VERHANDLUNGEN ZWISCHEN IGM UND ELECTROLUX: - - - Verhandlungen über AEG-Hausgeräte ab Montag - - - Unterschiedliche Einschätzungen von Wechsler und Neugebauer!
IGM und ELECTROLUX verhandelten gestern fast acht Stunden über die aus der AEG ausgegliederten GmbHs (Logistics, Distriparts, usw.). Eigentlich sollte am Montag darüber weiterverhandelt werden. Nach einem anschließenden Gespräch von Winkler (Electrolux)und Neugebauer (IGM-München) wurde diese Abmachung plötzlich wieder geändert.
Die Verhandlungen über die Rückkehr der vier Service-GmbHs in den Metall-Tarifvertrag ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Am Montag und Dienstag soll jetzt auf Wunsch Winklers nur noch über den Sozialtarifvertrag des AEG-Hausgerätewerks in Nürnberg verhandelt werden, da für Winkler dieses Thema absolute Priorität habe.
**Möglicherweise steckt hinter dieser überraschenden Eile von Winkler der Electrolux-Haupaktionär Wallenberg selbst, der zur Zeit laut darüber nachdenkt, seine Beteiligung an Electrolux zu verkaufen. (Der Wallenberg-Clan besitzt über 27% der stimmberechtigten Aktien bei Electrolux).**
Hintergrund der Verkaufs-Andeutungen von Wallenbergs INVESTOR AB könnte sein, daß der Haupt-Konkurrent von Electrolux, der amerikanische Haushaltsgerätehersteller WHIRLPOOL gerade dabei ist, die Firma MAYTAG zu übernehmen, und damit in den USA 50% des Geschirrspülermarktes und über 70% des Waschmaschinenmarktes beherrschen würde. Vielleicht wird damit Wallenberg der weitere Kampf um den Hausgeräte-Weltmarkt einfach zu teuer?
Ein baldiges Nachgeben von Electrolux dürfen wir daraus aber nicht ableiten. Zwar hat Stråberg, auf der Pressekonferenz am Dienstag zugeben müssen, daß der Streik bei der AEG das Electrolux-Ergebnis der Monate Januar bis März beeinträchtigen wird. Und wenn Wallenberg Electrolux loswerden will, möchte er sicher vorher Ruhe in Nürnberg haben, aber das wird er sicher erst einmal nicht mit Geschenken an uns erreichen wollen. Nicht umsonst ist Lange degradiert und Winkler als Verhandlungsführer eingesetzt worden.
Es ist deshalb gefährlich, wenn Werner Neugebauer in der Presse behauptet, daß die Parteien sich "ein erhebliches Stück nach vorne bewegt" hätten. - In Nürnberg wird das anders gesehen: Nach gestrigen Presseberichten erwartet Jürgen Wechsler(IGM-Nürnberg) keinen baldigen Durchbruch. Der Vorsitzende des AEG-Gesamtbetriebsrats Rainer Kretzschmer sagte für diesen Fall einen Streik in der bei Distriparts in Rothenburg voraus. (Auf den wir allerdings bereits seit Montag warten.)
Wenn Electrolux schon unter Druck ist, dann dürfen wir nicht nachgeben, sondern müssen diesen Druck verstärken. Electrolux muß das klargemacht werden, was das ZDF letzthin sehr nett so formulierte: "Am Ende könnte der Imageverlust für Electrolux/AEG noch einmal eine schmerzhafte Erfahrung für das Management werden." (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,3897138,00.html)
**Electrolux muß wissen: Wenn sie die AEG schließen, können sie auch die Marke AEG vergessen!**