von Mitarbeitern: Diese sind, wenn sie nicht mit dem Auto kommen, gezwungen ca. 100 Meter auf einer Zufahrtsstraße ohne Gehsteig zu laufen, bevor sie den Bürgersteig vor dem Betriebstor erreichen. Dieser Bürgersteig reicht nicht in die vorherige Strassenbreite hinein, sondern ist eingerückt und vergrößert so die Sicherheitszone für Fußgänger. Noch nie wurde durch eine Verteilung vor dem Tor jemand gezwungen, diesen Bürgersteig zu verlassen.

Das Ziel des Managements ist klar: Während sie über ihre Strukturen Zugang zur gesamten Belegschaft haben, und das auch noch zeitlich uneingeschränkt und versehen mit allen Möglichkeiten, die ein Vorgesetzter so hat, sollen Gewerkschafter und andere kritische Mitarbeiter ihr Material höchstens im Kaffeeraum auslegen können und so nur einen Bruchteil der Belegschaft erreichen.

Wir sind jedenfalls gespannt, wie es weiter geht und ob es UPS hier auf einen weiteren Rechtsstreit ankommen lässt.

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