Protest vor Sitzung der Tarifkommission - Nein zum faulen Kompromiss bei AEG
Mit einem Transparent "Nein zum faulen Kompromiss bei AEG" brechen am Morgen 20 Kolleginnen und Kollegen vom Streikzelt aus zum IBIS Hotel auf. Dort ist für 9.00 Uhr das mehrfach verschobene Treffen der Tarifkommission angesetzt.
Mit der heutigen Aktion ist es der Opposition bei AEG erstmals gelungen, eigenständig in Erscheinung zu treten. Zwar gibt es im Streikzelt auch einzelne Rufe "Verschwindet hier". Bei der Mehrheit überwiegt jedoch die Überraschung. Bei den meisten, die sich nun innerhalb von Minuten entscheiden müssen, siegt letztlich das allzu menschliche "bloß nicht auffallen" über die breit vorhandene Unzufriedenheit.
Spöttische Sprüche wie "lass die 10 Hanseln doch laufen; was wollen die" täuschen über die wahre Bedeutung dieses Protestes hinweg. Am IBIS Hotel finden sich 20 Kolleginnen und Kollegen ein. Einige haben sich entschieden, "unauffällig" hinterher zu kommen. Wir können auch selber handeln. Diese Botschaft wird von der Streikleitung, den Funktionären und der Presse verstanden.
Kaum sind wir am Tagungsort angekommen, wo hinter dem Rücken der Streikenden die ganze Nacht über verhandelt wurde, kommt Harald Dix zu uns runter, um mit uns zu diskutieren. Die telefonisch benachrichtige Presse schafft es innerhalb einer viertel Stunde vor Ort zu sein. Filmaufnahmen, Interviews und Fotos werden vom Nürnberger Verlagshaus, Franken-Fernsehen und Hürriyet gemacht. Wir sind gespannt, ob sie etwas veröffentlichen werden.
Reaktion: Schweigen im Zelt. Erschrockenen fordert Jürgen zum Klatschen auf. Sonst wird wieder in den Zeitungen stehen, es gab kaum Beifall gab.
Das Ergebniss ist sch... Wir verlieren unseren Job und werden in Hartz IV landen. Sollen sich die Funktionäre doch selber zujubeln. Die haben ihren Arsch doch schon längst in Sicherheit gebracht. Ich werde am Montag mit Nein stimmen.